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Plauen kennen die meisten als Spitzen-Stadt, denn Plauen war einer der wichtigsten Standorte für Spitzenherstellung weltweit. Seit über 150 Jahren wird in Plauen Spitze hergestellt, was der Stadt enormen Wohlstand gebracht hat. 1900 hat die Plauener Spitze auf der Weltausstellung den Grand Prix bekommen. Um die Jahrhundertwende war Plauen großstädtisch, etwa 150.000 Einwohner lebten dort. Davon profitieren wir bis heute. Obwohl die Stadt heute deutlich weniger Einwohner hat, erinnern die Innenstadt und die imposanten Gebäude an diese Ära. Doch die mehr als 900 Jahre alte Stadt hat noch mehr zu bieten. Ein Spaziergang durch Plauen ist gleichzeitig ein Spaziergang durch die Geschichte der Stadt. Hier zeige ich euch die schönsten historischen Sehenswürdigkeiten von Plauen.
Plauen ist mindestens 900 Jahre alt und es gibt noch viele Bauwerke, die an die lange Geschichte der Stadt erinnern. Dazu gehören der Überrest der Burg, die Hauptkirche, der Nonnenturm und die Komturei des Deutschen Ordens. Diese Bauwerke sind stammen noch aus dem Mittelalter. Sehenswert ist auch das prachtvolle Renaissance-Rathaus mit einem Anbau aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Später wurde Plauen Sitz der Vögte von Plauen, doch leider ist vom Schloss der Vögte heute nicht mehr allzu viel erhalten ist. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Plauen zu einem Textilzentrum, später zu einem Spitzenzentrum. Das Weisbachsche Haus, das unweit der Weberhäuser liegt, ist heute das bedeutendste noch bestehende Manufakturgebäude aus der Barockzeit in Sachsen. In der Einkaufsstraße von Plauen kann man viele Jugendstil- und Gründerzeithäuser aus der Jahrhundertwende bewundern. Im II. Weltkrieg wurde Plauen zu mehr als 80% zerstört, doch die Stadt wurde sehr schön wieder aufgebaut.
Dass Plauen eine sehr alte Stadt ist, sieht man spätestens, wenn man die Gebäude des Deutschen Ordens erblickt. Die Hauptkirche und das Konventsgebäude erinnern bis heute an den Deutschen Orden. 1224 kam Plauen in den Besitz der Ritter und wurde zum Sitz des des Ordens. Auch die Hauptkirche von Plauen, die St. Johanniskirche wurde vom Deutschorden von einer kleinen Kirche zu einer großen Basilika ausgebaut. Neben der Komturei sieht man noch die Ruinen eines Stadtmauer-Turms. Das war einst die Toilette der Komturei. Denn der Turm war direkt mit dem Konventsgebäude verbunden und die Ordensritter gingen durch einen extra dafür gebauten Gang, um sich im Turm zu erleichtern.
Ein berühmter Deutschordensritter war Heinrich von Plauen, der allerdings nicht von der Komturei in Plauen, sondern aus dem Geschlecht der Vögte von Plauen stammt. Heinrich von Plauen war erster Komtur des Deutschen Ordens und lebte auf der Marienburg, im heutigen Polen. Er verteidigte die Marienburg (heute Malbork) nach der Schlacht bei Tannenberg gegen polnisch-litauische Truppen. Als Dank für die Rettung der Marienburg wurde Heinrich von Plauen zum Hochmeister des Deutschen Ordens ernannt.
Eine wunderbare Führung durch die Komturei hatte ich mit Andreas Dick alias Heinrich von Plauen. Sehr überzeugend, lustig und kurzweilig berichtet Herr Dick Fakten und Anekdoten aus dem Leben des Deutschritters.
Das Vogtlandmuseum ist ein Regionalmuseum, das aber viel mehr als ein Regionalmuseum bietet. Es ist ein unglaublich vielseitiges Museum, eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten von Plauen. Schon das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, ist eine Augenweide. Das ehemalige Stadthaus eines sehr wohlhabenden Baumwollhändlers ist pracht- und kunstvoller als viele Schlösser. Sogar Napoleon war hier schon zu Gast. Die Alltagskultur und das Kunsthandwerk bekommen im Museum viel Aufmerksamkeit, aber auch die Künstler der Region, deren Werke mir sehr gut gefallen haben.
Das Pseudonym e.o. plauen sagte mir nichts, doch selbstverständlich kenne ich die Comics um Vater und Sohn. E.o. plauen steht für Erich Ohser aus Plauen, den Schöpfer der lustigen Familienillustrationen. Erich Ohser ist in Plauen aufgewachsen, hat hier viele seiner Inspirationen geholt und zahlreiche Werke erschaffen. Das Museum erzählt nicht nur die Geschichte des Zeichners, sondern zeigt verschiedene Exponate aus seiner Kindheit, Jugend, aber auch seine frühen Werke. In der Galerie sieht man, wie vielseitig seine Zeichnungen und Karikaturen war, dass er viele sozialkritische Themen verarbeitete oder Landschaften, Stadtbilder oder Aktzeichnungen malte. Auch erfährt man viel über seine Freundschaft mit Erich Kästner und Erich Knauf, die drei E’s haben sie sich genannt. Den Figuren vom Vater und Sohn begegnet man nicht nur im Museum, sondern überall in der Stadt.
