Die Champagne ist für den Champagner bekannt. Doch was wisst Ihr über die Champagne? Die Champagne als Reiseregion ist ziemlich unbekannt. Dabei lohnt es sich, die Heimat des Champagners zu entdecken. Es ist die perfekte Verbindung aus Geschichte, Kultur und Genuss. Ich war mehr als eine Woche in der Champagne unterwegs und habe sehr viel in der kleinen Region entdeckt. Heute zeige ich Euch die besten Ausflugsziele in der Champagne, interessante Städte und prachtvolle Schlösser. Man kann sich auf die Spruen der Könige und des Hochadels oder der geheimnisvollen Tempelritter begeben. Es gibt eine Vielzahl kulinarischer Entdeckungen, nicht nur den Champagner. Die alten Städte bieten nicht nur Geschichte, sondern auch viele interessante Einkaufsmöglichkeiten. Ich bin überzeugt, dass die Champagne eine Reise wert ist und dass hier jeder sehr viel entdecken kann.
Die Region Champagne liegt im Nordosten Frankreichs, direkt neben Lothringen. Von Deutschlands Westen ist die Champagne sehr schnell erreichbar, denn z. B. von Trier oder Saarbrücken ist man in knapp drei Stunden in der Champagne. Die Stadt Metz in Lothringen liegt fast an der deutschen Grenze, von dort braucht man mit dem PKW nur zwei Stunden nach Reims, der größten Stadt der Champagne. Im Mittelalter war die Champagne eins der wichtigsten Zentren Frankreichs. Von der Bedeutung und dem Reichtum von damals profitieren die Touristen bis heute, denn es gibt in der Gegend unglaublich viele historische Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Hier wurde der Templerorten gegründet, hier wurden die französischen Könige gekrönt und Napoleon ist hier zur Schule gegangen.
Wenn man eine Reise in die Champagne macht, gibt es drei wichtige Städte, die für die Region von besonderer Bedeutung sind. Die sehenswertesten Städte der Champagne ist die Großstadt Reims, das mittelalterliche Troyes und Épernay, die Hauptstadt des Champagners. Mir hat Troyes am besten gefallen, denn die Altstadt besteht aus einem vollständigen Fachwerkensemble aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ein Besuch in Troyes ist wie eine Reise in die Vergangenheit.
Die kleine Stadt Troyes in der Champagne war mein Highlight der Reise, denn sie ist so unglaublich charmant und lebendig. Die Stadt ist sehr alt, denn schon im Mittelalter war sie ein bedeutendes Kirchenzentrum. Der legendäre Orden der Tempelritter wurde 1129 in Troyes gegründet. Einer der berühmtesten Dichter des Mittelalters, Chrétien de Troyes war der erste Dichter, der über die Sage vom König Artus und dem Heiligen Gral gedichtet hat. Sehr viele Gralslegenden haben hier ihren Ursprung. Meine regelmäßigen Leser wissen nun, was der wahre Grund für meine Reise in die Champagne war, aber darüber werde ich später berichten. Auch einer der berühmtesten jüdischen Gelehrten und Mystiker des Mittelalters, Raschi lebte und lehrte in Troyes.
Heute ist Troyes eher klein, aber unglaublich lebendig. Die Stadt hat nur etwas mehr als 60 Tausend Einwohner, dennoch gibt es hier sehr viel zu entdecken. Wunderschön sind die vielen Fachwerkhäuser, denn die Altstadt aus dem 16. Jahrhundert ist erhalten geblieben. Das Gesamtensemble aus Fachwerk ist einmalig und macht die Charme der Stadt aus. Es hat sich manchmal wie eine Zeitreise angefühlt. Die Fachwerkhäuser sind tatsächlich so krumm und schief. Troyes ist die Stadt der Kirchen, denn ich habe noch nirgendwo so viele alte und imposante Kirchen in so einer kleinen Stadt gesehen. Die Kirchen von Troyes sind für mich eine der Sehenswürdigkeiten der Champagne. Und wenn Ihr genug Kultur habt, dann auf zum Shopping, denn in dem kleinen Troyes gibt es zwei große Outlet-Cities.
