Auf meinem anderen Blog und auf Instagram hab ich schon ganz stolz von meinem Besuch auf der Buchmesse in Leipzig berichtet. Heute gibt’s einige Impressionen aus Leipzig. 

Ich war begeistert und verzaubert von der Atmosphäre, aber das Beste ist nicht die Buchmesse an sich, sondern die Veranstaltungen rund um die Buchmesse, die gleichzeitig in der ganzen Stadt stattfinden – Leipzig liest. Die Auswahl der Veranstaltungen ist so vielseitig, dass ich 2-3 gleichzeitig hätte besuchen können. Ich habe es etwas bereut, dass wir nur 2 Tage in Leipzig verbracht haben und nicht gleich 4 während der ganzen Messe. 
Zuerst haben wir eine literarische Stadtführung mitgemacht zum Thema „Genie und Wahnsinn“. Diese Stadtführung hat 2 Stunden gedauert, danach war ich zwar total durchgefroren, aber ich hab so viel Neues und Interessantes erfahren, dass sich das Frieren gelohnt hat. Der Spaziergang führte uns zu Wohnorten berühmter Literaten, die alle mehr oder weniger wahnsinnig waren. Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander. 
Zum Beispiel Goethe, der seine Studienjahre in Leipzig verbracht hat, war ein Jahr so krank vor Liebeskummer, dass er gar nicht in der Lage war, das Haus zu verlassen. Als es ihm dann besser ging, hat er den Werther geschrieben – die Suizidanfälligen landen heute auch oft in der Psychiatrie. 
Aber für mich ist Goethe immer noch derjenige, der am besten Gefühle in Worte fassen kann. Er weiß genau, was Liebe ist (dafür hat der verdammt viele Frauen gehabt).
Freudvoll und leidvoll,
gedankenvoll sein,
hangen und bangen,
in schwebender Pein.

Himmelhochjauchzend 
und zu Tode betrübt.
Glücklich allein, 
ist die Seele die liebt.

Das ist nicht aus dem Werther sondern aus Egmond, aber auch soooo schön.

In dem Gasthaus auf dem oberen Bild hat Robert Schumann viel Zeit verbracht. Zwar kein Literat, aber zu den Genies darf er gezählt werden, auch er hat die letzten Jahre seines Lebens in einer Psychiatrie verbracht. Während dieser Zeit hat seine Ehefrau Clara Schumann ihn angeblich mit Johannes Brahms betrogen. 
Eine weitere Station war eine Wohnung in der Karl May gelebt hat. Er war ein großer Betrüger, der mehrere Jahre wegen Diebstahl im Zuchthaus verbracht hat. Später wollte er seinen Lesern weismachen, dass er alle von ihm beschriebenen Abenteuer als Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi selbst erlebt hat. Dabei hat er Deutschland nie verlassen.
Ein heutzutage fast unbekannter Literat ist Christian Dietrich Grabbe – mir war er schon bekannt, da ich in Detmold arbeite und er aus Detmold stammt. Seine Stücke kenne ich nicht, aber sie waren angeblich brilliant, trotzdem wurde ihm sowohl zu seiner Lebzeit als auch nach seinem Tod nur relativ wenig Beachtung geschenkt. Es hängt vielleicht damit zusammen, dass er viel zu oft betrunken war. Sein Spitzname lautete „Betrunkener Shakespeare“. 
Abends haben wir „Die große Fantasy-Lesung“ in der Buchhandlung Ludwig besucht. Gelesen haben dort (von links nach rechts): T .S. Orgel, Bernhard Hennen, Christoph Hardebusch und Janine Krock. 
T .S. Orgel ist ein Autorenduo, die ich bisher noch gar nicht kannte. 

Von Janine Krock habe ich schon „Der Venuspakt“ gelesen, es hat mich aber nicht sehr beeindruckt, daher hab ich ihr keine weitere Beachtung geschenkt. Das neue Buch „Feuerschwingen“ klang interessant, vielleicht werde ich den Büchern noch eine Chance geben. Gero hat übrigens den Inhalt viel belächelt. 

