Ostwestfalen ist ein Paradies für Wanderer. Aber wo kann man am besten in Ostwestfalen wandern? Natürlich ist der Teutoburger Wald und das Eggegebirge prädestiniert dafür, es gibt viele bekannte und reizivolle Wanderwege in der Region. Braucht Ihr Tipps für einen Sonntagsausflug in Ostwestfalen? Geht wandern! Unsere Gegend ist wunderschön! Früher bin ich viel wandern gegangen, in Irland habe ich die Beschäftigung für mich wiederentdeckt. Das relativ stabile Wetter am Wochenende habe ich genutzt, um einen mir noch völlig unbekannten Wanderweg bei Willebadessen zu erkunden, eine Wanderung zu mystischen Städten. Denn Ostwestfalen ist nicht nur reich an Wäldern, sondern hat auch viele bedeutenden Orte der Frühgeschichte zu bieten.
Gestartet in Willebadessen, führt die Wanderung zuerst durch Wiesen, schnell erreicht man aber den Wald. Der Wanderweg beträgt 10,8 Km und gehört zu den leichteren Varianten. Bis auf eine Steigung relativ am Anfang ist er eher flach.
Der Weg führt an einer heidnischen Opferstätte vorbei, später an einem Opferstein, der 6 m hoch ist. Unweit des Opfersteins kann man die Drudenhöhle finden, wo einst eine Drude gewohnt haben soll. Druden kommen in der altdeutschen Mythologie vor. Es sind Zauberinnen, Priesterinnen oder auch Hexen, die sowohl positive als auch negative Einflüsse ausüben können. Andere Sagen berichten wiederum von einer christlichen Weisen, die Gertrud hieß. Noch andere von einer sächsischen Druidin, die „Weise Wala“ genannt wurde.
Heute sieht man nur einen enormen Felsen, doch dieser soll ein sächsischer Opfertisch gewesen sein. Hier wurde Wotan, der oberste Gott der Sachsen angebetet. Sächsische Stämme aus der ganzen Gegend sollen sich hier versammelt haben, um zu feiern und ihrem Gott zu huldigen und Opfer darzubringen. Nach den Opferungen lagerten die Menschen im Wald, würfelten und führten Tänze auf. Einige vermuten sogar den Sitz der Irminsul, des wichtigsten Heiligtums der Sachsen, in der Nähe des Opfersteins.
Gegen Ende des Weges erreicht man die Karlsschanze, eine der größten vorchristlichen Burgen Westfalens. Bedauerlicherweise wurden vorchristliche Burgen aus Holz erbaut, daher sind heute nur noch Wälle zu sehen, die auf die Lage der Burg hindeuten. Die Innen- und Außenwälle sind ca. 3 Kilometer lang, das Gelände muss sehr groß gewesen sein. Die Burg diente vermutlich als Fluchtburg, die Wälle bildeten einen Schutz für die Bevölkerung der umliegenden Dörfer. Der Name Karlsschanze stammt aus dem 17. Jahrhundert. Damals wurde angekommen, dass die Burg vom Karl dem Großen erbaut wurde, um sich vor den Sachsen zu schützen. Dank Ausgrabungen weiß man heute, dass die Behmburg eine sächsische Burg aus der sächsisch-karolingischen Zeit gewesen ist.
Sagenhaft ist natürlich auch diese Wallburg. Unter der Burg soll es einen Marmorraum mit kostbaren Schätzen geben. Goldene Becher, Waffen und Schmuck mit kostbaren Edelsteinen seien dort versteckt. Es gibt aber nur eine Möglichkeit, unter den Berg zu gelangen. Alle 100 Jahre findet man am Eingang zur Drudenhöhle eine blaue Blume, mit dieser kann man den Eingang zum unterirdischen Reich öffnen. Der Glückliche, der den Weg findet, kann sich so viel Schätze mitnehmen, wie er möchte oder tragen kann. Er oder sie darf aber die blaue Blume nicht verlieren, denn sonst wird er den Berg nicht verlassen können.