Die Kathedrale kommt natürlich an erster Stelle. Sie ist ein Meisterwerk der Gotik und zählt zu den wichtigsten und schönsten gotischen Kathedralen in Frankreich. Schon beim Betreten sieht man die Besonderheit der Stilrichtung. Der Kirchenraum ist lichtdurchflutet und schimmert in verschiedenen Farben. Das Licht und die Farben sind zu jeder Tageszeit anders und wirken so überirdisch. In Troyes lohnt sich auch ein Blick in die Schatzkammer der Kathedrale, denn hier wird der Kopf von Bernhard von Clairvaux aufbewahrt, vom Gründer des Zisterzienserordens.
Diese der Heiligen Magdalena geweihte Kirche ist älter und schöner als die Kathedrale. Mit dem Bau der Kirche wurde 50 Jahre vor dem Bau der Kathedrale von Troyes begonnen. Besonders ist hier der kunstvolle Lettner aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts, so einen wunderschönen und filigranen Lettner habe ich bisher noch nie gesehen. Eine Oase der Ruhe ist der Kirchengarten „Jardin des Innocents“. Im Innenhof der Kirche, auf einem ehemalgien Friedhof, ist ein kleiner Garten voller weiß blühender Blumen. Im Sommer war ein Abstecher dort ein Genuss für alle Sinne.
Ich kann nicht jede sehenswerte Kirche von Troyes hier vorstellen, denn in der kleinen Stadt habe ich mindestens 10 interessante und sehr alte Kirchen entdeckt. Es lohnt sich, in jede Kirche in der Innenstadt reinzugehen. Ein weiteres gotisches Meisterwerk von Troyes ist nur wenige Schritte von der Kathedrale entfernt. Die Kirche des Heiligen Urban ist nur wenige Jahre älter als die Kathedrale und genau so imposant. Auch hier sorgen die Glasfenster für eine einmalige Atmosphäre. Auch dies Eglise Saint-Pantaléon ist ein Meisterwerk, jedoch ein wenig jünger. Erbaut wurde sie Mitte des 16. Jahrhunderts, sie ist eher im Stil der Spätrenaissance und des Frühbarock. Besonders gefallen hat mir hier die Innenausstattung aus der Barockzeit.
Im ehemaligen Kloster des Heiligen Lupus befindet sich heute das Stadtmuseum von Troyes. Es ist ein 4-in-1 Museum, denn vier verschiedene Abteilungen befinden sich hier unter einem Dach, das Naturkundemuseum, das Archäologiemuseum, das Apothekenmuseum und das Museum der schönen Künste. Am sehenswertesten war für mich das Kunstmuseum, denn hier bekommt man Werke einiger sehr bekannter Maler zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst des Mittelalters und der Renaissance mit Werken z. B. von Bernardo Bellotto, Giotto, Jacques Louis David, Rubens, van Dyck oder Antoine Watteau. Sehr gerne hätte ich auch das Museum für Moderne Kunst gesehen, doch dieses war leider wegen Renovierung geschlossen.
Épernay ist vielleicht nicht die Hauptstadt der Champagne, aber es ist definitiv die Hauptstadt des Champagners. Besondere Sehenswürdigkeiten hat die Stadt nicht. Dennoch kann man hier gut einen Nachmittag verbringen und einkaufen oder was essen. Einmalig und sehr sehenswert ist die Avenue de Champagner – die Champagner-Allee. Denn hier befinden sich viele der berühmten und namhaften Champagner-Häuser, wie Moët & Chandon, Heidsiek, Charles Lafitte oder Pol Roger. Ein Spaziergang entlang der Allee bestätigte mir, dass mein Favorit, Perrier-Jouët, nicht nur das schönste Flaschenetikett, sondern auch den schönsten Champagner-Keller hat, denn hier ist alles im Jugendstil. Alle berühmten Champagnerhäuser, die sich nicht in Épernay befinden, findet ihr in Reims. In Reims befinden sich die Keller z. B. von Tattinger, Ruinard oder Lanson.
Mehr über Épernay: Épernay – Die prickelnde Avenue
Reims ist eine Großstadt, die natürlich sehr viel zu bieten hat. Champagner-Häuser werde ich nicht für Reims empfehlen, weil ich keine besucht habe. Ich war nur zwei Tage in Reims, daher musste ich mich auf die historischen Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Wie so oft in Frankreich gehörten zwei Kirchen zu den wichtigsten und zu den schönsten Sehenswürdigkeiten von Reims. Die Kathedrale, das Palais du Tau und die Abtei Saint-Remi gehören zum UNESCO-Welterbe. Diese muss man sehen. Doch meine Favoriten waren die Bibliothek und der städtische Friedhof.
