*Pressereise*

Die Dichte romanischer und gotischer Bauwerke ist in der Altmark besonders hoch. Rund 500 kulturhistorisch bedeutsame Kirchen befinden sich in der Altmark, kaum eine andere Region Westeuropas weist eine so hohe Dichte an alter Kirchen auf. Beeindrucken ist nicht nur die Anzahl, sondern vor allem die Größe der alten Gotteshäuser. In Dörfern und Kleinstädten stehen außergewöhnlich große Kirchen, die die anderen Gebäude repräsentativ überragen. Neben Burgen und Schlössern gehören Kirchen und Klöster zu den repräsentativsten Bauwerken, deshalb besuche ich sie besonders gerne. Die Kirchen und Klöster gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altmark. Auf meinen Reisen durch die Altmark konnte ich viele interessante Kirchen und Klöster entdecken, daher zeige ich Euch hier einige der interessantesten Kirchen und Klöster der Altmark. 

Kloster Jerichow im Winter, Kirchen und Klöster der Altmark, Ausflugsziele in der Altmark
Das Kloster Jerichow gehrt zu den sehenswertesten Klöstern und Kirchen in der Altmark.

Warum gibt es so viele imposante Kirchen in der Altmark?

Die Dichte, vor allem aber die Größe der Kirchen und Klöster in der Altmark ist mir sehr schnell aufgefallen. Selbst kleine Orte mit 3000 Einwohnern haben riesige und prächtige Gotteshäuser, die einer Großstadt würdig sind. Die Kirchen erschienen mir für die kleinen Orte völlig überdimensioniert. Doch warum gibt es so viele und so große Kirchen in der Altmark? 

Diese Kirchenfülle und -pracht hat zwei Gründe. Zum einen liegt die Altmark an der Elbe, dem Fluss der im Mittelalter die Christen von den heidnischen Slawen trennte. Um den Heiden die Stärke des Christentums zu zeigen, wurden auf der linken Elbseite große und prächtige Gotteshäuser erbaut. Steine waren damals kostbar, und die Slawen verehrten ihre Götter in der Natur. Mächtige steinerne Gotteshäuser sollten Eindruck machen, die Slawen vom Christentum überzeugen, aber auch abschrecken.

Zum anderen war die Hanse in der Altmark stark vertreten. 8 Hansestädte auf 4.750 km² – das gibt es nirgendwo sonst. Die internationalen Handelsbeziehungen machten die Bürger der Hansestädte sehr wohlhabend, so dass die Spenden für die Kirche oft sehr großzügig ausfielen.

Sehenswerte Kirchen und Klöster in der Altmark

Zwei Meisterwerke der Backsteingotik in Stendal

Die Hansestadt Stendal hat zwei imposante Backsteinkirchen aus dem Mittelalter. Beide wurden bereits in der Romanik gebaut, aber in der Zeit der Hochgotik umgebaut. Der Stendaler Dom ist vor allem für seine noch erhaltenen Glasmalereifenster aus dem 15. Jahrhundert bekannt. Die Marienkirche ist jedoch ebenso sehenswert wie der Dom. Hier kann man einen filigranen Lettner und einen mittelalterlichen Altarraum sowie eine astronomische Uhr mit guten und bösen Sternzeichen bewundern. Auch die Türme der Marienkirche sind etwas Besonders, denn nirgendwo sonst werden in der Adventszeit Bratäpfel im Kirchturm gebacken. 

Die Kirchen von Stendal habe ich schon ausführlich in meinem Reisebericht über Stendal beschrieben. Wer mehr wissen möchte, klickt auf meinen Artikel Sehenswürdigkeiten von Stendal.

Sowohl die Marienkirche (links) als auch der Stendaler Dom (rechts) sind einen Besuch wert.

