Die Burg Horn gehört zu den Sehenswürdigkeiten im Teutoburger Wald und ist mindestens 700 Jahre alt. Dennoch sollte sie in den 80-er Jahren abgerissen werden. Das die Burg heute noch steht und als Museum und Veranstaltungsort genutzt wird, verdanken wir dem Heimatverein Horn. Sie haben die Sanierung der Burg in den 80-ern gemanaged und auch die vor kurzem abgeschlossene Renovierung des Burgmuseums lag in den Händen des Vereins. So viel ehrenamtliches Engagement begeistert mich immer wieder. Daher nehme ich Euch heute mit auf die Burg, die alle Instagram-User sonst als Blick aus meinem Bürofenster kennen.
Die Geschichte der Burg ist eng mit den Edelherren zu Lippe verknüpft, denn die Burg diente dem Geschlecht zu Lippe zuerst als Residenz, später als Nebenburg, als Witwensitz und als Gefängnis. Die Edelherren, später Grafen zu Lippe sind ein sehr bedeutendes Adelsgeschlecht in der Region. Bernhard II. zu Lippe war der Gründer der Städte Lippstadt und Lemgo, aber auch der Erbauer der Burg Lipperode. Den Edelherren zu Lippe verdanken wir auch den Bau des Paderborner Doms oder die Gründung bedeutender Klöster, nicht nur In Lippe, sondern in ganz Deutschland, aber auch in den Niederlanden und in Lettland.
Das genaue Erbauungsdatum der Burg ist heute nicht bekannt, es wird aber vermutet, dass die Burg kurz nach der Stadtgründung 1248 errichtet wurde. Bernhard III. zu Lippe (Enkel des oben genannten Bernhard II.) gründete die Städte Horn und Blomberg, daher liegt die Vermutung nahe, dass der Bau der Burg Horn auch zu seinen Werken gehört hat.
Ausgebaut wurde die Burg Mitte des 14. Jahrhunderts durch Bernhard V. zur Lippe (der auch das Schloss Rheda erbaute) und noch einmal etwa 200 Jahre später durch Graf Hermann Adolf zu Lippe. Seit 1528 durften die Edelherren zu Lippe den Grafentitel tragen. In diesen Jahrhunderten diente die Burg überwiegend als Witwensitz der Edelherren und später Grafen zu Lippe. Unter Herrmann Adolf, dem grimmig schauende Herren fanden die meisten Prozesse wegen Hexerei und Zauberei statt.
Seit dem 18. Jahrhundert verfiel die Burg, wurde unbenutzbar. Die erste Initiative zur Rettung der Burg unternahmen die Horner Künstler Robert und Karl Henckel Anfang des 20 Jahrhunderts.
In den 70-er Jahren war die Burg stark sanierungsbedürftig, doch Gelder fehlten. Anfang der 80-er wurde sie fast abgerissen. Doch zum Glück hat der Heimatverein Horn e. V. die Erhaltung gesichert und die Burg für alle zugänglich gemacht. Heute befindet sich das Stadtmuseum in der Burg. Während des letzten Jahres wurde das Museum umfassend renoviert und neu aufgebaut, auch wieder in Eigenregie der Heimatvereins Horn. Nach dem neuen Konzept ist die ganze Burg ein Museum, nicht nur eine Etage, wie früher. Umgestaltet wurde das Museum nach Plänen der Bachelorarbeit einer Studentin der Hochschule OWL. Der Besucher wird durch die Geschichte der Burg und der Stadt Horn geführt, die Exponate zur Geschichte der Externsteine wurden rausgenommen, da sie nicht so richtig zur Stadtgeschichte passen. Diese sind im neuen Besucherzentrum an den Externsteinen zu sehen. Das Museum ist nun thematisch geordnet, nicht überladen und vor allem heller und ansprechender. Lange Erklärungstexte wurden durch kürzere Texttafeln ersetzt. Und auch Kinder sollen sich hier nicht langweilen, denn es gibt einen Bereich für Kinder, wo sie sich verkleiden und alles selbst ausprobieren können. Zu Ehren der ersten Retter der Burg Horn, der Gebrüder Henckel, kann man heute im Burgmuseum einige Werke der beiden bewundern.
Ich kannte das alte Museum und ich hab das Museum nach dem Umbau besichtigt – es ist deutlich ansprechender. Die Burg ist jetzt wesentlich besucherfreundlicher gestaltet, die Exponate sind nicht gedrängt, die Erklärungen sind für einen normalen Besucher verständlich und interessant. Der zeitgemäße Umbau lohnte sich hier auf jeden Fall und die Burg kann wirklich zu den Sehenswürdigkeiten im Teutoburger Wald zählen.
In den Wintermonaten ist das Burgmuseum geschlossen, es wird nur auf Anfrage geöffnet. Ab April ist die Burg wieder für alle Besucher geöffnet.
Burgmuseum Horn
Burgstraße
32805 Horn-Bad Meinberg
anfrage[at]burgmuseum-horn.de
Und so was Schönes gleich um die Ecke 🙂 von mir.
Liebe Grüße!
Du hast es besonders nah! Ostwestfalen ist voll mit interessanten Orten.
ohh
das ist ja wirklich eine schöne Burg
und gut dass sie gerettet wurde
diese Ecke Deutschlands kenn ich leider gar nicht
obwohl ich sonst schon viel herum gekommen bin
danke für die schönen Bilder
liebe Grüße
Rosi