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Heute bleiben wir in meiner Heimat, in Ostwestfalen-Lippe. Ca. 20 Km von Paderborn entfernt liegt Bad Driburg und dort in der Nähe findet Ihr die Iburg.

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen
Rings der Wälder tiefes Schweigen!
Aus des Tales Nebelhülle
Hob die Iburg ihren Scheitel
In die sternenklare Stille:
Alter Hain, aus dessen Wipfeln
Sonst die Irminsäule ragte,
Die zum Schmerz und Schreck der Sachsen
König Karl zu brennen wagte;
Götterstätte, jetzt umwuchert
Von Gestrüpp und wilden Ranken
Und als Wohnort dunkler Mächte
Scheu gemieden von den Franken.
 
Lieblich war die Nacht, die kurze,
Vor dem Tag der Sonnenwende;
Auf der Iburg stumpfem Kegel
Flackerten die Opferbrände;
Auf der Iburg stumpfem Kegel
Hatten sich zum Balderfeste
Fromm geschart die Heidenleute,
Gaugenossen, fremde Gäste.
Unter Eichen auf dem Rasen
Stand der Opferstein, der graue,
Neben ihm mit blut’gem Messer
Eine riesenhafte Fraue:
Swanahild, die greise Drude,
Ihres Priesteramts zu walten,
Erzgegürtet; weißes Linnen
Floß um sie in reichen Falten.
Das ist übriges ein Ausschnitt aus dem Stück „Dreizehnlinden“ vom Friedrich Wilhelm Weber, einem Lokaldichter aus Bad Driburg. Das Stück habe ich vor zwei Jahren in Reelsen gesehen, als mein ehemaliger Kollege mitgespielt hat. Peter, falls Du meinen Blog noch liest, hiermit einen lieben Gruß.

 

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

Die Iburg ist eine sächsische Burg, deren Ursprünge aus dem 8. Jahrhundert stammen. Leider gibt es nur noch einen Turm und wenige Mauerreste, die man dort sehen kann. Durch die landschaftlich wunderschöne Lage und den dichten bemoosten Wald ist es für mich trotzdem ein sehr sehenswerter Ort. Und mit etwas Fantasie findet man viel Sagenhaftes dort.

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

Angeblich stand die sagenumwobene Irminsul auf dem Gelände oder in der Nähe der Iburg, es gibt in Ostwestfalen allerdings einige weitere Orte, wo sich Hinweise auf die Irminsul finden, z. B. Daseburg bei Warburg oder die Externsteine. Wahrscheinlich gab es sogar mehrere dieser Heiligtümer. Was die Irminsul war, so genau weiß es keiner, entweder ein gewaltiger Baum, der als Heilige Esche verehrt wurde, vielleicht war es aber auch eine Felsformation oder eine Säule?

Karl der Große führte einen langjährigen Krieg gegen den heidnischen Sachsenherrscher Wittekind. Einer Legende nach gelang ihm erst ein Sieg über die Sachsen und die Christianisierung der Gegend, als er die Irminsul zerstörte.

Auch der heilige Baum Yggdrasil aus der Edda ist eine Entsprechung der Irminsul. Und in Sagen verschiedener nordischer Völker von den Lappen bis nach Nordchina findet man heilige Säulen, die bis heute verehrt werden.

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

 

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

Eine andere Sage berichtet vom einem kostbaren Bild, welches aus der Klosterkapelle nicht entfernt werden konnte. Im 12. Jahrhundert wurde auf dem Burggelände ein Benediktinerinnenkloster errichtet. Als die Nonnen fortzogen, hinterließen sie in der Kapelle ein Altar aus Gold mit einem Marienbild. Kein Mensch konnte den Altar und das Bild stehlen. Während eines Gottesdienstes erhob sich das Bild und versank in den unterirdischen Gängen des Klosters.
Nur einige Mönche eines in der Nähe gelegenen Trappistenklosters kennen angeblich eine Höhle, die den Eingang zum unterirdischen Weg im Berg Iburg, wo der Altar bis heute versteckt sein soll.

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

 

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

Als die Burg vom Karl dem Großen erobert wurde, ließ er dort eine der ersten christlichen Kirchen in damals noch heidnischem Land bauen, die Petruskirche, deren Grundmauern noch heute zu sehen sind.

Iburg Driburg Burgruine Ostwestfalen

Jede Gegend hat etwas interessantes zu bieten…

Erstellt am Juli 21, 2012

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6 Antworten zu “Ruine Iburg im Teutoburger Wald”

  1. Pasadena85 sagt:

    kleine Anmerkung: es heißt TeutOburger Wald, klingt komisch, ist aber so 🙂

  2. Maegwin sagt:

    Und schon geändert, Danke

  3. Also vorsichtshalber mal eine Stirnlampe mitnehmen, wenn ich dort mal hin komme.

  4. Helga Straßweg sagt:

    Der Teuteburger Wald heißt im Volksmund „Osning“, wie ihn auch Friedrich Wilhelm Weber in seinem Epos „Dreizehnlinden“ nennt. Am Fuße des Berges soll sich eine Heilquelle befinden, aus der in germanischer Zeit bereits heilendes Wasser geschöpft worden sein soll.

    • Burgdame sagt:

      Ja, Osning war bis zum 17. Jahrhundert der gängige Name für den Teuto. Und Bad Driburg hat eine Vielzahl von Heilquellen, daher glaube ich sehr gerne, dass mehrere davon schon in germanischer Zeit existiert haben.

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