St. Petri Kirche in der Hansestadt Seehausen

Auch Seehausen war einst eine wohlhabende Stadt und eine Bollwerk im christlich-heidnischen Grenzgebiet. Die erste urkundliche Erwähnung Seehausen stammt aus dem Jahr 1151, doch eine Siedlung mit einer Holzkirche und einer Holzburg gab es dort schon viel früher. Die St. Petri Kirche wurde als eine romanische Basilika erbaut, woran heute noch das imposante romanische Portal erinnert. Kaiser Barbarossa ernannte Seehausen zum Bistum, es war einst eine Außenstelle eines Bischofssitzes. Östlich der Elbe lebten die Slawen, denen die Stärke des Christentums gezeigt werden sollte. Im 15. Jahrhundert, als Seehausen eine Hansestadt war, wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut. Damals war die Hansestadt mit 5000 Einwohnern fast doppelt so groß wie heute – für damalige Verhältnisse eine Großstadt. Eine zweite Blütezeit erlebte Seehausen in der Barockzeit als Garnisonsstadt. An den Reichtum von damals erinnert heute noch die Ludger-Müller-Orgel von 1687.

Öffnungszeiten: Vom 15. Mai bis bis 15. Oktober ist die Kirche für Besucher geöffnet, im Winter nur zu den Gottesdiensten.

Die Kirche von Seehausen ist zu groß für ein Foto.

Stiftskirche Beuster

Eine der beeindruckendsten romanischen Kirchen in der Altmark ist die Dorfkirche von Beuster. Die romanische Backsteinkirche wurde um das Jahr 1172 erbaut, was eine dendrochronologische Untersuchung der Dachbalken bestätigte. St. Nicolaus ist eine ehemalige Stiftskirche, denn sie gehörte einst dem Augustiner-Chorherrenstift. Von der Klosteranlage ist jedoch nur noch die große Stiftskirche erhalten. Sie ist eine der wenigen romanischen Backsteinkirchen in der Altmark. Zwar gibt es in der Region über 200 romanische Kirchen, doch die meisten sind Feldsteinkirchen. Der gotische Turm wurde nachträglich um 1500 angebaut. Der Taufstein ist mit fast 900 Jahren, beinahe so alt wie die Kirche.

Öffnungszeiten: In den Sommermonaten Montag bis Freitag 10.00 – 15.00 Uhr

Die romanische Backsteinkirche in Seehausen Beuster ist eine der ältesten Kirchen der Altmark und gehört zu den sehenswertesten Kirchen und Klöstern der Altmark.
Dass die Kirche von Beuster alt ist, sieht man ihr auf den ersten Blick an. Sie ist eine der wenigen romanischen Backsteinkirchen in der Altmark.

St. Stephan Kirche in Tangermünde

Zu den Kirchenhighlights der Region gehört auch die Stefanskirche in Tangermünde. Sie zählt zu den schönsten Kirchen im Stil der Backsteingotik nicht nur in Norddeutschland, sondern in ganz Nordeuropa. Wie so viele Kirchen in der Region, wurde sie in der Romanik erbaut, aber in der Gotik völlig umgestaltet. Kaiser Karl IV. wird oft als Auftraggeber für den Umbau der Kirche genannt, da er sich häufig auf der Burg von Tangermünde aufhielt. Eine Besonderheit ist die Scherer-Orgel von 1624, denn Hans Scherer war der beste Orgelbauer seiner Zeit. Nur wenige Städte konnten sich eine Scherer-Orgel leisten, die Hansestadt Tangermünde schon.

Auch Tangermünde habe ich schon einen Artikel gewidmet. Weiterleisen kann dort jeder, der mehr über Tangermünde oder seine bekannteste Bewohnerin Grete Minde erfahren möchte.

Die Stephanskirche von Tangermünde gehört zu den schönsten Kirchen der Altmark.

Dom von Havelberg

Auch die kleine Stadt Havelberg an der Elbe hat eine riesige Kirche. Der Havelberger Dom ist nicht nur kulturhistorisch interessant und sehr imposant, er gehört auch zu den ältesten Kirchen östlich der Elbe. Schon Kaiser Otto I. ließ den Ort Havelberg als eine Siedlung zur Missionierung der Slawen gründen. Dass dieses Gotteshaus die Menschen beeindruckt hat, glaube ich sofort. Einzigartig wird der Havelberger Dom aber erst durch die Fülle an Sagen und Legenden, die sich um dieses Bauwerk und diese Gegend ranken.

Wenn Ihr mehr über slawische Götter, Geister und Lindwürmer von Havelberg erfahren möchtet, dann klickt in meinen Artikel: Sagen und Legenden der Altmark – Sagenhafter Dom von Havelberg.