Vogtlandmuseum, Nobelstraße 7, Plauen
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr
Die alten Weberhäuser sind heute ein Beispiel für Ideenreichtum und Engagement der Einwohner. Denn aus alten und vom Abriss bedrohten alten Handwerkerhäusern wurden individuelle kleine und sehr idyllische Erlebniszentren. Die Weber- und Gerberhäuser aus dem 17. Jahrhundert sind heute einzigartig. Einige beherbergen Zentren mit altem Handwerk oder Kunsthandwerk, andere werden museal genutzt. In den Gärten gibt es ein Café und wunderschöne Rückzugsorte. Es gibt verschiedene Mitmach-Angebote für Jung und Alt, Führungen und Ausstellungen. Betrieben wird das Areal von einem kleinen Verein, der von unglaublich engagierten Frauen gegründet wurde. Was die Damen mit ihrem Engagement geschaffen haben, ist einmalig, etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gesehen. Jedes der Häuser ist anders, doch es verbindet sie ein Mix aus Nostalgie und Handwerk mit vielen bunten und kreativen Ideen. Nebenan befindet sich der Handwerkerhof, wo sich alles um das Thema “Altes Handwerk” dreht.
Weberhäuser Plauen, Bleichstraße 9-15, 08527 Plauen
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 09.00 – 16.00 Uhr, Freitag und Samstag nach Absprache
Die Plauener Spitze ist bis heute in ganz Deutschland bekannt und vermutlich auch darüber hinaus. Spitze wird in Plauen und Umgebung bis heute hergestellt und verkauft. Wer etwas mehr in die Welt der Spitzenherstellung eintauchen möchte, sollte unbedingt die Schaustickerei in Plauen besuchen. Die ersten Produktionsmaschinen für industriell hergestellte Spitze kann man hier bewundern. Alle Maschinen werden bis heute genutzt und bei einer Führung wird deren Funktionsweise präsentiert. Ich war völlig fasziniert, es sind kleine Wunderwerke der Technik. Bei jeder Maschine habe ich über die Ideen und Erfindungen gestaunt. In der Schaustickerei kann man Spitzen regionaler Hersteller und Reproduktionen historischer Produkte kaufen, auch da habe ich mich gewundert, dass noch so viele zauberhafte Produkte in Plauen hergestellt werden.
Schaustickerei Plauener Spitze; Obstgartenweg 1, 08529 Plauen
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10.00 – 17.00 Uhr; Vorführungen der Maschinen jeweils um 11.00, 13.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Einst gab es zwei wohl sehr imposante Burgen und Schlösser in Plauen, von denen heute nicht mehr allzu viel übrig ist. Gegründet wurde Plauen im 11. Jahrhunderts von den Grafen von Everstein, einem Adelsgeschlecht aus dem Weserbergland, meiner Nachbarschaft quasi. Aus dieser Zeit ist noch ein Burggebäude erhalten, das heute Malzhaus genannt wird. Diese Burg wurde im 17. Jahrhundert an verschiedene Mälzer vermietet, daher stammt der Name Malzhaus. Heute befindet sich dort ein Kulturzentrum mit einem beeindruckenden Veranstaltungsangebot. Das letzte Konzert von Rio Reiser oder eine Ausstellung von Marc Chagall fanden schon im Malzhaus statt.
Ein Schloss der Vögte gab es einst auch auf dem Burgberg von Plauen, Hradschin genannt. Doch das Schloss wurde im II. Weltkrieg zerstört. Auf dem Schlossgelände befindet sich heute ein Hochschulcampus, doch die Überreste des Schlosses sind in die neuen Gebäude integriert und werden für die Forschung und Lehre genutzt.
Der Spitze, dem Aushängeschild von Plauen, ist ein Museum gewidmet. Für das Museum hatte ich leider keine Zeit. Doch derzeit ist ein Plauener Spitzenzentrum in Planung, das Museum wird ein Bestandteil des Spitzenzentrums. Doch nicht nur, geplant ist eine multimediale Erlebniswelt rund um die Spitze. Auf dem großen Gelände zwischen den Weberhäusern und im Weisbachschen Haus soll eine „Kreativmeile“ entstehen, wo altes Handwerk neben der Textilindustrie und der Spitze veranschaulicht wird. Das Weisbachsche Haus ist das älteste noch erhaltene Manufakturgebäude aus der Barockzeit in Sachsen. Das Projekt klingt sehr interessant, auf die Umsetzung bin ich gespannt.
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Mitten in der Fußgängerzone von Plauen, in einem historischen Gebäude befindet sich das Hotel Alexandra. Das Hotel hat eine 170jährige Tradition, auch Hans Christian Andersen, der bekannte Märchenautor war 1858 hier zu Gast. Das familiengeführte Hotel ist im modernen und üppigen Barockstil eingerichtet. Da das Hotel sowohl hauseigene Parkplätze als auch Stellplätze in der Tiefgarage nebenan, findet man trotz der zentralen Lage bestimmt ein Parkplatz. Die Einkaufsstraße ist direkt vor der Tür, die historische Altstadt ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Hotel Alexandra, Bahnhofstraße 17, 08523 Plauen
*Werbung: Dieser Beitrag ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation entstanden. Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit und die wunderbare Zeit im Vogtland.
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