Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Brest? Lohnt sich ein Besuch? Bezüglich Brest bin ich sehr zwiegespalten, denn während die anderen bretonischen Städte schmuck, reizvoll und gepflegt sind, ist Brest das Gegenteil davon. Manchmal zumindest! Schön ist Brest nicht. Im II. Weltkrieg stark zerstört wurde die Stadt im einheitlichen Stil der 50-er und 60-er aufgebaut. Was früher vielleicht modern war, ist heute eher langweilig, sogar hässlich. Warum empfehle ich dennoch einen Ausflug nach Brest? Einige interessante Sehenswürdigkeiten habe ich dort entdeckt, die beachtenswert fand. Brest ist ein Gegensatz zur restlichen Bretagne, für mich ein willkommener Gegensatz.

Hier sind meine Tipps für die Sehenswürdigkeiten der Stadt Brest. Falls Ihr in die Bretagne reist und noch mehr Tipps braucht, lest meinen Artikel über die Bretagne-Sehenswürdigkeiten.

 

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CHÂTEAU DE BREST – DAMALS BURG, HEUTE MARINE-MUSEUM

Seinen Ursprung hat Brest in der Römerzeit. Im 3. Jahrhundert n. Ch. haben die Römer hier einen Marinestützpunkt erbaut. Heute ist ein Teil der römischen Befestigung in die Außenmauer der Burg integriert. Im frühen Mittelalter wurde an der Stelle der römischen Festung eine Burg zum Schutz vor den Angriffen der Normannen erbaut. Teile dieser Burg sind heute noch erhalten.

Bedeutend wurde Brest erst im 17. Jahrhundert. Heinrich IV verlieh Brest die Stadtrechte und Kardinal Richelieu machte die Stadt zum Militärhafen. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr ausgebaut, daher hat die Anlage inzwischen eine beachtliche Größe erreicht. Heute wird die Festung als Marinemuseum genutzt.

 

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MUSEUM DER SCHÖNEN KÜNSTE

Kunst muss sein! Bei jeder meiner Reisen gehören Kunstmuseen zum Standardprogramm. Das relativ kleine Museum hat eine interessante Auswahl der Kunstwerke verschiedener Epochen, hauptsächlich Gemälde, aber auch einige Skulpturen. Von alten Meistern wie Canaletto bis zu modernen Surrealisten wie Utrillo oder Yves Tanguy findet jeder Kunstinteressierte hier etwas Sehenswertes. Einen großen Anteil hat die Malerkolonie von Pont-Aven um Paul Gauguin, Pierre Bonnard und Georges Lacombe. Unbedingt besuchen!

 

ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST

Das Centre d’art contemporain hätte ich mir sehr gerne angeschaut. Habe ich leider nicht, da ich vor verschlossener Tür stand. Oft habe ich das Glück, vor geschlossenen Museen zu stehen, da gerade Ausstellungswechsel ist. Ich weiß nicht, wie oft mir das schon passiert ist, so auch dieses Mal. In diesem Museum gibt es hauptsächlich Wechselausstellungen, daher sollte man sich unbedingt vorab über Schließzeiten informieren.

Manchmal mag ich moderne Kunst, manchmal spricht sie mich an, berührt mich. Dann gibt es Tage, an denen sie mich wütend macht. Ich bin empört, was für ein Kram als Kunst verkauft wird. Dennoch ziehen mich die Werke zeitgenössischer Kunst an.

Das Stadtviertel, wo sich das Zentrum für zeitgenössische Kunst befindet, ist vielleicht ein weiterer Grund, das Museum aufzusuchen. Denn das Gebäude findet man inmitten eines alternativen Wohnviertels, wo man auch einige interessante Shops oder Cafés findet.

 

CIMETIÈRE DE SAINT MARTIN

Wie Museen, so gehören auch alte Friedhöfe zu meinen bevorzugten Orten, denn ich liebe die Atmosphäre dort. Die Symbiose aus Ästhetik, Schönheit und Vergänglichkeit und Verfall zieht mich an. Lange könnte ich durch die Gänge schlendern, die Ruhe genießen und die verfallenen Gräber bewundern.

Der Friedhof der Gemeinde Saint Martin befindet sich heute mitten in der Innenstadt. Gegründet wurde er im späten 18. Jahrhundert, damals auf einem Gelände, das nicht zur Innenstadt gehörte. Denn auch in Frankreich mussten Friedhöfe wegen der Seuchengefahr außerorts gebaut werden. Ein Teil des Friedhofs wird heute noch genutzt. Imposant ist jedoch der alte Teil, der aus zahlreichen neoklassizistischen oder neogotischen Mausoleen besteht. Viele sind im sehr guten Erhaltungszustand, am meisten faszinieren mich jedoch die verfallenen Grüfte. Folglich kann ich jedem Friedhofsliebhaber einen Besuch von Saint Martin empfehlen. Inmitten einer quirligen und trendigen Großstadt findet man eine geheimnisvolle und schaurige Oase, scheinbar ein wenig makaber, dennoch wunderschön.

 

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FAZIT

Einkaufen kann man sehr gut in Brest, neben den bekannten Ketten findet man abseits einige interessante Nischen-Shops. Aber auch Besucher, die sich für Kultur, Geschichte oder Marine interessieren, werden hier etwas entdecken. Den Friedhof habe ich ganz zufällig entdeckt, da er direkt in einer Abzweigung der Haupt-Einkaufmeile liegt. Einen Besuch dort möchte ich unbedingt empfehlen, weil es zu schade wäre, daran vorbeizulaufen. Für mich hat sich ein Besuch in Brest gelohnt.

 

Meinen Tipp für günstiges Übernachten in Frankreich findet Ihr in meinem Artikel Urlaub im Mobilheim.

 

Erstellt am Oktober 19, 2016

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3 Antworten zu “Nicht schön aber sehenswert – Brest, Bretagne”

  1. Bretagne müssen wir auch mal wieder, war so schön dort. Schicke Seite hast Du jetzt! :))

  2. Den Friedhof finde ich ebenfalls SEHR sehenswert (aber ich hab ja, wie du, auch ein Faible für diese stillen Orte ;o))
    Apropos „stiller Ort“ – danke für deinen Kommentar zu meinem Wasser-Post, und ja, ich kann dein Bedürfnis nach einem Dufti gut verstehen, vor allem bei Mehr-Personen-Benützung ;o)) Von der Sache mit Essig und Kupferrohren im Wasserkocher habe ich bisher noch nichts gehört, aber seit ich einemal einen Wasserkocher wegwerfen musste, weil ich den ekelhaften Geschmack des Entkalkers nicht und nicht mehr rausbekam, nehme ich nur noch Essig – und lebe immer noch ;o)) [Vielleicht sind die Rohre allerdings auch nicht aus Kupfer…]
    Ganz liebe rostrosige Grüße und bis demnächst,
    Traude

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