Bad Karlshafen ist ein kleines Städtchen am der Mündung der Diemel in die Weser. Die Stadt liegt genau am Dreiländereck Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Barockstadt ist ein beliebtes Ausflugsziel für Paddler, Biker, Schiffsfreunde und -besitzer, für Wanderer und für Geschichtsinteressierte. Die historische Stadt Bad Karlshafen ist vielfältig, daher ein sehr beliebtes Ausflugsziel im Weserbergland. Doch was kann man in Bad Karlshafen machen, wenn man dort einen Tag oder vielleicht auch zwei oder drei Tage verbringt? 8 Tipps für Bad Karlshafen und Umgebung habe ich heute zusammengestellt. Ich hoffe, dass für Euch etwas dabei ist.

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Links liebliche Hügel, rechts steile Felsen, dazwischen die Weser – ein Blick vom Weser-Skywalk bietet Blick auf drei Bundesländer, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Weser-Skywalk mit dem Dreiländerblick

Dramatisch über den Hannoverschen Klippen liegt die Aussichtsplattform, die Weser-Skywalk genannt wird. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf das Tal der Weser. Auf der linken Seite blickt man auf Bad Karlshafen in Hessen und auf der Rechten Seite auf Beverungen in Nordrhein-Westfalen und in der Ferne auf Lauenförde in Niedersachsen. Von Bad Karlshafen kann man eine Wanderung zum Weser-Skywalk machen, die Strecke ist etwas mehr als 3 Kilometer lang und führt an der Weser entlang. Man kann aber auch mit dem PKW hochfahren, es gibt einen kleinen Parkplatz unweit des Weser-Skywalks. Vom Parkplatz lediglich 5 Minuten zur Aussichtsplattform.

Flanieren in Bad Karlshafen

Bad Karlshafen ist vor allem für seine Lage bekannt, denn das Dreiländereck und der Zusammenfluss der Diemel und der Weser machen den besonderen Charme der Stadt aus. Das Stadtzentrum liegt in Nordhessen, doch nach Nordrhein-Westfalen und nach Niedersachsen ist nur ein kurzer Spaziergang. Bad Karlshafen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Das liegt vor allem daran, dass die Stadt und auch die Umgebung sehr schön ist. Es ist eine perfekte Barockstadt mit einheitlichen weißen Häusern und symmetrischen Plätzen, umgeben von malerischen Flusstal und steilen Bergen.

Erbaut wurde Bad Karlshafen Ende des 17. Jahrhunderts als eine Siedlung für Hugenotten. Das sind die protestantischen Glaubensflüchtlinge, welche nach den Verfolgungen rund um die Bartholomäusnacht aus Frankreich geflohen sind und meist in Deutschland Zuflucht gefunden haben. Landgraf Karl von Hessen-Kassel (1654-1730) ließ die Stadt speziell für die Hugenotten erbauen. Den Zusatz Bad trägt Karlshafen seit 1977, denn die Stadt ist ein anerkanntes Sole-Heilbad. Die Stadt ist sehr symmetrisch und stimmig, die Barockhäuser sind hell, meist weiß und sehr dekorativ. Es macht Spaß, durch die Straßen zu flanieren und dabei ein Eis zu essen. Da die Weser mitten durch die Innenstadt fließt, eignet sich natürlich auch das Weserufer für einen Spaziergang.

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Die weißen Häuser aus der Zeit des Barock dominieren in der Stadtansicht und machen die Innenstadt von Bad Karlshafen zu einem Schmuckstück.

Antik-Shopping in Bad Karlshafen

Bad Karlshafen hat zwar Stadtrechte, aber nur knapp 4000 Einwohner. Viele Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier nicht. Was mich aber sehr überrascht hat, ist die große Dichte von Antik-Geschäften. Es gibt Geschäfte mit hochwertigen Antiquitäten, es gibt Second-Hand-Kramläden, ein Antiquariat und ein Antik-Schmuckgeschäft. Wenn Ihr alte und nostalgische Sachen auch so gerne mögt, werdet Ihr Bad Karlshafen bestimmt mögen.

