Maastricht, die relativ kleine niederländische Stadt, direkt an der Grenze zu Belgien und Deutschland hat laut Wikipedia lediglich etwas über 120.000 Einwohner, das ist weniger als Paderborn. Und doch hat die Stadt so viel mehr zu bieten. Maastricht ist eine alte Stadt, die viel Geschichte zu bieten hat – das soll auch der Schwerpunkt des heutigen Posts sein.
Der Name der Stadt stammt vermutlich von dem Begriff „Mosae Traiectum“ (Maasübergang), denn dort, wo sich heute die Stadt befindet, stand schon in der römischen Zeit eine Brücke, die über die Maas führte. Im 3. Jahrhundert bauten Römer dort eine Siedlung, einen militärischen Stützpunkt und ein Kastell.
Überreste aus römischer Zeit kann man heute im Keller des Delon Hotels bewundern. Es ist schon ein wenig ungewöhnlich, im Restaurant neben Ruinen einer römischen Wohnanlage zu sitzen. Aber für alle, die alte Steine mögen, hat dieser Ort bestimmt viel Charme.
Einer der berühmtesten Bewohner von Maastricht ist natürlich André Rieu, aber den Heiligen Servatius kennen vermutlich auch viele von Euch, er ist einer der Eisheiligen. Die Eisheiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius werden am 12., 13., und 14. Mai gefeiert, erst danach kann der Sommer offizell kommen, das besagt die Bauernregel.
Der Heilige Servatius lebte im 4. Jahrhundert nach Christus, sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, er verstarb 384 in Maastricht. Servatius war Bischof von Tongeren, aber die ständigen Überfälle von Hunnen und Germanen veranlassten ihn, seinen Bischofssitz nach Maastricht zu verlegen. Beerdigt wurde St. Servatius im Dom zu Maastricht, was die Stadt schon im Mittelalter zu einem der wichtigsten europäischen Wallfahrtsorte machte.
In der St. Servatius Basilika findet man heute das angebliche Grab und den Schrein mit den Gebeinen des Heiligen.
Sehenswert fand ich auch die Schatzkammer der St. Servaasbasiliek, denn neben kostbarem Kirchenzubehör kann man dort überduchschnittlich viele Reliquienschreine samt der Reliquien bewundern. Auch wenn der Reliquienglaube heute ein wenig der Anziehungskraft verloren hat, finde ich es dennoch immer wieder faszinierend, dass Körperteile, denen nachgesagt wird, dass sie mal Heiligen gehört haben, bis heute aufbewahrt und verehrt werden. Und immer wieder muss ich lächelnd an ein Zitat aus „Baudolino“ von Umberto Eco denken, dass Johannes der Täufer immerhin sieben Köpfe hatte.
Ob es die schönste Buchhandlung ist, kann ich leider nicht beurteilen, aber die Buchhandlung Polare in Maastricht schafft es regelmäßig und die Top 3 der schönsten Buchhandlungen der Welt. Die Buchhandlung befindet sich in der gotischen Dominikanerkirche. Das ist ein wahrer Buchtempel! Geschrieben habe ich über ihn schon *hier*.
Im laufe der Jahrhunderte hat Maastricht viele Kriege erlebt, einen finde ich an dieser Stelle besonders erwähnenswert. Während des niederländisch-französischen Krieges (1672-1679) kämpfte und starb an einem Musketenschuss hier Charles de Batz-Castelmore d’Artagnan. D’Artagnan, der vierte Musketier war keine Erfindung von Alexandre Dumas, es gab ihn wirklich. Auch der echte d’Artagnan ist in der Gascogne geboren, allerdings auf Schloss Castlemore. Schon in relativ jungen Jahren trat er der Garde der Musketiere bei und schnell machte er eine bedeutende Karriere beim Militär. Am 25. Juni 1673, auf dem Höhepunkt seiner Militärlaufbahn, wurde er während eines Gefechts an der Kehle getroffen und verstarb kurze Zeit später an seinen Verletzungen. Wo sich sein Grab befindet, ist jedoch nicht bekannt.
Das heutige Maastricht lädt vor allem zum Schlendern, Schlemmen und Shoppen ein. Schlemmen kann man hier wirklich. In Maastricht gibt es über 400 Restaurants, drei davon sind mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Dazu gibt es eine Vielzahl an Restaurants, die sich unter dem Label „Maastricht Culinair“ zusammen geschlossen haben, um qualitativ hochwertige Speisen anzubieten und gemeinsam Maatricht zu einem kulinarischen Erlebnis zu machen. In den warmen Monaten kann man in ganz vielen Kneipen oder Cafés draußen sitzen, was der Stadt ein tolles Ambiente verleiht. Besonders ansprechend finde ich, dass es nirgendwo hässliche Plastikstühle gibt, in Maastricht darf nur Holz oder Rattan rausgestellt werden.
Eine der größten Kunst- und Antiquitätenmessen der Welt findet hier jährlich statt. Kurz darauf findet eine zweite Kunstmesse statt, wo man bezahlbare Kunst erwerben kann. Daher gibt es in der ganzen Stadt eine Vielzahl Galerien und Antiquitätengeschäfte.
Die Universität Maastricht ist mit 50% Anteil an ausländischen Studenten sehr international, entsprechend ist auch das Stadtbild, viele junge Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen. Diese Reise war schon mein dritter Trip nach Maastricht und immer wieder entdecke ich etwas Neues.
*Link zur Hotelwebseite
sehr bewegend und schöne bilder, danke!
ich wünsche dir ein schönes wochenende!
Malerisch schön ist das Maastricht, dass du uns zeigst. Ich muss sagen, diese Buchhandlung würde ich zu gerne mal sehen. Allein das Flair da muss einzigartig sein.
Liebe Grüße Ela
Hallo Maegwin,
wir wohnen ja einiges näher an Maastricht und ich bin jedesmal total begeistert von der Stadt. Im letzten Jahr hatten wir auch an einer Führung durch Maastricht teilgenommen. Ich mag vor allem all die gemütlichen Cafés, in denen man die Zeit vorbeistreichen lassen kann.
Gruß Dieter
p.S.: ich habe mittlerweile eine eigene Webseite http://www.rheinland-blogger.net; es wäre schön, wenn Du dort gelegentlich herum stöbern würdest
Hey, cooler Post! Macht echt Spaß auf deinem Blog ein bisschen herum zu stöbern 🙂
Auf meinem Blog läuft momentan eine Blogvorstellung. Schau doch gerne mal vorbei 🙂
Alles Liebe
Milena
http://fashionfirework.blogspot.de/2015/09/blogvorstellung.html