Heute bleiben wir in meiner Heimat, in Ostwestfalen-Lippe. Ca. 20 Km von Paderborn entfernt liegt Bad Driburg und dort in der Nähe findet Ihr die Iburg.
Die Iburg ist eine sächsische Burg, deren Ursprünge aus dem 8. Jahrhundert stammen. Leider gibt es nur noch einen Turm und wenige Mauerreste, die man dort sehen kann. Durch die landschaftlich wunderschöne Lage und den dichten bemoosten Wald ist es für mich trotzdem ein sehr sehenswerter Ort. Und mit etwas Fantasie findet man viel Sagenhaftes dort.
Angeblich stand die sagenumwobene Irminsul auf dem Gelände oder in der Nähe der Iburg, es gibt in Ostwestfalen allerdings einige weitere Orte, wo sich Hinweise auf die Irminsul finden, z. B. Daseburg bei Warburg oder die Externsteine. Wahrscheinlich gab es sogar mehrere dieser Heiligtümer. Was die Irminsul war, so genau weiß es keiner, entweder ein gewaltiger Baum, der als Heilige Esche verehrt wurde, vielleicht war es aber auch eine Felsformation oder eine Säule?
Karl der Große führte einen langjährigen Krieg gegen den heidnischen Sachsenherrscher Wittekind. Einer Legende nach gelang ihm erst ein Sieg über die Sachsen und die Christianisierung der Gegend, als er die Irminsul zerstörte.
Auch der heilige Baum Yggdrasil aus der Edda ist eine Entsprechung der Irminsul. Und in Sagen verschiedener nordischer Völker von den Lappen bis nach Nordchina findet man heilige Säulen, die bis heute verehrt werden.
Eine andere Sage berichtet vom einem kostbaren Bild, welches aus der Klosterkapelle nicht entfernt werden konnte. Im 12. Jahrhundert wurde auf dem Burggelände ein Benediktinerinnenkloster errichtet. Als die Nonnen fortzogen, hinterließen sie in der Kapelle ein Altar aus Gold mit einem Marienbild. Kein Mensch konnte den Altar und das Bild stehlen. Während eines Gottesdienstes erhob sich das Bild und versank in den unterirdischen Gängen des Klosters.
Nur einige Mönche eines in der Nähe gelegenen Trappistenklosters kennen angeblich eine Höhle, die den Eingang zum unterirdischen Weg im Berg Iburg, wo der Altar bis heute versteckt sein soll.
Als die Burg vom Karl dem Großen erobert wurde, ließ er dort eine der ersten christlichen Kirchen in damals noch heidnischem Land bauen, die Petruskirche, deren Grundmauern noch heute zu sehen sind.
Jede Gegend hat etwas interessantes zu bieten…
kleine Anmerkung: es heißt TeutOburger Wald, klingt komisch, ist aber so 🙂
Und schon geändert, Danke
WOW! What an amazing place!
xx
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Also vorsichtshalber mal eine Stirnlampe mitnehmen, wenn ich dort mal hin komme.
Der Teuteburger Wald heißt im Volksmund „Osning“, wie ihn auch Friedrich Wilhelm Weber in seinem Epos „Dreizehnlinden“ nennt. Am Fuße des Berges soll sich eine Heilquelle befinden, aus der in germanischer Zeit bereits heilendes Wasser geschöpft worden sein soll.
Ja, Osning war bis zum 17. Jahrhundert der gängige Name für den Teuto. Und Bad Driburg hat eine Vielzahl von Heilquellen, daher glaube ich sehr gerne, dass mehrere davon schon in germanischer Zeit existiert haben.