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Was macht ein Hotel aus, in dem man sich sofort wohl fühlt? Es ist die geschmackvolle Einrichtung mit Liebe zum Detail, es ist aber auch das individuelle Design, das man nicht in jedem Hotel findet. Es ist der Bezug zur Region und zur Geschichte des Ortes, den man dort spürt. Es ist aber auch der Komfort und der herzliche Empfang. Heute möchte ich Euch eine besondere Übernachtungmöglichkeit direkt am Naumburger Dom vorstellen, ein Ort, wo ich gerne zu Gast war. Wer stilvoll in Naumburg übernachten möchte, sollte in der Pension „Alter Bischofshof“ nächtigen. In der ehemaligen Residenz der Naumburger Bischöfe zu wohnen, ist einzigartig. Wo einst die Bischöfe und Dompröbste residierten, befindet sich heute eine stilvolle Pension. Sie liegt direkt gegenüber dem Naumburger Dom, näher an dem UNESCO-Welterbe kann man wohl kaum wohnen.
Pension in historischen Mauern mit Design und Komfort
Links vom Hauptportal des Doms, dennoch ruhig und etwas versteckt befindet sich die Pension „Alter Bischofshof“. Dort habe ich mit Blick auf die gotischen Spitzbogenfenster übernachtet. Wer eine geschmackvolle Unterkunft direkt neben dem Naumburger Dom sucht, wird sich im Alten Bischofshof sicher wohlfühlen. Es ist die gelungene Mischung aus historischer Einrichtung und Designelementen, die mir auf Anhieb gefallen hat. Die Eingangstür ist leuchtend blau, das Treppenhaus sehr hell. Die alte Bemalung des Holzbogens am Treppenaufgang erinnert an die prunkvolle Vergangenheit des Gebäudes.
Jedes Zimmer trägt den Namen eines Bischofs, was mich sofort neugierig macht. Beim betreten des Raumes, fällt als erstes das bunte Bischofsmedallion ins Auge, es ist der Blickfang in jedem Zimmer. Neben einem geschnitzten Holzstuhl steht eine moderne Lampe. Holzbalken verleihen jedem Raum eine rustikale Atmosphäre und Gemütlichkeit. Die helle Einrichtung wirkt wiederum leicht und dank der vielen großen Fenster sind die Räume lichtdurchflutet. Auch das Bad ist geräumig und komfortabel, mit einer großen Dusche und vielen Ablageflächen ausgestattet. Die Einrichtungsplaner haben an alles gedacht. Obwohl das Gebäude alt ist, gibt es genügend Steckdosen für alle möglichen Elektrogeräte. Die Pension ist klein und familiär, es gibt dort nur 8 Doppelzimmer und 2 Studios mit einer Küchenzeile, die bei Familien sehr beliebt sind. Und immer wieder trifft man auf die kleine Kirchenmaus.
Ich habe im „entführten Günther“ gewohnt
Jedes Zimmer trägt den Namen eines Bischofs, der auch auf den imposanten Glasfenstern im Westchor des Naumburger Doms abgebildet ist. Der Namenspatron meines Zimmers ist Günther I. von Wettin, der von 1079 bis 1090 Bischof von Naumburg war. Günther wurde während eines Adelsaufstandes entführt und mit einem hohen Lösegeld freigekauft, daher der Name „entführter“ Günther. In allen Räumen befindet sich ein beleuchtetes Bischofsmedallion, wobei die Domfenster als Vorbild dienten. Das Originalfenster habe ich im Dom links neben der berühmten Stifterfigur der Uta entdeckt. Andere Zimmer heißen z. B. „Der Hundefreund Richwin“, weil Bischof Richwin Hunde in seinem Siegel hatte, oder „Der krasse Hildeward“, der wohl sehr dick war.
Frühstück in der Pension „Alter Bischofshof“
Der Frühstücksraum befindet sich unter dem Dach und schon der erste Blick in den Speisesaal wirkt sehr einladend. Die Tische sind geschmackvoll eingedeckt, die Farben Schwarz und Weiß dominieren. Das Frühstücksbuffet bietet alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht. Es gibt verschiedene regionale und saisonale Spezialitäten, teilweise sogar selbstgemachte Marmeladen oder Säfte. Köstlich sind auch die selbstgemachten kleinen Salate und Aufstriche. Alles ist individuell und liebevoll, selbst die Brötchen sind herzlich.
Kurze Geschichte des Naumburger Bischofshofs
Der „Alte Bischofshof“ ist tatsächlich sehr alt. Bereits im 12. Jahrhundert befand sich hier ein Domherrensitz. Seit 1329 ist er als bischöfliche Nebenresidenz urkundlich belegt – Nebenresidenz deshalb, weil sich der Hauptsitz der Bischöfe in Zeitz befand. Das Gebäude stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde bis ins 18. Jahrhundert genutzt, aber immer wieder umgebaut. Bei einem Brand 1714 wurde der Alte Bischofshof zwar beschädigt, aber nicht zerstört. Erst 1724 wurde er wieder aufgebaut und ist in diesem Zustand bis heute weitgehend erhalten geblieben.
Träger der Pension „Alter Bischofshof“ – Vereinigte Domstifter
Zum Schluss noch einige Informationen, wem es zu verdanken ist, dass der „Alte Bischofshof“ heute als Pension genutzt wird. Wie der Naumburger Dom, befindet sich auch der Bischofshof in der Trägerschaft der Vereinigten Domstifter, einer gemeinnützigen Stiftung. Der genaue Name der Stiftung lautet „Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz“, es ist eine Stiftung, deren Wurzeln fast 1000 Jahre zurückreichen. Die Aufgabe der Vereinigten Domstifter ist die Förderung und Verwaltung der Kirchen und der aus deren Besitz stammenden Kulturgüter, Einrichtungen und Gebäuden. Dazu gehören natürlich die Dome in Naumburg und Merseburg, aber auch viele andere historische Bauwerke, darunter der Bischofshof. Es ist eine wunderbare Idee, dieses geschichtsträchtige Gebäude auf diese charmante Weise den Besuchern zugänglich zu machen und die Einnahmen für den Erhalt der Kulturgüter zu verwenden.
Eckdaten
Die Doppelzimmer kosten ab 60 Euro pro Person/Nacht incl. Frühstück, die Studios kosten ab 95 Euro pro Nacht, ohne Frühstück. Jeder Übernachtungsgast erhält eine Freikarte für den Naumburger Dom.
Pension „Alter Bishofshof“ – Pension am Naumburger Dom
Domplatz 20
06618 Naumburg/Saale
E-Mail: info@alterbischofshof-naumburg.de
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