Die Kathedrale Notre-Dame de Reims zählt zu den schönsten und bedeutendsten gotischen Kathedralen von Frankreich. Das habt Ihr vorhin schon einmal gelesen? Ja, in der Champagne ist die Dichte der schönsten gotischen Gotteshäuser besonders groß. Jahrhunderte lang wurden in dieser Kathedrale die französischen Könige gekrönt. Neben der Kathedrale, im Palais du Tau wird der Kathedralenschatz ausgestellt. Dort kann man unter anderem die Heilige Ampulle sehen, das ist das Öl, mit welchem die französischen Könige während der Krönung gesalbt werden. Mein Highlight der Kathedrale waren aber die Glasfenster von Marc Chagall. Wie schon in der Kathedrale von Metz, sind auch die von Reims mystisch-märchenhaft.
Die Abtei von Saint-Remi liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums. Zwischen der Kathedrale und und Saint Remi liegen knapp 30 Minuten Fußweg. Die Abteikirche ist älter als die Kathedrale, sie ist im Stil der frühen Gotik erbaut, ist daher nicht so prunkvoll. Die Kirche wurde über dem Grab des Heiligen Remigius erbaut, daher befindet sich der imposante Schrein mitten in der Kirche. Die Kirche Saint Remi war einst die Grablege der französischen Könige des Mittelalters. Neben der Kirche kann man das Abteimuseum anschauen. Das Museum zeigt Kunstwerke vorwiegend aus dem Mittelalter, aber auch römische und sogar einige keltische Werke. Wenn man sich dafür interessiert, lohnt sich ein Besuch.
Meine Liebe für alte Friedhöfe kennen meine regelmäßigen Leser. Reims hat einen alten und monumentalen Friedhof, der sehr nah am Zentrum ist und der sehr sehenswert ist. Der Friedhof befindet sich direkt neben der Markthalle und den Ruinen des römischen Triumphbogens. Der Cimetière du Nord ist nicht allzu groß, aber es gibt dort eine Vielzahl imposanter und verfallener Mausoleen. Ich mag sehr gerne die mondäne Vergänglichkeit, die auf französischen Friedhöfen präsent ist. Es ist ein Mix aus Grusel und Faszination. Außerdem sind Grabskulpturen oft einzigartige Kunstwerke. Jedem Taphophilen kann ich den Friedhof nur ans Herz legen. Wenn man den Friedhof besucht, dann lohnt sich auch ein Abstecher zum römischen Triumphbogen und in die riesige Markthalle von Reims.
In Reims gibt es viel Art Deco zu entdecken, doch die Carnegie-Bibliothek gehört zu den prachtvollsten Bauwerken der Epoche. Es ist eine öffentliche Bibliothek, in die auch Touristen einen Blick werfen können. Der Besuch ist kostenlos. Der schottische Großindustrielle Andrew Carnegie ließ die Bibliothek nach dem I. Weltkrieg erbauen. Er wollte allen Menschen den Zugang zu Büchern und zur Bildung ermöglichen. Wie man beim Namen erahnen kann, handelt es sich um denselben Carnegie, dem wir auch den Bau der Carnegie Hall in New York verdanken.
Natürlich habe ich nicht nur die sehenswerten Städte in der Champagne erkundet, sondern auch das Umland entdeckt. Burgen und Schlösser gehören zu meinen liebsten Sehenswürdigkeiten. Burgen gibt es in der Champagne keine, aber einige sehr prachtvolle Schlösser. Ansonsten habe ich mich auf die Spuren des Malers Pierre Auguste Renoir und der unglücklichen Liebenden Abaelard und Heloise begeben und die Grabstellen von Steinzeitmenschen erkundet.
