Dass mein Mann und ich begeisterte Friedhofstouristen sind, habe ich schon oft genug erwähnt. Daher möchte ich Euch zwei sehr interessante Friedhöfe in Weimar zeigen. Sehr sehenswert fand ich den Historischen Friedhof, der direkt neben dem Hauptfriedhof liegt und den Jakobsfriedhof, direkt in der Innenstadt neben der Jakobskirche.
Zuerst zeige ich Euch den historischen Friedhof, da dieser Friedhof wegen der Gruft von Goethe und Schiller, fast ein Muss für jeden Weimarbesucher ist.
Die Särge von Goethe und Schiller findet man in der Fürstengruft auf dem Friedhof. Sie stehen neben den pompösen Särgen verschiedener weimarer Adeliger und sehen sehr schlicht aus. Übrigens soll im Schillers Grab nicht Schiller liegen, sondern Knochen von mehreren (4? 12?) anderen Menschen, die zufällig eingesammelt wurden.
Auf dem Friedhofsgelände findet man aber das Grab der Familie von Goethe – es war ihm nicht gegönnt, neben seiner Familie zu liegen.
Auch
Charlotte von Stein liegt hier begraben, Goethes Muse, die eine zeitlang von ihm glühend verehrt wurde. Charlotte von Stein war aber auch mit Schiller und Herder eng befreundet.
Auf dem Jakobsfriedhof findet man dagegen das Grab von Goethes Ehefrau
Christiane Vulpius.
Goethe lebte fast 20 Jahre mit Christiane Vulpius in wilder Ehe, sie hatten 4 gemeinsame Kinder. Erst als Christiane über 40 war, wurde sie in der Jakobskirche mit Goethe getraut. Die Beziehung war ein Skandal, da adeliger Goethe mit einer armen bürgerlichen unverheiratet lebte. Sogar nach der Eheschließung wurde sie nur schwer akzeptiert von der weimarer Gesellschaft.
Ein weiterer berühmter Bewohner des Friedhofs ist
Lucas Cranach d.Ä.. Seine Lutherbilder kennt Ihr bestimmt.
Im Residenzschloss in der Innenstadt befindet sich ein Kunstmuseum, wo Ihr zahlreiche Werke von Cranach sehen könnt, aber auch Dürer, Tintoretto, Rubens, Casprar David Friedrich, Rodin oder Beckmann können dort bewundert werden.
Es gibt aber auch noch zahlreiche andere sehenswerte Gräber auf den weimarer Friedhöfen. Hier die schönsten:
Weimar ist eine Kleinstadt und hat doch so wahnsinnig viel zu bieten.
Interessante Bilder. Danke fürs Teilen Maegwin.
LG
Das ist sehr Interessant, da würde ich gern mal drüberschlendern! Wir in Bochum haben auch einen ganz kleinen, aber uralten Friedhof, der sehr versteckt ist. Der ist nicht mit Berümtheiten vollgespickt, aber trotzdem sehr sehenswert.
Liebe Grüße
Martina
Als wir damals in Weimar waren (12. Klasse, Deutsch-Leistungskurs) mussten wir natürlich auch über den Friedhof und uns die Särge von Goethe und Schiller anschauen. Schon ist der Friedhof ja, da er so gepflegt ist, aber ganz wohl ist mir nie, da so umherzulaufen ^^'
Irgendwie bezweifel ich ja immer, dass in so öffentlichen Mausoleen die wahren Gebeine desjenigen liegen, die sie darstellen sollen. Aber das ist ja eine andere Geschichte 😀
Ich wusste gar nicht, dass es Goethe nicht gegönnt war, neben seiner Familie auf dem Friedhof zu liegen. Unfassbar finde ich aber vor allem die Kippsicherheit mit der diese Grabsteine Jahrhunderte überstanden haben. Danke für diese wundervollen Bilder.
Nein, wie so viele bedeutende Persönlichkeiten, hat er ein Prunkgrab abseits der Familie.