Falls Ihr Willebadessen besuchen solltet, dann lohnt sich ein Blick auf das ehemalige Benediktinerinnenkloster. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1149 vom Paderborner Bischof Bernhard I von Oesede, der auch die Klöster Gehrden und das Zisterzienserkloster Hardehausen erbauen ließ. Zunächst war es ein Konvent für Damen niederen Adels aus der umliegenden Region. Später wurden auch Bürgerliche ins Kloster aufgenommen. Auch während der Reformation blieben die Bewohnerinnen dem katholischen Glauben treu. Während des 30-Jährigen Krieges kam es aber zu Überfällen und Plünderungen, die Nonnen mussten fliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde fast die gesamte Anlage wieder aufgebaut, bzw. ganz neu gebaut. Die meisten der heutigen Barockgebäude stammen aus dieser Zeit. 1810 wurde das Kloster aufgehoben, die Schwestern erhielten ein Bleiberecht bis zu ihrem Lebensende. Danach viel die Klosteranlage an den Adel, bis es 1977 an die Europäische Stiftung Skulpturenpark übertragen wurde. Seit dem werden im Park Skulpturen ausgestellt, auch im Kloster gibt es gelegentlich Kunstausstellungen zu sehen.
Hier geht’s zu meinem Artikel über das Kloster Gehrden bei Brakel
Wie steht Ihr zum Wandern? Spießig? Entspannend? Interessant?
Eine Entdeckung habe ich noch im Wald gemacht… Wenn es weiterhin so viel regnet, kann die Pilzsaison bald eröffnet werden.
Liebe Maegwin – tolle Fotos, tolle Tipps! Zum Glück habe ich mal wieder nachgesehen, ob des TATSÄCHLICH nichts Neues von dir gibt. Denn in meiner Seitenleiste ist der letzte Eintrag von Alte Steine einer, der 4 Monate alt ist! Ich habe nun versucht, deine Blogadresse dort neu einzugeben, denn offensichtlich hast du ja ds Layout, den Anbieter gewechselt, aber es erscheint leider weiterhin nur dieser alte Post in der Seitenleiste: „Eine Zeitreise ins Wendland mit Übernachtung im Kartoffel-Hotel“…
Herzliche rostrosige Grüße,
Traude
http://rostrose.blogspot.co.at/2016/07/alle-jahre-wieder-o.html
Ohja, ich bin auf WordPress umgezogen, nutze Blogger nicht mehr, daran liegt es. Leider gibt es keine Funktion für die Sidebar, die es automatisch aktualisiert. Da hilft nur erneut verlinken. 🙁
Freut mich, wenn Du trotzdem vorbei schaust hier.
Habe jetzt mal „Benachrichtige mich über neue Beiträge via E-Mail“ aktiviert, vl. klappt ja das …
Bei mir ist dein Blogzähler auch im Wendland steckengeblieben, obwohl die Verlinkung auf die wordpress Seite weist. Vermutlich erkennt das Programm es einfach nicht mehr als Blog. Und ja, meine Lösung war auch die e-mail Benachrichtigung.
Einem Pfad, der mystische Stätten verspricht würde ich wahrscheinlich auch immer folgen 🙂 Es gibt hier in der Gegend so viele Keltenwege, ich sollte mich endlich einmal auf den Weg machen um manche der Ringburgen usw. zu erkunden.
Oh, und solche Pilze wachsen übrigens direkt vor meinem Fenster ^^
Ich setz Gero noch mal an das Problem :-).
Es funktioniert wieder.
eine schöne Wanderung..
da würde ich geren mitlaufen.. 😉
aber leider tun es meine Beine nicht mehr..
liebe Grüße
Rosi
Dieser Pilz am Ende <3
Sehr schöner Beitrag. Ich war gestern endlich einmal dort, ich wollte es schon lange tun.
Mich wundert, wie wenig man von der Behmburg findet. Selbst bei Wikipedia geht man leer aus. Gestern bei schönstem Wanderwetter bin ich in drei Stunden einem (!) Menschen begegnet. Was den Genuss trübt, ist der Fichtenbestand. Die gehören dort nicht hin und verfälschen natürlich den Gesamteindruck. Spannend bleibt es aber allemal. die blaue Blume habe ich leider nicht gefunden 🙂
Ohja, das stimmt, was Du schreibst, es ist oft wirklich eine sehr einsame Wandergegend, was ich als sehr entspannend empfinde. Leider ist der Teutoburger Wald und das Sauerland sehr stark vom Fichtensterben betroffen und es gibt oft ganze Waldflecken, die völlig abgestorben sind. Das sieht so erschreckend aus.