Pressereise*

Es gibt Orte, die so harmonisch und verträumt sind, dass sie aus einer längst vergangenen Zeit stammen könnten. Das Kavaliershaus und der Schlosspark Krumke sind so ein solches Kleinod, ein Ort, der aus der Zeitschrift „Landlust“ stammen könnte. Das Schloss Krumke ist von einem wunderschönen englischen Garten umgeben, der der Öffentlichkeit zugänglich ist. Am Rande des Schlossparks befindet sich das Kavaliershaus mit einem bemerkenswerten Restaurant und einem liebevoll gestalteten kleinen Laden. Krumke ist ein verstecktes Kleinod, unbekannt und abseits der Touristenpfade, aber ein Ort, den es sich zu entdecken lohnt.

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Das Schloss Krumke ist ein verspieltes Schloss im Stil der Neorenaissance. Es befindet sich im Privatbesitz und kann daher nicht besichtigt werden.

Geschichte des Schlosses Krumke

Krumke kann auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken. An der Stelle des heutigen Schlosses stand einst die Wasserburg Krumke. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus den Anfängen des 14. Jahrhunderts. Damals gehörte die Burg Anna von Österreich, der ältesten Tochter König Albrechts aus dem Hause Habsburg. Es gibt jedoch zahlreiche Vermutungen, dass die Burg noch wesentlich älter ist und als Grenzbastion zu den slawischen Gebieten diente.

Bis ins 17. Jahrhundert war die Burg im Besitz der Markgrafen von Brandenburg und ihrer Lehnsmänner, der Familie von Redern. Danach wechselten die Besitzer häufig. Zunächst gehörte das Anwesen dem märkischen Uradelsgeschlecht von Winterfeld, dann dem mecklenburgischen Uradel von Bülow. Im Jahre 1649 erwarb der Feldherr und Generalmajor Christoph von Kannenberg die Anlage. Einer seiner Nachfahren ließ den Barockpark von einem berühmten französischen Gartenarchitekten anlegen. Die Familie von Kannenberg unterhielt sehr gute Beziehungen zum preußischen Königshaus. Die Königin Elisabeth Christine soll Krumke mehrfach besucht haben, jedoch alleine. Ihr Ehemann Friedrich der Große hatte nicht viel Interesse an Ihrer Gesellschaft.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Burg abgerissen und mit dem Baumaterial wurde das neugotische Schloss erbaut, das wir heute noch bewundern können. 1911 erwarb Arthur von Gwinner, zu dieser Zeit Vorstandssprecher der Deutschen Bank, das Schloss Krumke. Er nutzte das es als seinen Familiensitz.

Heute ist das Schloss im Privatbesitz, das Gelände rund um das Schloss darf nicht betreten werden. Bewohnt wird es nicht und leider ist es dem Verfall preisgegeben. Aber ich habe gehört, dass sich auch dort etwas tut, wenn auch sehr langsam.

Der Schlosspark Krumke ist idyllisch und wunderschön, mit vielen Sichtachsen und versteckten Plätzen. An jeder Ecke gibt etwas Schönes zu entdecken.

Ein Spaziergang im Schlosspark Krumke

Der Schlosspark Krumke ist der schönste Park in der Altmark und gehört zu den schönsten Gartenanlagen Sachsen-Anhalts. Angelegt wurde er als Barockgarten, Teile des Parks erinnern noch heute an die barocke Pracht. Aus der Anfangszeit stammen die symmetrischen Blumenbeete, die mythologischen Gartenfiguren und die Schichtachsen. Um das Jahr 1850 wurde der Barockgarten in einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umgestaltet.

Höhepunkt des Schlossparks ist eine 360 Jahre alte Buchsbaumhecke. Die Buchsbäume sind groß und dicht. Sie gehören zu den ältesten Buchsbäumen Europas. Aber der gesamte Baumbestand des Parks ist sehr alt. Ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch im Mai, wenn die zahlreichen Rhododendren blühen. Der Schlosspark Krumke ist der ideale Ort für ein Picknick, es gibt sehr viele schöne und versteckte Ecken, an denen man das Picknick mit allen Sinnen genießen kann.

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Manchmal sieht der Schlosspark Krumke wie ein verzauberter und verwunschener Garten aus.

Steinkabinett wird zum Buchkabinett

Als Buchliebhaberin habe ich mich besonders über das Steinkabinett mit einer offenen Bibliothek erfreut. Hier kann sich jeder hinsetzen, verweilen, etwas lesen oder sich ein Buch mitnehmen oder ein Buch hier lassen. Das Steinkabinett ist wie ein offener Bücherschrank, nur wesentlich größer.

Kavaliershaus Krumke – Genuss mit allen Sinnen

Obwohl ich Schlösser und Schlossparks über alles liebe, ist das Kavaliershaus des Schlosses das eigentliche Highlight. Das Kavaliershaus beherbergt ein kleines, liebevoll eingerichtetes Café mit Restaurant, einen Laden mit selbstgemachten und regionalen Produkten und drei Gästezimmer. Doch das Kavaliershaus Krumke ist mehr als das: Es ist ein kulturelles Zentrum. Hier gibt es nicht nur Gaumenfreuden, hier finden auch verschiedene Veranstaltungen statt. Betrieben wird das Kavaliershaus von den Altmark-Kavalieren, einem Zusammenschluss engagierter Einwohner, die das Haus gepachtet haben.

Das Kavaliershaus ist deutlich jünger als das Schloss, es wurde erst 1922 erbaut. Doch heute bildet es der Mittelpunkt des Schlossparks.