Deutsches-Hugenotten-Museum

Karlshafen wurde speziell für die Hugenotten erbaut, für die protestantischen Flüchtlinge, die aufgrund von Verfolgung aus dem katholischen Frankreich geflohen sind. Das Museum erzählt die Geschichte der Hugenotten und Waldenser in Frankreich, über ihre Flucht und den Neuanfang in Deutschland. Die Hugenotten waren eine protestantische Glaubensbewegung, die sich nach der Reformation in weitgehend katholischen Frankreich gründeten. Die Waldenser dagegen wurden als religiöse Gemeinschaft im 12. Jahrhundert in Südfrankreich gegründet und predigten ein Leben in Armut. Sie erinnern mich sehr an die Katharer, denn auch die Waldenser wurden als Häretiker verfolgt. Die Waldenser werden als die Vorläufer des Protestantismus gesehen, im 16. Jahrhundert schlossen sich die Waldenser der Reformation an. Die Glaubensflüchtlingen fanden sehr häufig Zuflucht in den protestantischen Teilen Deutschlands, daran erinnern heute noch sehr viele französische Namen wie Dumont, Bouffier oder de Maiziere. Wer sich für die Hugenotten, die Glaubensverfolgung in Frankreich und die Flucht interessiert, sollte das Deutsche-Hugenotten-Museum besuchen.

Deutsches Hugenotten Museum
Hafenplatz 9
34385 Bad Karlshafen
Öffnungszeiten:
In den Wintermonaten Montag-Freitag 09.00-12.00 Uhr
Die Öffnungszeiten in den Sommermonaten könnt Ihr von der Webseite des Museums entnehmen.

Schifffahrt an der Weser

Die Weser absolut beliebt für Schifffahrten, daher kann man die Umgebung von Bad Karlshafen per Schiff entdecken. Die Schiffe fahren von Karlshafen nach Höxter-Corvey über Beverungen und Fürstenberg. So kann man z.B. mit dem Schiff zum UNESCO-Weltkulturerbe Kloster und Schloss Corvey in Höxter fahren oder nach Fürstenberg, um das Porzellanmuseum im Schloss Fürstenberg zu besuchen. Aber auch eine Party- oder Eventfahrt ist möglich.

Es gibt Lininenschifffahrten mit er Weser-Flotte oder Ausflugsfahrten mit dem Weserschiff „Hessen“.

Kloster Helmarshausen – eins der bedeutendsten Klöster des Mittelalters

Helmarshausen ist heute ein Stadtteil von Bad Karlshafen, doch das Dorf ist sehr viel älter als Karlshafen selbst. Helmarshausen ist über 1000 Jahre alt, vielleicht sogar noch ein wenig älter. Erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus der Zeit Otto des Großen, denn 944 nach Christus übereignete Otto den Königshof Helmerateshusa an die Edle Frau Helmburg.

Große Bedeutung erlangte der Ort, als 997 dort ein Benediktinerkloster gegründet wurde. Schnell wurde das Kloster Helmarshausen als Zentrum der Buchmalerei und Goldschmiedekunst international berühmt. Zwischen 1120 und 1200 wurden im Skriptorium des Klosters die wertvollsten Inkunabeln, das sind handgeschriebene und handgemalte Bücher hergestellt. Auch das heute zweitteuerste Buch der Welt, das Evangeliar Heinrichs des Löwen wurde hier hergestellt. Das unglaublich wertvolle Buch befindet sich heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Es gibt heute nur ein Buch, welches teurer als das Evangeliar des Heinrich des Löwen ist, das ist eine Skizzenbuch von Leonardo da Vinci. Das Evangeliar ist ein wunderschönes Prachtstück der mittelalterlichen Buchmalkunst, in der Klosterkirche und im Museum Helmarshausen kann man ein Faksimile sehen.

Während der Reformation wurde das Kloster Helmarshausen aufgelöst. Von den Klostergebäuden ist heute nur noch ein Flügel und eine kleine Klosterkirche erhalten. Aber anhand der Grundmauern kann man die einstige Pracht der Abtei erahnen. Besichtigen kann man das Kloster nicht, denn die Gebäude werden von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Anschauen kann man aber die alte romanische Kirche, die sehr schlicht, aber dennoch sehr sehenswert ist. Ein Spaziergang durch das Dorf lohnt sich auch, denn es gibt dort eine Fülle schmuckvoller Fachwerkhäuser.

Kloster Helmarshausen
Poststraße 6
34385 Bad Karlshafen

Kloster Helmarshausen, Buchkunstzentrum des Mittelalters, Evangeliar Heinrich des Löwen,
Im Kloster Helmarshausen wurden sehr viele bedeutende und kostbare Bücher des Mittelalters gemalt und geschrieben, denn Helmarshausen war ein Zentrum der klösterlichen Buchmalerei.