Der schönste Mann der Lesung war für mich natürlich Christoph Hardebusch. Bei mir kriegt fast jeder langhaarige Mann etwas Beachtung. Wenn dieser auch noch schwarze Klamotten trägt, dann kriegt er garantiert einen zweiten Blick. Herr Hardebusch kriegt auch noch einen dritten und vierten…., letztes Mal bei einer Lesung hab ich mir auch ein Buch signieren lassen. Ich muss aber gestehen, dass es immer noch ungelesen bei mir im Schrank steht.

Von Bernhard Hennen dagegen hab ich schon einige Bücher gelesen, vor allem Fantasy, aber auch einen historischen Roman. Ich mag seinen Schreibstil total gerne, die Bücher sind spannend. lustig, haben tolle Charaktäre, sind abwechslungsreich – es ist richtig gute Unterhaltungsliteratur. Er liest übrigens auch toll, die Personen werden beim Lesen lebendig.

Noch ein letzter Blick auf die Objekte meiner Begierde…

Den nächsten Tag haben wir nur auf dem Messegelände verbracht, die Messe in Leipzig ist sehr futuristisch.

Neben Büchern… Büchern… Büchern… die wir gesehen haben, hab ich wieder Lesungen und Diskussionen besucht.
Sehr interessant war die Diskussionsrunde mit Marek Krajewski, das ist der Verfasser der Breslau-Krimis. Es ging darum, ob Kriminalliteratur Trivialliteratur ist.

Die Skulduggery Pleasant-Reihe hab ich zwar noch nicht gelesen (aber Band 1 steht schon im Regal), aber die Lesung von Derek Laundry hab ich mir trotzdem angeschaut, es war sehr sehr vielversprechend.

Und ein weiteres Highlight war einer meiner Lieblingsautoren, Kai Meyer. Seine Bücher liebe ich schon seit ich Teenie war und „Die Alchemistin“ gelesen hab.

Zum Schluss noch eine letzte Inspiration auf die Comic-Abteilung, wo es vor allem Mangas und Japan-Merchandising gab. Ich bin von der Verkleidung der Cosplayer immer so begeistert, dass ich mir auch vornehme, mich das nächste Mal zu verkleiden. Aber wahrscheinlich würde ich einen Preis für die älterste Cosplayerin bekommen. Cosplayer, das sind Personen, die sich wie Manga- oder Animeefiguren verkleiden.

Leipzig, wir sehen uns nächstes Jahr wieder! Versprochen!!!!
Und wen von Euch treffe ich dort?
Erstellt am März 23, 2013

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7 Antworten zu “Wochenende auf der Leipziger Buchmesse”

  1. Wow, da habt ihr ja eine Menge erlebt und jene "wahnsinnige" Führung klingt total spannend und interessant…
    Und du bist nicht allein: Meine Blicke gehören auch den langhaarigen Männern dieser Welt 😉

    Liebe Grüße 🙂

  2. Neumi sagt:

    Ein schöner Blog gut mit den Bilder untermalt.
    Leider lese ich nicht mehr sehr viel , weil meine Augen nicht mehr so gut sind und viele Bücher sehr kleine Schrift haben, das strengt mich zu sehr an.
    Wenn man von Leipziger Umland absieht ist , zumindest die Innenstadt ist sehr schön und immer eine Reise Wert,
    liebe Grüße Ulrike

  3. Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, mal zur Buchmesse in Leipzig zu sein, aber vielleicht klappt es ja irgendwann *hoff*
    Leipzig ist eine schöne Stadt, deren Besuch sich immer wieder mal lohnt.
    Liebe Grüße
    Susanne

  4. Julchen sagt:

    *neid neid neid*
    Hab noch tolle Erinnerungen an unseren gemeinsamen Besuch der Leipziger Buchmesse. Ich hoffe, wir schaffen es noch mal zusammen!!!
    Liebe Grüße,
    Julia

  5. Carolina sagt:

    I'll go to the Leipzig Book Fair as Cosplay, ok? jijiji XD
    Hugs, have a nice day. (Argentina loves Goethe)

  6. Carolina sagt:

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    Happy Easter, Maegwin!

  7. Hey, wenn du unter die Cosplayer gehen möchtest, ich hab noch ein Totoro-Kostüm zu verleihen 😉

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