Lust auf ein paar entspannte Tage am Meer während einer Kambodschareise? Ich habe eine Empfehlung jenseits des touristischen Sianoukville. Nach den eher hektischen Tagen in Phnom Penh und Siem Reap und den schon deutlich entspannteren Tagen in Battambang wollte ich ans Meer, Kep und Kampot standen zur Auswahl. Ich entschied mich für das eher kleine und durch und durch französisch angehauchte Kep. Die mondänen Luxusvillen der Vergangenheit mit dem französischen Laissez-faire sind typisch für Kep, nicht umsonst wurde die Stadt früher das “Saint-Tropez Südostasiens” genannt. Kep ist auch die Hauptstadt der Meeresfrüchte, vor allem der Blaukrabben. Nirgendwo in Kambodscha habe ich so gut gegessen wie in Kep. Der Ort ist so entspannt und vielseitig, obwohl er klein ist. Ich kann einen Besuch in Kep sur Mer nur empfehlen. Lest heute, warum Kep eine absolut sehenswerte Stadt am Meer in Kambodscha ist.

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Kep Sur Mer ist ein kleiner, entspannter Ort an der Küste Kambodschas. Es ist abwechslungsreich dort, nicht überlaufen und es gibt ausgezeichnete Meeresfrüchte-Restaurants.

Kep in Kambodscha – sehenswerte Stadt am Meer

Wie der Name schon sagt, ist die Geschichte von Kep stark mit der französischen Kolonialgeschichte verbunden. Zwar war Kambodscha de facto nie eine französische Kolonie, sondern nur ein Protektorat, praktisch aber übernahm Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr die Kontrolle über Kambodscha, bis das Land mit einer Kolonie vergleichbar war. Die französischen Einflüsse sind bis heute in Kambodscha spürbar, in Kep sind sie besonders stark, da die Stadt von Franzosen gegründet wurde. Heute ist Kep zweigeteilt, es gibt die französische Altstadt und die kambodschanische Neustadt, wo sich das eigentliche Zentrum mit den Einkaufsmöglichkeiten befindet. Obwohl Kep eine recht kleine Stadt ist, hat sie viel zu bieten und ich habe mich nie gelangweilt. Abseits vom Trubel der anderen Städte am Meer gehört Kep für mich zu den sehenswertesten Städten Kambodschas.

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Im Sonnenuntergang fahren die Krabbenfischer aufs Meer hinaus.

Die Geschichte von Kep

Kep liegt nur wenige Kilometer von der vietnamesischen Grenze entfernt, am Pazifik. Die Stadt wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Erholungsort für die französische Elite erbaut. Die hohen Beamten lebten hier in prächtigen Villen, entsprechend mondän war der Ort. In den 50er und 60er Jahren war Kep ein beliebter Urlaubsort für reiche Kambodschaner, auch König Sihanouk verbrachte hier seine Ferien. Mit der Herrschaft der Roten Khmer war es damit vorbei, die mondänen Villen von Kep verfielen nicht nur, sie wurden gezielt zerstört. Nicht nur für Urbexer, auch für architekturinteressierte Touristen ist Kep ein lohnendes Ziel. Denn die Einflüsse des Bauhauses sind bis nach Kambodscha spürbar.

Lost Places von Kambodscha – der verfallene Luxus von Kep

Die ehemaligen Luxusvillen, die heute verfallen und teilweise von der Natur überwuchert sind, machen den besonderen Reiz von Kep aus. Ich liebe diese verfallenen Relikte aus einer anderen Zeit und es gibt hier viele besondere Lost Places. Die Einflüsse von Bauhaus oder Le Corbusier sind spürbar, aber die Häuser haben auch kambodschanische Einflüsse.

Zu den imposantesten gehören die beiden Sommervillen von König Sihanouk, der Kep in der “Goldenen Ära” zu einem Ort der High Society machte. Eine der Villen wurde nie fertiggestellt und blieb unbewohnt. In Kep gibt es sehr viele verfallene Villen. Die meisten sind verschlossen, aber bei einigen findet man Schlupflöcher, um hineinzukommen. Auch der ehemalige Bahnhof von Kep ist heute ein Lost Place. Seit Jahrzehnten wird der Bahnhof nicht mehr genutzt. Wenn man die Lost Places von Kep finden will, muss man nur durch die Stadt spazieren, denn sie sind überall in der Altstadt zu finden. Schon allein wegen der unglaublichen Lost Places gehört Kep für mich zu den sehenswertesten Orten in Kambodscha. Auch außerhalb der Stadt gibt es einige imposante Villen, um diese zu erkunden, sollte man in ein Tuk-Tuk investieren, die Fahrer kennen sie.