Der Dom von Havelberg ist mächtig und beeindruckend und gehört eindeutig zu den schönsten Kirchen in der Altmark. Sehenswerte Kirchen und Klöster der Altmark
Wie eine mächtige Festung thront der Dom von Havelberg über der Stadt und der Havel.

Bismarckkirche in Schönhausen

Der kleine Ort Schönhausen in der Altmark ist bekannt durch die Herkunft der Familie von Bismarck. Das ganze Dorf gehörte einst der Familie von Bismarck, zwei Schlösser der Familie findet man dort und diese Kirche, in der viele Familienmitglieder bestattet sind. Die Kirche St. Marien und Willebrord zu Schönhausen ist alt und mächtig. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts im Stil der Backsteinromanik erbaut. 

Mehr über die Kirche von Schönhausen, aber auch die Schlösser der Familie Bismarck erfahrt Ihr hier: Bismarck in Schönhausen.

Öffnungszeiten: Anfang Mai – Mitte Oktober Dienstag bis Samstag 10.00 – 16.00 Uhr

Bismarckkirche in Schönhausen, hier sind die Bismarcks beerdigt - diese romanische Kirche in Schönhausen gehört zu den schönsten Kirchen der Altmark
In dieser romanischen Kirche sind viele Mitglieder der Familie von Bismarck bestattet.

Klöster in der Altmark 

Klosterruine und Klosterkirche Arendsee 

Ich bin eine Ruinenromantikerin. Ruinen und besonders Klosterruinen besuche ich sehr gerne. Verfallenen Gebäude beflügeln meine Phantasie oft mehr als intakte Bauwerke. Die Ruine des Klosters Arendsee gehört zu den stimmungsvollsten Ruinen, die ich kenne. Die Klosterruine liegt idyllisch direkt am Arendsee. Aus den bewachsenen Klosterfenstern blickt man auf das Wasser und im Klosterhof gibt es viele Sitzgelegenheiten, um die Stimmung zu genießen. Das romanische Kloster Arendsee ist ein Backsteinbau. Es war ursprünglich ein Benediktinerinnen-Kloster und wurde nach der Reformation zu einem Damenstift für adelige Damen umgewandelt.

Über die Klosterruine Arendsee habe ich schon einen Artikel verfasst, klickt hier, um mehr über das Kloster Arendsee zu erfahren. 

Die Klosterruine Arendsee liegt direkt am Seeufer, es ist ein malerischer Ort.
Ruinenromantik direkt am Wasser – die Ruine des Klosters liegt am Ufer des Arendsees. Es ist ein malerischer und romantischer Ort.

Kloster Jerichow

Einer der Höhepunkte der Altmark kommt ganz zum Schluss. Das Prämonstratenserkloster Jerichow ist das älteste Backsteinkloster der Altmark. Die über 900 Jahre alte Klosteranlage liegt idyllisch abseits der Ortschaften. Neben den Klostergebäuden und der sehr interessanten Klosterkirche gibt es im Kloster Jerichow auch eine Backsteinmuseum mit Aktionsprogramm für Kinder, die selbst Backsteine herstellen können. Für Erwachsene ist vielleicht die Klosterbrennerei mit Führungen und Verkostungen interessant.

Auch über das Kloster Jerichow habe ich einen ausführlichen Artikel verfasst, lest weiter hier: Kloster Jerichow – 900 Jahre Geschichte in alten Mauern.

Kloster Jerichow, Am Kloster 1, 39319 Jerichow
Öffnungszeiten: April – Oktober täglich 10.00 bis 18.00 Uhr; November – März Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr

Ein Top Ausflugsziel in der Altmark ist das Kloster Jerichow. Das Backsteinkloster ist das interessanteste und schönste Kloster der Altmark.
Das Kloster Jerichow ist das älteste Kloster der Altmark. Es ist eins der interessantesten Ausflugsziele in der Altmark und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Kirchen und Klöster der Altmark auf der Landkarte

* Die Altmark habe ich im Rahmen einer Pressereise des Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverbandes besucht.

Erstellt am Juli 29, 2024
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