Café und Regionalladen im Kavaliershaus Krumke

Im Mittelpunkt des Schlossparks Krumke stehen das Café und der Regionalladen, der von Aileen Maasdorff geführt wird. Hier ist alles hausgemacht – und vor allem liebevoll zubereitet. Es gibt hier selbst gebackenen Kuchen und eine kleine, immer wechselnde Auswahl an herzhaften Speisen. Alles schmeckt nicht nur gut, sondern wird auch stilvoll und einladend serviert. Aber nicht nur das Café ist so wunderbar individuell, auch der kleine Laden verdient Aufmerksamkeit. Denn alles was hier verkauft wird, wurde im Umkreis von 50 Kilometern hergestellt.

Lavendel aus der Altmark

Im Mittelpunkt des Regionalladens steht der Lavendel, den Aileen aus dem Nachbarort anbaut. Sie hat 2500 Lavendelpflanzen aus der Provence mitgebracht und baut den Lavendel in Osterburg an und verarbeitet ihn zu Öl, Spray oder Marmelade. Da ich Lavendel liebe, war der Lavendel aus der Altmark etwas ganz Besonderes für mich. Vor allem die Apfel-Lavendel-Marmelade schmeckt hervorragend.

Weinprobe im Schlosspark

Dass der Schlosspark ein idealer Ort für ein Picknick ist, habe ich bereits erwähnt. Er wird auch gelegentlich dafür genutzt. Der Mundschenk des Kavaliershauses, Sommelier Enrico Potzesny, organisiert regelmäßig Veranstaltungen im Schlosspark oder im Kavaliershaus rund um den Wein. Es gibt Weinpicknicks oder Weinschmeckerabende und im Mittelpunkt stehen immer die regionalen Weine aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut.

Übernachten im Kavaliershaus Krumke

Wer im Kavaliershaus ein Zimmer ergattern will, muss es früh buchen, denn es gibt nur zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer. Die geräumigen Zimmer sind schlicht und individuell eingerichtet. Und wenn man morgens vom Vogelgezwitscher geweckt wird, ist das ein ganz besonderer Genuss. Hervorragend ist auch das Frühstück, bei dem nach Möglichkeit regionale Produkte auf den Tisch kommen. Käse und Wurstwaren aus den umliegenden Dörfern von bekannten Bauern findet man heute nur noch selten.

Kavaliershaus Krumke, Parkstraße 4, 39606 Osterburg (Altmark)

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Das Frühstück im Kavaliershaus Krumke war ein Genuss mit vielen regionalen Zutaten.

Schlosskirche Krumke

Die einstige Schlosskirche ist heute die evangelische Dorfkirche und ebenfalls einen Besuch wert. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaut. In der Barockzeit um 1720 wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut. Unter dem weißen Putz befinden sich jedoch noch spätromanische Wandmalereien. Interessant sind die Patronatsloge der Familie von Kannenberg und der Anbau für die „Erbbegräbnisse“ der Familie.

Schloss Krumke als Drehort

Das verspielte Schloss und der herrliche Schlosspark sind natürlich die perfekte Filmkulisse. Die Verfilmung des Buches „Das Bernstein-Amulett“ von Peter Prange* wurde unter anderem auf Schloss Krumke gedreht. Und auch Till Schweigers Film „Klassentreffen 2.0 – Die Hochzeit“* wurde zum Teil hier gedreht. Schließlich ist das Schloss die perfekte Hochzeitskulisse.

Eine Weinprobe mit Bacchus oder ein romantisches Picknick an einem idyllischen Plätzchen im Park? – Im Schlosspark Krumke ist beides möglich.

Und am Ende eine Legende

Die Umgebung von Schloss Krumke ist so zauberhaft, dass ich sofort glaube, dass sie die Phantasie der Menschen beflügelt hat. Es gibt mehrere Sagen, die in Krumke spielen. Ich habe zwei ausgewählt, die vom kopflosen Geisterpferd und vom blutigen Fluss.

Der kopflose Schimmel

Von einem der früheren Schlossbesitzer wird erzählt, dass er mit dem Teufel im Bunde war. Deshalb konnte er auf seinem Schimmel durchs Feuer reiten. Auch nach seinem Tod wurde er oft bei Mondschein auf einem kopflosen Schimmel durch den Schlosspark reiten gesehen. (Quelle: Wikipedia) Legenden von kopflosen Pferden sind mir schon oft begegnet, zum Beispiel im Schloss Wernigerode im Harz soll man eine Kutsche mit mehreren kopflosen Pferden sehen können.

Die Blutfurth

Nördlich von Krumke entspringt in einem Waldgebiet ein Bach, dessen Wasser rötlich gefärbt ist. Auch der umgebende Boden ist rötlich gefärbt. Diese Stelle heißt „Rote Furth“. Eine Sage erzählt von einer sehr blutigen Schlacht, die an diesem Bach stattgefunden hat. Hier kämpften die Truppen der drei bedeutendsten Herrscher des Mittelalters um die Vorherrschaft in der Altmark. Das waren Albrecht der Bär, die Markgrafen der Nordmark und Huder von Stade, der Anführer des slawischen Stammes der Wenden. Bei der Schlacht soll so viel Blut geflossen sein, dass das Wasser des Baches und die Erde noch heute eine Blutspur tragen. (Quelle: „Die schwarzen Führer – Sachsen Anhalt“ von Frank Winkelmann.

* Die Altmark habe ich im Rahmen einer Pressereise des Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverbandes besucht.

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Erstellt am Juli 7, 2024

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