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Das Kunstmuseum Stuttgart ist unglaublich interessant. Natürlich wegen der abwechslungsreichen Exponate, aber auch wegen dem ausgefallenen Gebäude. Ehemalige Verkehrstunnel wurden hier umgebaut, unter der Erde befindet sich die Dauerausstellung und im Glaskubus die wechselnden Sonderausstellungen. Sehen kann man hier vor allem die klassische Moderne meist aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis zur modernen Kunst von heute. Im heutigen Artikel berichte ich, warum sich ein Besuch im Kunstmuseum Stuttgart lohnt und was mich am meisten beeindruckt hat.
Das Museum wurde erst 2005 erbaut, vom Berliner Architekturbüro Hascher und Jehle. Weite Teile des Museums verlaufen unterridisch, was schon einmalig ist, denn eine Kunstausstellung in ehemaligen Tunneln bekommt man nicht oft zu sehen. In dem von weitem sichtbaren Glaskubus, der sich überirdisch befindet, werden die Sonderausstellungen gezeigt. Das Museum in der Fußgängerzone von Stuttgart ist ein absoluter Blickfänger. Der Schwerpunkt des Museums liegt in der klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst, man kann hier Kunstwerke vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu modernen Werken heutiger Zeit bewundern. Ein Schwerpunkt liegt auf dem schwäbischen Impressionismus und einer Sammlung von Otto Dix.
Besonders beeindruckt hat mich die große Anzahl der Werke von Otto Dix, denn sein schonungsloser Realismus und Übertreibung bei Portraits, sein Mut zur Hässlichkeit und Grausamkeit fesseln mich immer wieder. Die Sammlung von Otto Dix im Kunstmuseum Stuttgart gehört zu den bedeutendsten in Deutschland.
Ein Teil des Museums wird Frischzelle genannt, es ist der Raum der jungen Künstler. Jedes Jahr bekommt ein Künstler aus der Region die Möglichkeit, seine Werke im Kunstmuseum Stuttgart auszustellen. Die Künstler dürfen nicht älter als 35 Jahre alt sein und es muss deren erste Ausstellung sein. Kuriert wird die Ausstellung von Volontären.
Dieses Jahr werden im Kunstmuseum Stuttgart die Werke von Benjamin Bronni gezeigt. Der junge Künstler widmet sich den Themen Schatten, Illusion und Architektur. Seine Arbeiten sind Gegenständlich. Er spricht davon, dass er etwas mit seinen Händen erschaffen möchte. Die Werke von Benjamin Bronni können vom 27. Oktober 2018 bis 29. September 2019 angeschaut werden.
Der Titel “Extase” hat mich sehr neugierig gemacht. Was könnte man in einem Kunstmuseum zum Thema Extase zeigen? Ich war so überrascht, wie vielseitig und vor allem wie interessant das Thema hier umgesetzt wird, mit Exponaten aus 2500 Jahren, aus verschiedenen Kulturkreisen. Die Ausstellung beginnt mit antiken Vasen und Trinkschalen aus der Zeit um 450-470 vor Christus, denn schon der Dionysoskult bezieht die Extase in die Kunst ein. Ich habe noch nicht viele antike Gefäße mit Sexdarstellungen gesehen, daher ist schon der Einstieg spektakulär.
Extase hat aber nicht nur mit Sex zu tun. Ein Raum widmet sich der religiösen Extase – die man in der Kunst vor allem am verklärten Blick in Richtung Himmel erkennt. Deswegen sind die Werke in diesem Raum deutlich höher angebracht, der Besucher soll seinen Blick auch in den Himmel richten. Zur Religion gehört aber nicht nur das Christentum, auch andere Religionen werden hier aufgegriffen, Voodoo oder Schamanismus, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Später wird die Sport- und Tanzexstase thematisiert, z. B. werden Gemälde oder Filme über die Tänzerinnen Mary Wigmann oder Isadora Duncan gezeigt. Die beiden Tänzerinnen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts versuchten Extase in ihren Tänzen darzustellen oder tanzten bis zur Extase. Die Totentänze von Mary Wigmann z. B. wirken sehr archaisch und extatisch.
Zur Extase gehört auch Drogen- und Alkoholkonsum. Der polnische Künstler Stanislaw Ignacy Witkiewicz hat manchmal auf seine Werke geschrieben, unter dem Einfluss welcher Drogen das jeweilige Werk entstanden ist.
Die Ausstellung „Extase“ hat mich sehr beeindruckt und hat mir sehr gefallen. Ein Besuch lohnt sich absolut – sie ist noch bis zum 24. Februar 2019 zu sehen. Aber nicht nur die Sonderausstellungen, das Museum als Ganzes ist ein Erlebnis, denn nicht nur die Sammlung, auch die Architektur ist einzigartig.
Nach dem Kunstgenuss lohnt es sich, ins oberste Stockwerk des Kubus zu gehen, denn dort befindet sich das Restaurant „Cube“ mit einem einzigartigen Ausblick auf Stuttgart. Das Design-Restaurant bietet Fine Dining mit Kreationen aus der Pazifikregion. Aber auch Kaffee und Kuchen für den Nachmittag findet man im Angebot vom „Cube“.
Das Museum befindet sich inmitten der Fußgängerzone, gegenüber vom Schlossplatz, also absolut zentral.
Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schlossplatz 1
70173 Stuttgart
Dienstag – Sonntag 10.00-18.00 Uhr
Freitag 10.00-21.00 Uhr
Ständige Sammlung incl. „Frischzelle“ 6 € (ermäßigt 4 €)
Sonderausstellung incl. ständige Sammlung und „Frischzelle“ 12 € (ermäßigt 8,50 €)
Das Kunstmuseum Stuttgart habe ich im Rahmen einer gesponserten Recherchereise „Stuttgart Kultur“ besucht. Vielen Dank an Stuttgart Marketing GmbH und den Kooperationspartnern Die Staatstheater Stuttgart, Kulturregion Stuttgart, Kunstmuseum Stuttgart, Landesmuseum Württemberg, Linden-Museum Stuttgart, Staatsgalerie Stuttgart und StadtPalais – Museum für Stuttgart für die wunderbare Reise!
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