Der nordische Flair einer Hansestadt, eine Vielzahl filigraner Renaissancehäuser, ein Fluss, viele individuelle Einkaufsmöglichkeiten, interessante Restaurants und das Zero-Outlet natürlich. Es gibt hier viel zu sehen. Das alles macht Bremen zu einer meiner Lieblingsstädte. Städte an Flüssen haben häufig viel Geschichte zu bieten, dank der Weser siedelten sich Menschen schon sehr früh hier an. Vom Karl dem Großen wurde Bremen im 8. Jahrhundert zur Bischofsstadt und von Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert zur freien Reichsstadt ernannt. Seit 1260 war Bremen Mitglied der Hanse, was der Stadt erheblichen Wohlstand brachte. Das spürt man in Bremen bis heute, die imposanten alten Gebäude zeigen die ganze Pracht der Kaufmannsleute. Im Rahmen des Reiseblogger-Barcamps habe ich Bremen wieder besucht und möchte Euch heute meine liebsten Ecken der Stadt zeigen.
Als ich im Büro erzählt habe, dass ich nach Bremen fahre, sagte meine Kollegin sofort „Grüß mir den Roland“. Roland ist natürlich DAS Wahrzeichen von Bremen. Der Ritter mit einem Schwert in der Hand ist ein beliebtes Symbol, der Roland von Bremen ist aber vermutlich die bekannteste Roland-Statue. Doch wer war eigentlich Roland? Und warum steht Roland in Bremen? Der Ritter Roland war vermutlich ein Gefolgsmann des Karl des Großen. Roland war ein besonders Tapferer Ritter, daher gibt es europaweit eine Vielzahl von Sagen, die vom Rasenden Roland handeln (oder vom Orlando Furioso). Roland war lange ein Symbol für Eigenständigkeit und Freiheit einer Stadt, daher gab es relativ viele Städte, die sich mit einer Rolandsstatue schmückten. Der Roland von Bremen war eine der ersten Figuren, errichtet 1404 aus Kalkstein. Ein hölzerner Roland stand dort aber schon deutlich früher.
Viele Häuser in Bremen sind im Stil der Weserrenaissance errichtet. Hier merkt man, dass die Kaufleute in Bremen besonders wohlhabend waren. Besonders schön sind das Rathaus und der Schütting, der heute die IHK beherbergt, interessant sind aber alle Häuser Das Ensemble um den Marktplatz mit der Roland-Statue gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Neben Roland, sind die Stadtmusikanten das Erkennungszeichen von Bremen. Die vier Tiere aus dem Märchen der Gebrüder Grimm ziehen deutlich mehr Besucher als der Roland an. Im Märchen beschließen die taffen Tiere, die alt und nutzlos vom Bauer nur noch schlecht behandelt wurden, nach Bremen zu gehen, um dort Musikanten zu werden. Die Sympathie der Bremen-Besucher gehört den Stadtmusikanten, denn ganze Touristengruppen sammeln sich vor der Skulptur, um sie zu fotografieren oder um die Beine des Esels anzufassen (Ein Wunsch soll dann in Erfüllung gehen). Die Stadtmusikanten begegnen einem immer wieder im Stadtbild. In verschiedenen Posen, in groß und klein trifft man sie an unterschiedlichen Locations und in mehreren Stadtteilen, mal bunt, mal aus Stein, woanders wiederum funkelnd.
Der romanisch-gotische Dom lockt mit seiner Monumentalität und der prunkvollen, mit zahlreichen Figuren geschmückten Fassade. Auch wenn ich das Kircheninnere sehr gerne besucht hätte, hatte ich dieses Mal leider Pech, da der Dom geschlossen war. Am Vormittag war dort eine Hochzeit, am Nachmittag um 17 Uhr wird der Dom leider schon geschlossen. Ein Besuch vom Dom lohnt sich, z. B. um die Mumien im Bleikeller des Domes zu sehen oder um eine Dom-Maus zu bewundern. Mehr darüber könnt ihr auf dem Bremen Blog lesen.
Die Kirche Unser Lieben Frauen ist die zweitälteste Kirche von Bremen. Erbaut wurde sie Mitte des 12. Jahrhunderts im Stil der Frühgotik, also noch relativ schmucklos. Verglichen mit dem Dom und den Renaissancehäusern drumherum, ist diese Kirche sehr schlicht, doch sie verbirgt eine sehr interessante Krypta. Sehen kann man dort mittelalterliche Fresken und ein Beinkeller, der manchmal sogar geöffnet wird.
Eine kleine Einkaufsgasse inmitten der Altstadt ist anders, die moderne Architektur unterscheidet sich völlig von dem Rest der Stadt. Es ist die Böttcherstraße, eine von Künstlern des Expressionismus umgestaltete Gasse. Die Böttcherstraße ist alt, schon im Mittelalter siedelten sich hier verschiedene Handwerker an. Die Häuser und die Gestaltung der Gasse wurden überwiegend vom Bernhard Hoetger (1874-1949) gestaltet. Gesponsert wurde die Gestaltung vom Bremer Kaffeekaufmann Hermann Roselius, der später Kaffee HAG gründete. In einem der Häuser in der Böttcherstraße befindet sich heute das Roselius-Museum, in einem anderen das Museum der Künstlerin Paula Modersohn-Becker. Neben den Museen findet man dort aber auch eine Vielzahl an kleinen individuellen Geschäften, Cafés und Restaurants.
