Bei meiner Kollegin im Büro hängt diese kitschige Postkarte….
…und immer wenn ich sie sehe, denke ich, dass ich endlich wieder ein Buch von George Sand lesen muss. Lange geplant, vor kurzem hab ich es endlich in die Tat umgesetzt.
Die Autorin: 
George Sand (1804-1876) hieß eigentlich Amandin Lucile Aurore Dupin de Francueil. Sie war die Ur-Ur-Enkelin vom August dem Starken, dem sächsischen Fürsten und dem Polnischen König, allerdings sind die meisten Ahnen in dieser Reihe unehelich. Schon zu Beginn ihrer Schriftstellerkarriere begann George Sand sich wie ein Mann zu kleiden und wie ein Mann zu sprechen, zu rauchen und nahm ein männliches Pseudonym an. Sie war ein Skandal, gehörte aber trotzdem zu den bestbezahlten Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Von Männern wurde sie begehrt und hatte zahlreiche Liebhaber, zu den bekanntesten zählen der Schriftsteller Alfred de Musset und der Komponist Frederic Chopin.
Das Buch:
Bei dem Titel „Das Teufelsmoor“ habe ich eine Tragödie oder eine Schauergeschichte erwartet, aber keine leichte und herzliche Liebesgeschichte. Das Teufelsmoor ist ein Ort, wo Geister und Hexen leben, wo plötzlich und unerwartet dichter Nebel aufsteigt und der Wanderer den Weg nicht mehr findet. Doch in der Geschichte spielt das Moor eher eine Kupplerrolle.
Die Geschichte spielt auf dem Lande im bäuerlichen Milieu. Germain, ein junger Witwer soll eine neue Ehefrau suchen. Er will es zwar nicht, aber es ist der Wunsch seiner Verwandtschaft. Widerstrebend wandert er in ein Nachbardorf, um dort eine potentielle Kandidatin kennen zu lernen. Da der Weg relativ weit und gefährlich ist, soll er das Mädchen Marie mitnehmen, die im Nachbardorf als Schafhüterin arbeiten soll. Wie man aus dem Titel erahnen kann, verirren sich die beiden im Teufelsmoor und müssen die Nacht im Freien verbringen. Und sie verlieben sich ineinander… Doch Germain ist ein relativ wohlhabender Bauer und schon fast 30, während Marie aus sehr armen Verhältnissen stammt und wesentlich jünger ist. Die Voraussetzungen für eine standesgemäße Ehe sind schlecht… ob Germain und Marie trotzdem zueinander finden, werde ich selbstverständlich nicht verraten.
Das erste Kapitel des Buches ist eine Art Einleitung, hier preist George Sand die ländliche Idylle und das Glück des einfachen Lebens, sie vergleicht das bäuerliche Leben mit Gemälden und Poesie. Und sie nennt ihr Buch eine „kurze und einfache Fabel“.
Die Bezeichnung finde ich sehr zutreffend, die Geschichte ist wirklich sehr einfach, leicht zu lesen, sehr kurz und sehr kurzweilig. An einem Abend hatte ich das Buch durchgelesen, es hat nur knapp 150 Seiten. Und obwohl es nur eine simple Liebesgeschichte ist, steckt so viel mehr dahinter. Es ist eine Geschichte über das Glück, das Glück ist in der Erzählung so greifbar. Es ist auch ein Gesellschaftsgemälde, man erfährt viel über die Dorfstrukturen und das Leben auf dem Lande. Und vor allem ist es gute Unterhaltung in sehr anschaulicher Sprache.
„Der Verstand sucht, aber das Herz findet.“ – Das Zitat stammt nicht aus diesem Buch, aber es passt perfekt, um es zu beschreiben. 

 

Erstellt am Februar 10, 2014

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4 Antworten zu “„Das Teufelsmoor“ von George Sand”

  1. Annie sagt:

    Das klingt doch mal nach einem schönen kleinen Buch für zwischendurch. Werde ich mir wohl auch mal ansehen. Für Liebesgeschichten bin ich ja immer zu haben.
    Das Zitat finde ich übrigens auch sehr schön. 🙂

  2. Steffi sagt:

    Das Zitat allein ist auch schon sehr schön und wenn ich manches in letzter Zeit überdenke, auch sehr passend 😉
    Das Buch klingt auch sehr interessant und ich bin gerade so in Leselaune, da bin ich immer für neue Bücher zu haben 🙂 Wird also gleich mal notiert 😉
    Liebe Grüße

  3. ela sagt:

    Oh, das könnte total nach meinem Geschmack sein. Hab ich mir gleich notiert.

  4. ela sagt:

    Und natürlich hatte es die Buchhandlung nicht da. Schade! Du hast mir so Lust drauf gemacht 🙂

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