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Es gibt so viele verfallene Villen in Kep, hier findet man die meisten Lost Places in Kambodscha.

Nationalpark Kep

Die Deutschen wandern gerne, ich auch. Und tatsächlich waren die meisten Wanderer, die wir im Nationalpark getroffen haben, deutschsprachig. Wegen der Minengefahr gibt es in Kambodscha nicht viele Möglichkeiten, einen Urwald zu besuchen. Es gibt aber einige „sichere“ Nationalparks, der in Kep ist zwar klein, aber sehr exotisch. Es gibt verschiedene Wanderwege und Rundtouren, die durch den Park führen. Mit etwas Glück sieht man bunte Vögel oder große Schmetterlinge, laute Geckos und viele Affen. Am Eingang des Nationalparks gibt es eine Legendentafel mit Wanderwegen, die wirklich gut ausgeschildert sind. Der Tag im Nationalpark hat mir wieder einmal gezeigt, dass es die Deutschen sind, die gerne wandern. Denn obwohl in Kep hauptsächlich französischsprachige Touristen waren, trafen wir im Nationalpark hauptsächlich deutschsprachige Wanderer. Über dieses Phänomen habe ich mich übrigens auch schon in den Sümpfen von Louisiana gewundert.

Die Plage der süßen und penetranten Affen 

In Kambodscha trifft man immer wieder auf Affen in freier Wildbahn, aber nirgendwo habe ich so viele lustige Affen gesehen wie in Kep. Sie leben zwar im Nationalpark, kommen aber in der Mittagspause in die Stadt, um die Essensreste zu ergattern. Es sind fast ausschließlich Makaken, die so unglaublich süß sind, weil ihr Verhalten so menschenähnlich ist. Sie spielen, schaukeln in Hängematten, füttern sich gegenseitig, sind zärtlich zueinander. Aber vor allem sind sie frech und man sollte nicht in der Nähe der Affen essen oder trinken. Sie haben gelernt, Essen und Flaschen zu klauen, und wenn man nicht aufpasst, dann verschwindet auch der Inhalt aus Taschen und Rucksäcken. Wenn man nichts isst, kann man die Affen lange und entspannt beobachten, sie interessieren sich überhaupt nicht für Menschen. Für sie ist nur das Essen interessant und das riechen sie sofort.

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Nervig, aber unglaublich süß sind die Makak-Affen, die in der Mittagszeit die Straßen von Kep belagern und versuchen, Essen zu erbeuten.

Ausflug zu Tempelhöhlen Phnom Sorsia Caves

Höhlen finde ich immer spannend, weil sie so geheimnisvoll und ursprünglich sind. Die Höhlen in der Nähe von Kep sind riesig und wurden früher als Tempel genutzt. Um zu den Höhlen zu gelangen, mietet man am besten ein Tuk-Tuk, das sind Motorrad-Rikschas, die in Südostasien zu den wichtigsten Fortbewegungsmitteln gehören. Für einen ganzen Tag zahlt man etwa 25-30 Dollar. Für den Ausflug von Kep aus, der knapp einen halben Tag dauerte, haben wir etwa 10 Dollar bezahlt. Fortbewegung ist in Kambodscha sehr günstig.

Die Höhlen wurden früher von Mönchen bewohnt, ein Höhlentempel erinnert noch daran. Wenn man durch die Höhle geht, findet man überall kleine Schreine, aber der große Tempel ist am beeindruckendsten. Und wenn man die Augen offen hält und nach oben schaut, sieht man unglaublich viele Fledermäuse. Unterwegs kann man an einer Pfefferfarm halten, denn zwischen Kep und Kampot gibt es viele davon. Denn der Kampot-Pfeffer gehört zu den besten Pfeffersorten der Welt.

