Das Kloster Dalheim ist immer eine Reise wert. Es ist ein Ort voller Geschichte und eine Oase der Ruhe und Entspannung. Das Kloster ist eingebettet in eine sehr schöne Wandergegend. Ein Wanderweg, der Chorherrenweg führt um das Klosteranwesen. Außerdem liegt Dalheim unweit von meinem Wohnort und da ich im Besitz der LWL-Jahreskarte bin, ist Dalheim ein beliebtes Ausflugsziel für mich und mein Tipp, wenn Ihr Ausflugsziele in Ostwestfalen sucht. Kloster Dalheim ist nicht nur ein Kloster, sondern ein Museum für Klosterkultur. Neben der ständigen Ausstellung finden dort regelmäßige Sonderausstellungen statt, derzeit eine Ausstellung über “Verschwörungetheorien”. Wenn ihr regelmäßig meinen Blog lest, dann wisst Ihr, dass es mein Thema ist. Immerhin habe ich schon halb Europa auf den Spuren der Templer und des Heiligen Grals bereist, ich habe schon viel über Hexenverfolgung in Ostwestfalen geschrieben und fotografiere jede Freimaurerloge, die ich auf meinen Reisen treffe.
Die Klostergebäude, wie wir sie heute sehen können, stammen aus der Barockzeit, aus dem 15. Jahrhundert. Seit 1492 befindet sich in Dalheim ein Stift der Augustiner Chorherren, katholischer Geistlicher, die nach den Regeln des Heiligen Augustinus leben. Doch ein Kloster gab es an dieser Stelle schon viel früher, ein Frauenkloster gab es in Dalheim schon im 12. Jahrhundert. Heute erinnern daran nur noch die Grundmauern der Klosterkirche, die nach archäologischen Ausgrabungen wieder freigelegt wurden und heute auf dem Klostergelände besucht werde können.
In der Barockzeit wurde das Kloster auf- und ausgebaut und die imposanten Gartenanlagen wurden angelegt. Im 18. Jahrhundert wurde das Kloster aufgelöst und diente als Gutshof. In den Klostergebäuden war Vieh untergebracht und landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden dort gelagert. Bis in die 1970-er wurde es als landwirtschaftlicher Hof genutzt, entsprechend zerstört war das Kloster.
1979 erwarb der LWL die Anlage und sanierte sie umfassend. Heute befindet sich im Kloster ein Museum für Klosterkultur, welches sehr interessant ist.
Verschwörungstheorien hat es schon immer gegeben, doch derzeit sind sie wieder präsenter denn je. Während der Ausstellung erfährt man viel über moderne Verschwörungstheorien, von denen mir einige noch völlig unbekannt waren. Die Vielfalt der schrägen Ideen und Theorien hat mich überrascht und erheitert.
Wusstet Ihr, dass die politische Elite der Welt aus außerirdischen Gestaltwandler-Reptilien besteht, die nur eine menschliche Gestalt angenommen haben? Sie regieren heimlich die Welt und werden demnächst die Weltherrschaft an sich reißen. Angela Merkel ist auch eine Reptiloidin. Die Ausstellung wird Euch die Augen öffnen!
Selbstverständlich erfährt man nicht nur etwas über heutige Verschwörungstheorien, der Schwerpunkt liegt auf der Vergangenheit. Von den Freimaurern und den Illuminaten habt Ihr bestimmt schon gehört. Und regelmäßige Leser meines Blogs wissen viel über die Tempelritter, da ich immer wieder auf der Suche nach alten Bauwerken aus der Templerzeit bin. Über diese Verschwörungstheorien erfährt man viel und kann wertvolle Exponate aus der Zeit bewundern. Interessant sind auch die Verbindungen zwischen den Verschwörungstheorien, z. B. sollen die Freimaurer ihren Ursprung in den Templern haben.
Was ich nicht auf Anhieb mit Verschwörungsteorien in Verbindung gebracht habe, ist die Hexenverfolgung, doch logisch, die ganze Geschichte der Hexenverfolgung basiert nur auf Verschwörungstheorien und Ostwestfalen war eine Hochburg der Hexenverfolgung.
Und dann gibt es noch die Jüdische Weltverschwörung, die sich im Mittelalter gefestigt hat und bis in die Gegenwart von vielen geglaubt wird. Schon die Tötung von Jesus soll ein Teil der Jüdischen Weltverschwörung gewesen sein. Im 12. Jahrhundert entstanden in ganz Europa Gerüchte über geheime Rabbinertreffen, Ritualmorde an christlichen Kindern oder Brunnenvergiftung. Die Menschen glaubten, dass sich bedeutende Juden verschiedener Länder heimlich treffen, um die Welt zu beherrschen. Die Theorie war auch eine der Grundlagen für die Judenvernichtung im Nationalsozialismus und wird bis heute viel in den Foren oder sozialen Medien verbreitet.
Ein Besuch in Dalheim lohnt sich immer wieder, die alten Gebäude und die farbenfrohen Gärten machen das Klostergelände zu einem unglaublich schönem Ort. Die wechselnden Sonderausstellungen sind immer ein besonderes Highlight. „Verschwörungstheorien“ kann man noch bis zum 22.03.2020 besuchen. Unbedingt sollte man auch dem Klostershop einen Besuch abstatten, denn dort findet man klösterliche Spezialitäten aus ganz Europa, wobei ich das Dalheimer Bier besonders empfehlen kann.
Mein Tipp für alle aus Nordrhein-Westfalen ist die LWL-Museumscard „Ich und Du“. Denn für 40 € im Jahr bekommt man freien Eintritt in alle LWL und LVR Museen, für den Karteninhaber und eine Begleitperson.
Stiftung Kloster Dalheim
Am Kloster 9
33165 Lichtenau
Dienstag – Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße!