In Bodenwerder hab ich eigentlich zwei andere Ruinen gesucht, auf das verfallene Herrenhaus, Lutterburg genannt, bin ich nur zufällig beim googeln gestoßen. Aber bei den Spukgeschichten musste ich dem verfallenen Gemäuer einen Besuch abstatten.
Der Weg zum Spukhaus ist recht beschwerlich, ich musste mich durch Brennnesseln, Brombeersträucher und Distelgewächse durchkämpfen, da ein früher vorhandener Weg heute zugewachsen ist.
Die Lutterburg ist keine Burg, aber die Häuser sind auf dem Gelände einer ehemaligen Burg gebaut, daher wird das Areal weiterhin Lutterburg genannt. Man findet dort (angeblich) zwei verfallene Herrenhäuser, die Ruine einer Kapelle und einen alten Friedhof.
Leider habe ich nur die Ruine eines Herrenhauses entdeckt – meine Kleidung war nicht so ganz waldtauglich. Nachdem ich mir an den Brombersträuchern die Beine zerkratz habe und meine Beine von 5 Zecken befreien musste, hab ich die weitere Suche abgebrochen. Aber da Bodenwerder noch wesentlich mehr im Angebot hat, werde ich den Ort bestimmt noch einmal aufsuchen.
Geschichte der Herrenhäuser
Die Herrenhäuser wurden Anfang des 20. Jahrhundert gebaut und, bis in die 70-er Jahre wurden sie bewohnt. Die eine Villa gehörte einem reichen Kaufmann aus Stade, der mit Spitzen handelte. Die zweite gehörte seiner Schwester, die mit einem Arzt verheiratet war.
Beide Herrenhäuser wurden von einem Stararchitekten der damaligen Zeit,
Hermann Muthesius, gebaut. Er propagierte Sachlichkeit und „Industrial Design“ und war ein Kritiker vom
Jugendstil und
Historismus. Einige bedeutende deutsche Gebäude wurden von ihm entworfen. Wer sich etwas für Architekturgeschichte interessiert, der sollte unbedingt den
Wikipedia-Artikel lesen, ich fand ihn sehr interessant.
Spukgeschichten um die Lutterburg
Es gibt viele Spukgeschichten um das Areal der Lutterburg.
Oft wird vom Hundegebell gesprochen, ein Hund wurde dort aber noch nie gesichtet. Eine Geschichte erzählt, dass der letzte Besitzer des Hauses und sein Hund von einem Einbrecher erschossen wurde, der Einbrecher setzte im Anschluss das Haus in Brand. Das Hundegebell hört man bis heute. Noch andere Legenden erzählen von Kindergelächter innerhalb der Mauern.
Sagen um die Lutterburg
Wie schon oben erwähnt, stand auf dem Gelände früher wirklich eine Burg, die Lutterburg oder auch Lotharburg genannt. Laut einer Sage lebte auf der Burg eins eine wunderschöne Jungfrau, deren Augen so verführerisch waren, dass alle, die ihr einmal begegnet sind, sie nicht mehr vergessen konnten. Eine andere Sage erzählt, dass jedes Jahr in der Oster- und Pfingstnacht eine wunderschöne Prinzessin geschmückt mit einer Perlenkrone erscheint. Die Prinzessin bewacht dort ihre vergrabenen Schätze.
Für alle, die sich wesentlich intensiver mit den Villen, dem Architekten oder den Legenden beschäftigen möchten, auf der Webseite Lutterburg.de findet ihr viele sehr ausführliche Informationen.
Obwohl so verfallen, ist es doch ein einmalig interessanter Ort. Ich bin überzeugt, dass ich beim nächsten Besuch noch weitere spannende Entdeckungen machen werde.
Spooky, oder???
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Hallo,
sieht ein bißchen arg verfallen aus … wirkt auf mich DDR-mäßig nach dem Fall des eisernen Vorhangs. Ich glaube, ich muss irgendwann einen Post über eine Hochhausruine in Troisdorf schreiben,. die rund 20 Jahre gestanden hat und ca. im Jahr 2002 weggesprengt worden ist.
Gruß Dieter
Liebe Maegwin,
Beim Ansehen dieser Fotos und den Spukgeschichten bekommt man wirklich eine Gänsehaut!