Meeresfrüchte-Restaurants am Kep Crab Market

In Kambodscha haben wir immer gut gegessen. Aber die Restaurants in Kep waren der kulinarische Höhepunkt unserer Reise. Am Strand von Kep gibt es eine ganze Reihe von Restaurants, die sich auf Meeresfrüchte spezialisiert haben. Angeblich gibt es in Kep die besten Krabben Südostasiens. Wir haben mehrere Restaurants ausprobiert und das Essen war immer köstlich. Oft war es eine gelungene Fusion-Küche, manchmal waren die asiatischen Gerichte nach französischen Ideen kreiert und sehr ansprechend dekoriert. Die Restaurants am Crab Market hatten eine besondere Atmosphäre, da die Terrassen direkt am Meer liegen.

Ich habe drei der Restaurants am Crab Market ausprobiert, die ich hier gerne weiterempfehlen kann:

La Baraka – hier ist nicht nur der Name europäisch, sondern auch die Speisekarte, die Weine und die Cocktails. Auch das Ambiente erinnert an eine französische Bar. Man bekommt hier italienische und französische Gerichte, aber auch eine große Auswahl an asiatisch zubereiteten Meeresfrüchten.

Srey Phorn Restaurant – liegt direkt am Crab Market, wenn der Markt geöffnet hat, kann man sich die Meeresfrüchte direkt aussuchen. Sie werden frisch zubereitet. Die Preise sind hier deutlich günstiger, als in der Nachbarschaft.

Holy Crab – Köstliche Krabben und andere Meeresfrüchte findet man hier, vorwiegend asiatisch, nur wenige europäische Gerichte. Die Terrasse liegt direkt am Meer und die Cocktail sind hervorragend.

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Hotelempfehlung für Kep in Kambodscha – Veranda Resort

Da die Preise in Kambodscha unschlagbar günstig sind, findet man hier wunderschöne Boutique-Hotels zu erschwinglichen Preisen. Natürlich gibt es die großen, bekannten Ketten und die supergünsigen Hostels für ein paar Dollar, aber wir bevorzugen die kleinen, privat geführten Boutique-Hotels.

Das Veranda Resort liegt in der Nähe des Krabbenmarktes von Keb, etwa 10 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Es ist ein liebevoll geführtes Privathotel mit viel Luxus. Für ein Doppelzimmer mit Frühstück haben wir etwas über 60 Dollar bezahlt, dafür hatten wir einen eigenen Whirlpool im Zimmer.

Das Veranda Resort wird von einem Franzosen und einer Kambodschanerin geführt und zum Frühstück gibt es neben dem klassischen asiatischen Frühstück mit verschiedenen warmen Speisen auch frische Croissants und Baguettes. Die Mischung aus asiatischer Herzlichkeit und französischem Ambiente hat mir sehr gut gefallen. Das Hotel hat einen großen Pool, eine Cocktailbar und sehr geschmackvoll eingerichtete Zimmer. Ich empfehle es gerne weiter.

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Hotelempfehlung Kep in Kambodscha
Kleines aber feines Boutique-Hotel ist das Veranda Resort in Kep. Das Hotel liegt nur wenige Meter vom Meeresufer entfernt, auch die Stadt und der Nationalpark sind fußläufig erreichbar.

Ein Abstecher nach Kep lohnt sich sehr, denn Kep ist die charmante Stadt am Meer in Kambodscha

Discos und laute Bars, Partys und Feiern wird man in Kep kaum finden, dafür aber eine sehr entspannte Atmosphäre mit vielen sehr guten, französisch angehauchten Restaurants und leckeren Cocktails. Es ist eher ein Ort für ein anspruchsvolleres Publikum, für kambodschanische Verhältnisse nicht billig. Nicht umsonst hat auch die Frau des kambodschanischen Königs Sihanouk, Königin Monique, eine neue Sommerresidenz in Kep sur Mer erbauen lassen. Mir hat es in Kep sehr gefallen, aber nach 4 Tagen habe ich alles gesehen und gemacht, was mich interessiert. Diese Zeit reicht aus, um den Ort zu genießen und die Umgebung kennen zu lernen. Kep ist für mich der Geheimtipp in Kambodscha, da es noch sehr “unentdeckt” ist. Die Stadt ist ein schöner Zwischenstopp, wenn man nach Vietnam reisen möchte, da die Grenze nur 25 km entfernt ist.

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Kambodscha auf eigene Faust

Erstellt am Februar 7, 2025

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