Ein altes, schon im Mittelalter gegründetes Stadtviertel ist das Schoorviertel. Die Gässchen dort sind schmal, die Häuser alt. Aus dem Mittelalter und der Renaissance sind im Schnoorviertel aber nur noch wenige Häuser erhalten, die meisten stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Doch sie sind nicht weniger schön. Viele der Häuser sind filigran und kunstvoll, zum teil sehr farbenfroh. Der Name Schnoor kommt von Schnur, da sich hier an der Weser früher das Schiffshandwerk hier angesiedelt hat. Ähnlich wie die Böttchergasse findet man auch hier die vielen individuellen Kunsthandwerksgeschäfte jenseits der üblichen Ketten.
Die Überseestadt, das alte Hafengebiet von Bremen, ist ein wenig mit der Hamburger Speicherstadt vergleichbar. Heute ist die Überseestadt ein Mix aus einem trendigen Wohnviertel und einem großen Lost Place, gerade die Atmosphäre fasziniert mich sehr. In den alten Speichern, Fabrikgebäuden und Silos befinden sich heute teure Wohnungen, Geschäfte, Restaurants oder Büroräume, das Hafenmuseum und einige Gebäude der Hochschule für Künste in Bremen. Wenn Ihr auf der Suche nach Lost Places in Bremen seid, dann werdet Ihr bestimmt in der Überseestadt fündig.
Kunstmuseen gehören für mich zu den absoluten Top Sehenswürdigkeiten, weil ich Kunst liebe. Der Kunsthalle Bremen habe ich einen gesonderten Artikel gewidmet, da ein Besuch hier sich auf jeden Fall lohnt.
Am Reiseblogger-Barcamp haben 60 Blogger teilgenommen, daher hatten wir die Wahl zwischen verschiedenen Hotels. Entschieden habe ich mich für das Countryyard by Marriott, da ich die Hotelkette noch gar nicht kenne und weil sich das Hotel direkt am Bahnhof befindet und ich mit dem Zug angereist bin.
Das elegante ****-Hotel liegt etwas seitlich vom Hintereingang des Bahnhofes, geschützt vom Trubel der Bahnhofsgegend. Während unseres Aufenthaltes war direkt nebenan eine Kirmes, von der ich allerdings nichts mitbekommen habe, in meinem Zimmer war es absolut ruhig.
Die großen Zimmer sind schlicht und stilvoll gestaltet, weiß und helle Naturtöne überwiegen. Auch sind die Zimmer sehr geräumig, ausgestattet mit absolut bequemen Boxspring-Betten.
Die stilvolle Einrichtung bemerkt man schon beim Eintreten, denn das Hotelfoyer ist sehr gelungen mit der Hotelbar verknüpft. Viele Ecken und Alkoven machen den Eingangsbereich gemütlich. Auch das Frühstück war sehr empfehlenswert, da sehr abwechslungsreich und vielseitig.
Mein eigentliches Ziel in Bremen war das informative Reiseblogger Barcamp. In verschiedenen Sessions habe ich sehr viel Input und vielseitige Ideen bekommen und natürlich einige alte Bekannte und viele neue Blogger kennengelernt. Doch für ein Rahmenprogramm ist immer Zeit. Natürlich hätte ich in Bremen noch viel länger bleiben können, um z. B. eine Führung durch die unterirdischen Gänge zu machen oder um den Riensberger Friedhof zu besuchen. Aber ich komme ganz bestimmt wieder.
Der Beitrag entstand im Rahmen des Reiseblogger-Barcamps in Zusammenarbeit mit Bremen Tourismus und Countryyard by Marriott Bremen.
Ich muss gestehen, dass ich als langjähriger Werder Bremen-Fan noch nie in Bremen war… Ist halt einfach sehr weit, aber ich möchte mir die Stadt unbedingt mal ansehen!
Oh…. Werder, also ich hatte mal einen Chef, der war auch Werder Fan. Es war leider kein besonders guter Chef. Ich weiß, Werder Bremen kann nichts dafür, dennoch ist die Verbindung da.
Ich liebe die Marriott Hotels und Bremen sowieso :).
Liebe Grüße!
Ich kenne zwar nur das eine Marriott Hotel, das war aber spitze.
Ich war nur einmal vor vielen Jahren in Bremen in der Kunsthalle, an Rathaus und die Stadtmusikanten kann ich mich zwar noch erinnern, aber Böttcher-Gasse, Schnoorviertel und Überseestadt klingen allesamt interessant. LG Thea
Ich war schon mehrfach in Bremen und hab noch so vieles, was ich nicht gesehen hab.
Ein wunderbarer Beitrag, seid wir hier in Friesoythe wohnen, war ich schon fünf Mal in Bremen. Ich bin vom Weihnachtsmarkt mit seinem Schlachtezauber total begeistert. Die Überseestadt kenne ich noch nicht. Aber ich habe auch noch so viel zu entdecken.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Martina
Ich glaube, die Überseestadt kennen viele nicht, ist relativ weit weg von der Innenstadt. Ist vielleicht noch ein Geheimtipp, auch wenn die Restaurants dort sehr überlaufen sind. Zumindest bei Bremern scheint die Ecke sehr beliebt zu sein.
Ja, Bremen ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Da ich eine Freundin in Hemelingen habe komme ich mindestens einmal im Jahr für ein Wochenende zu Besuch. Und ich bin jedes Mal begeistert.
Viele Grüße Nele
Ich war auch schon mehrmals in Bremen und trotzdem entdecke ich immer wieder neue und wunderschöne Ecken.