Im heutigen Artikel bin ich endlich wieder alten Steinen treu. Welche Sehenswürdigkeiten findet man in Maastricht? Was kann man im Maastricht besuchen, wenn man mehrere Tage hier verweilt? Auf jeden Fall Maastricht Underground. Eine Besonderheit von Maastricht oder sogar von ganz Limburg sind die unterirdischen Gänge. Es gibt mehrere Gelegenheiten das unterirdische Maastricht zu besuchen, wir haben eine Führung durch die nördlichen Grotten unter dem St. Pietersberg gemacht. Wenn man das Bedürfnis hat, mehr von unterirdischen Gängen zu erleben, kann man noch die Kasematten, die Zonneberg-Grotten oder die Tunnel unter dem Fort Sint Pieter bewandern. Das sind nur kleine Abschnitte des unterirdischen Labyrinths von Tunneln und Grotten, denn ganz Limburg ist von fast 200 Kilometern unterirdischer Gänge durchzogen. Viele davon sind verschüttet, nur wenige sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Den Besuch von Maastricht Underground kann man gut mit einer Schiffsfahrt verbinden, denn stündlich fahren Touristenboote von der Innenstadt in Richtung St. Pieter.
Die unterirdischen Gänge waren ursprünglich Steinbrüche. Der weiche Kalkstein ist leicht zu verarbeiten, mehrere hunterte Jahre lang diente der Untergrund als Steinbruch für Ortschaften, Kirchen oder Schösser.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Maastricht von verschiedenen Kriegen erschüttert. Die Grotten dienten den Menschen immer wieder als Zufluchtsort. Im II. Weltkrieg gab es dort eine Krankenstation, eine Bäckerei und eine Kapelle. Viele jüdische Familien haben sich hier versteckt und so den Krieg überlebt. Auch ca. 780 Kunstwerke haben im Untergrund den Krieg überdauert, sie wurden hier versteckt, Rembrandts „Nachtwache“ gehört dazu.
Eine Besonderheit sind die bebilderten und beschriebenen Wände einiger Gänge. Seit über 150 Jahren sind die unterirdischen Gänge ein beliebtes Ausflugsziel. Schon damals hatten die Besucher das Bedürfnis, sich auf den Wänden zu verewigen, Schmierereien mit eigenem Namen zu hinterlassen. Was ich normalerweise ziemlich scheußlich finde, war in den maastrichter Tunneln faszinierend. Viele der Inschriften beinhalten Daten, anhand denen man sieht, wann sie entstanden sind. Ich habe mich gefragt, ob die Menschen, die vor 100 Jahren genau so begeistert vom Maastricht Underground waren wie ich heute. Was haben sie erlebt? Was haben sie gefühlt? Wer steckt hinter den Namen und Daten? Napoleon war vermutlich der berühmteste Besucher, 31. Juli 1803 war er laut der Erinnerungstafel dort.
Die unterirdischen Gänge sind ein faszinierender Ort, geheimnisvoll, geschichtsträchtig. Für mich gehörten sie definitiv zu den Hauptattraktionen der Gegend. Es gibt nicht viele Orte, an denen man ähnliche Katakomben besuchen kann. Die vielen „Kunstwerke“ oder auch die Kritzeleien, die im Laufe vieler Jahrzehnte entstanden sind, erzählen etwas über die Geschichte der Gänge. Es sind Stationen der Limburger Geschichte, des Maastrichter Stadtlebens, die die kahlen Steine schmücken. Die Tunnel sind gleichzeitig auch eine Wanderung durch die Geschichte von Limburg. Sie spielten für die Menschen sowohl in Kriegs- als auch in Friedenszeiten eine wichtige Rolle.
Genau meine Welt da unten, leider hat sich am WE mein Blitz mit einem Bruzzeln verabschiedet, da wird so etwas in nächster Zeit wohl nix ;).
das wäre auch absolut was für mich gewesen!
liebe grüße und einen guten start in die woche wünsch ich dir!
Das sieht nach ziemlich vielen Gängen und Winkeln aus. Total faszinierend und spannend.
Kommt definitiv auf meine "Will ich auch anschauen"-Liste 🙂
Liebe Grüße Ela
Hallo Maegwin,
diesen Teil von Maastricht kenne ich leider nicht. Sieht unterirdisch auch hochinteressant aus.Wir waren einmal in Valkenburg 15 km östlich von Maastricht in einer sehr interessanten Höhle.
Gruß Dieter
Super spannend! Wir haben so eine Führung mal in Nottingham gemacht, da ist die Stadt auch untertunnelt. In Maastricht oder Limburg war ich noch nicht, wenn ich aber mal hinfahren sollte, werde ich das auf die To Do-Liste setzen!
LG, OktoberKind 🙂
Hallo du Liebe,
ja, da würde ich auch gerne "herumgrundeln", eindeutig ein sehr spannender Ort für Liebhaber alter Steine! Allein schon die Übersichtskarte haut mich um – sooo viele Gänge! So viel Geheimnisvolles, so viel Geschichte!
Hab noch einen schönen Sonntag und eine feine nächste Woche!
Alles Liebe, Traude
http://rostrose.blogspot.co.at/2015/11/fair-play-teil-3-frau-r-versucht-ein.html
Beeindruckend viele Gänge! Das werde ich auch mal besichtigen. Auch die Malereien sind interessant, ich mag so Kritzeleien ja auch nicht, aber dort gibt es ja wirklich tolle Malereien! Lieben Dank für so einen tollen Eindruck der Unterwelt, die ich nicht kannte! Liebe Grüße Martina
Wow, das sieht wirklich sehr interessant aus. Die alten Werbungen und Kritzeleien, super … danach schaue ich auch immer gerne in den Kirchen ^^
Meine Heimatstadt Wismar ist ja auch untertunnelt und unterkellert, die Standardgeschichte vieler Hausrenovierungen ist, sie räumen ihren Keller aus, finden noch einen Keller darunter, räumen den aus, finden Verbindungen zu den Nachbarhäusern und räumen noch einen dritten Keller darunter aus – da hätte ich immer gerne gewusst, wie die Keller zu ihrer Blütezeit genutzt wurden, als zweite Straßenebene, um mal schnell den Nachbarn zu besuchen, oder wirklich nur als Geheimgang? … Es gibt aber auch viele Sagen und Geschichten rund um die Tunnel, von Hexen und geheimnisvollen Trommlern – was erzählt man sich da in Maastricht?
Wahnsinn die Fotos, sowas finde ich ja total interessant, schade das ich so weit weg wohne. LG Romy
Leider kenne ich keine Legenden über Maastricht, obwohl ich lange danach gegoogelt hab.
Hach, ich finde bei dir immer wieder Orte, die ich auch nochmal besuchen muss. Das ist wieder so einer. Mal sehen wann es mich in diese Gegend verschlägt… dann werde ich diese Tunnel und Grotten auf jeden Fall auch besuchen. Danke für die tollen Bilder!
LG
Mischa
Es gibt so viel, dass man noch nicht gesehen hat (hab mir gerade sehr interessiert die informative Reiseziel-Liste angeschaut…)