Ja, und deine Kleidung an dem Tag war wohl eher für den Besuch einer Ausstellung geeignet!:)
Herzliche Grüße
Ucki
Hallo Maegwin,
vor dem Einschlafen fiel mir zu Deinem Spukhaus noch Edgar Allan Poe ein: the Fall of the House of Usher. Am Ende der Kurzgeschichte stürzt das Haus in sich zusammen. Die Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe haben mich stets fasziniert.
Wünsche einen schönen Tag
Dieter
Klasse, so alte Gemäuer liebe ich!!
Boahhh wie cool!
Ich liebe so Häuser, die Geschichten die dahinter stehen!
Einfach toll, wunderbare Aufnahmen!
Ganz lieben Gruß, Michaela
You create magic with these ghost stories under the bright stars… uuuhhh chilli and… funny!
Kisses to you dear friend *:)
Hallo liebe Maegwin,
der Tipp, deinen Blog zu besuchen, kam von Ucki, da ich zuletzt zwei "Burgpostings" in meinem Blog hatte. Mein Zugang ist jetzt vielleicht nicht ganz so "geisterhaft" wie deiner, bei mir geht's mehr ums Fotografische und ein bisserl Hintergrundinfo (weshalb ich die Geistergeschichte der Burg Lockenhaus auch nicht in meinem Posting erzählt habe, sondern nur in meinem – derzeit noch nicht freigegebenen – Kommentar an Ucki :o)), doch Faszination üben solche alten Plätze allemal auf mich aus – ein Geisterhaus, das wir auf Jamaica besucht haben, Ruinen, die Geschichten raunen, Avebury im Süden Englands (das mich viel mehr ansprach als Stonehenge), Keltenfriedhöfe in Irland oder auch der wunderschöne Sankt Marxer Friedhof in Wien… Schade übrigens, dass ich deinen Blog noch nicht kannte, als wir in Barcelona waren – an dem Lokal sind wir vorbeigegangen, aber leider nicht hinein… Das Herrenhaus in deinem Posting sieht recht beeindruckend aus, muss einmal schön gewesen sein… und die Geschichte dazu hat mir Gänsehaut gemacht…
♥♥♥ Ganz liebe rostrosige Grüße, Traude
Hallo Eva,
ich habe auch interesse an Lost Places,
Hast du lust auf gemeinsamme Excüursionen?
LG
Heiko
Hallo Heiko, nein, gerade lost Places würde ich nie mit fremden besuchen.
Bei meinem Besuch gestern war deutlich zu sehen dass der neue Besitzer den Wald begehbar macht mit Schneisen für Baufahrzeuge. Die Wege sind geschottert worden. Die Gebäude sind restlos in sich zusammen gefallen, da hilft nur noch der Bagger. Da ist nichts mehr was man noch anschauen könnte. Abriss wohl noch dieses Jahr. Auch der Friedhof ist völlig verwüstet.
Das ist traurig, weil das Haus geschichtlich so wertvoll ist. Dennoch nicht verwunderlich, denn Sanierung würde einen Neubau gleich kommen.
Hallo Miteinander!
Die hier erzählten Geschichten über den letzten Eigentümer stimmen nur bedingt.
Ich kannte die letzte Besitzerin, die das Gebäude oder die Gebäude von ihrem Vater geerbt hat.
Bei dem Hsupthaus wurde ein Brand gelegt, wo ein Mensch bei umkam. Nach dem Brand hat es eine Firma in Berlin gekauft und nun gehört es einer Brauerei.
Danke für die Ergänzung!
In dem Pförtnerhäuschen standen ca.60 Glasbehäter mit Schwefelsäure, die in Reihe geschaltet, 110 Volt Gleichstrom produzierten. In der Zeit von „Hagedorn“ war ich während meiner Lehrzeit öfter in den Häusern. Es gab damals zwei große Doggen, die dort herumliefen. Es war ein interessantes Gelände.
Das habe ich noch nie gehört, danke für die Info.
Hallo Eva, eine tolle Story mit schönen Bilder!
Nachdem ich vor ca. 2 Jahren, durch Zufall auf diese Ruinen gestoßen bin, habe ich bei den Recherchen deine Seite gefunden und bin begeistert.
Klasse!
Vielen Dank für Deine netten Worte, so eine Rückmeldung freut mich immer sehr. Alte Gemäuer sind meine Leidenschaft. Herzliche Grüße
[…] Villen, einem Hausmeisterhaus und weiteren kleinen Nebengebäuden. Ein paar Informationen dazu sind hier und hier zu […]