Krukenburg – spektakuläre Burgruine über der Diemel

Auch in Helmarshausen, nur wenige ca. 10 Gehminuten vom Kloster entfernt, liegt die Ruine der Krukenburg. Für mich ist es eine der schönsten Burgruinen im Weserbergland, denn die Krukenburg und die etwas nördlich gelegene Burg Polle sind Prachtstücke für jeden Liebhaber der Ruinenromantik. Nur wenige Kilometer von Helmarshausen kann man auch noch die Sababurg und die Trendelburg besuchen, die auch einen Ausflug wert sind.

Die Krukenburg wurde zum Schutz des Klosters Helmarshausen errichtet, etwa um die Jahre 1215-1220. Die Überreste der Kapelle auf dem Burggelände sind aber vielleicht noch deutlich älter. Die Kapelle wurde nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem um 1107 erbaut und Johannes dem Täufer gewidmet. Daraus wird vermutet, dass die Kapelle an einer heidnischen Kultstätte erbaut wurde und dass hier während der Zeit der Christianisierung viele Taufen stattgefunden haben. Die Burg wurde erst etwa 100 Jahre später um die Rundkirche gebaut. Der Erbauer war vermutlich der Kölner Erzbischof Engelbert I. von Köln.

Der Aufstieg zur Burg ist zwar steil, aber ziemlich kurz. Es gibt aber auch einen Parkplatz direkt an der Burg für alle, die nicht laufen können oder wollen.

Am Krukenberg 5a
34385 Bad Karlshafen

Paddeln oder Kanu fahren an der Diemel

Natürlich kann man auf der Weser auch paddeln oder Kanu fahren, das habe ich aber nicht ausprobiert, weil ich noch ein ziemlicher Anfänger bin. Mein Geheimtipp ist die kleine Diemel, denn dort gibt es keinen Schiffverkehr, daher ist die Diemel optimal für Paddelanfänger oder ungeübte Kanufahrer. Wer von Bad Karlshafen starten möchte, muss stromaufwärts paddeln, das kann anstrengend werden. Mein Tipp ist es, in Trendelburg, ca. 8 Kilometer von Karlshafen zu starten und dann nach Bad Karlshafen stromabwärts zu paddeln. Die Diemel ist bei Kanu- und Kajakfahrern sehr beliebt, an warmen Tagen ist dort recht viel Verkehr. Die Strecke ist absolut reizvoll und leicht zu bewältigen. Entlang der Diemel gibt es viele verschiedene Kanuverleiher, die auch den Rücktransport von Personen und Booten organisieren. Ich habe bisher die Kanutouren ab Gut Stammen gebucht und bin dann nach Wülmersen oder Helmarshausen gepaddelt. Diejenigen, die sich trauen, können aber ab Bad Karlshafen die Weser entlang paddeln.

Hofgut Stammen
Schlossstraße 29
34388 Trendelburg
Tel. 05675/725094
info@hofgut.de

Mehr Tipps für Bad Karlshafen und das umliegende Weserbergland

Die Umgebung von Beverungen und Bad Karlshafen erkundet Takly on Tour.
Unweit von Bad Karlshafen gibt es viele Bugen und Schlösser zu entdecken, besonders sehenswert sind das Porzellanmuseum im Schloss Fürstenberg und die Burgruine Polle in Niedersachsen und die Burg Trendelburg, die Burgruinen Daseburg und Sababurg mit dem umliegenden Urwald in Nordhessen.
Janett von Teilzeitreisender hat einige Tipps für alle drei Bundesländer im Weserbergland gesammelt.
Magische Orte und historische Stätten im Weserbergland findet Ihr bei Andrea von Indigoblau.
Landmeedchen zeigt Euch die schönsten Wanderwege im Weserbergland.

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Erstellt am November 29, 2021

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4 Antworten zu “8 Tipps für Bad Karlshafen im Weserbergland – Was kann man in Bad Karlshafen machen?”

  1. B. Kasper sagt:

    Gute Tipps. Aber die Burg heißt Krukenburg (Tippfehler in der Überschrift). Und ganz in der Nähe (4 km) liegt an Diemel und Diemelradweg das Wasserschloss Wülmersen mit Café, LandMuseum und Gruppenunterkünften in historischem Ambiente. Auf jeden Fall einen Besuch wert. Ebenfalls dort Straußenfarm und Fischzuchtbetrieb mit Hofladen.

  2. Tilda sagt:

    Ich bin so dankbar auf diese Webseite gestoßen zu sein. Danke für die wunderbaren Einblicke.

    Grüße Tilda

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