In der Champagne oder überhaupt in Frankreich gibt es überraschend viele leerstehende Schlösser, die schon fast an Lost Places erinnern. Solche Schlösser brauchen neue Nutzungskonzepte. Das Chateau de Vaux ist zwar halb verfallen und wird derzeit renoviert, einige Räumlichkeiten sind aber zugänglich. Dort wurde ein Rätselspiel eingerichtet, der Besucher begibt sich auf die Spuren des Kriminalisten Vidocq. In jedem Raum bekommt man Hinweise, die man für die Lösung des Rätsels benötigt. Wer die richtige Lösung gefunden hat, kann aus mehreren Schlüsseln wählen und die Schatztruhe öffnen. Für das Spiel haben wir ca. 2 Stunden benötigt und es hat sehr viel Spaß gemacht. Die Fragen und Rätsel bekommt man auch in englischer Sprache.
Das Chateau de Vaux ist ein sehr imposantes Barockschloss, das unweit von Troyes liegt. Erbaut wurde das Schloss um 1720 nach den Plänen von Germain Boffrand, einem der besten Architekten seiner Zeit. Bis zur Französischen Revolution war das Schloss im Besitz des Marquis de Montmort, danach wurde es Staatseigentum. Während des zweiten Kaiserreichs, der Regierungszeit von Napoleon III. ging das Schloss in den Besitz des damaligen Polizeiministers, Charles-Emile de Maupas über. Dieser war sehr gut mit Napoleon III. befreundet. Angeblich war nicht nur der Kaiser hier im Schloss ein häufiger Besucher, sondern auch eine Vielzahl von Spionen, darunter der berühmte Vidocq.
Mehr über Chateau de Vaux: Vaux – das Schloss der Spiele
Das Chateau de Cirey fand ich besonders schön und die Geschichte der Bewohner unglaublich interessant. Dennoch ist das Schloss kaum bekannt und wird nur von sehr wenigen Besuchern frequentiert. Das Schloss Cirey gehörte einst dem Marquis und der Marquise du Châtelet und 15 Jahre lang hat der Schriftsteller und Philosoph Voltaire hier gelebt. Das Schloss liegt an der Grenze zu Lothringen, Voltaire hat sich nach einem Haftbefehl hier versteckt, denn von hier konnte er schnell nach Lothringen fliehen. Émilie du Châtelet war nicht nur eine sehr gute Freundin und intellektuelle Partnerin von Voltaire, sie war auch die ganze Zeit seine Geliebte. Marquise du Châtelet ist eine sehr spannende Persönlichkeit, sie war Mathematikerin, Physikerin, Philosophin und eine der ersten Frauenrechtlerinnen. Sie war einer der gebildetsten Frauen ihrer Zeit und eine der wenigen, die bei rein männlichen Vorträgen und Diskussionsrunden zugelassen wurde. Über sie würde ich gerne mehr erfahren.
Das Schloss ist aber nicht nur wegen der interessanten Bewohner sehenswert. Das Anwesen liegt in einem englischen Landschaftsparkt und ist sehr malerisch. Die Innenräume sind prachtvoll, ausgestattet mit vielen Kunstwerken und wunderbaren Kunsthandwerk. Es war das schönste Schloss, das ich in der Champagne besucht habe. Alleine die Bibliothek und das Privat-Theater sind einmalig. Leider durfte man im Inneren nicht fotografieren. Das Schloss ist im Privatbesitz und kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden. Die öffentlichen Führungen finden regelmäßig statt, jedoch nur auf französisch. Die Besucher bekommen aber ein Informationsblatt mit Übersetzung, auch in deutsch. Die Öffnungszeiten und Zeiten für Führungen findet Ihr auf der Webseite des Schlosses Cirey.
Auch das Schloss de Motte-Tilly ist wunderschön und prachtvoll, von einem Barockgarten und einem englischen Landschaftspark umgeben. Erbauen ließen es die Brüder Terray. Einer davon ist später der Finanzminister von Ludwig XV. geworden. Das imposante Schloss diente als Drehort für die Verfilmung von „Valmont“* nach dem Roman „Gefährliche Liebschaften“ von Choderlos de Laclos*.
Laut der Webseite ist das Schloss in den Sommermonaten Dienstags bis Sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, Führungen sollen stündlich stattfinden. Als wir dort waren (August) gab es eine Mittagspause und deutlich seltenere Führungen. Auch hier werden die öffentlichen Führungen nur in französisch angeboten, doch ich konnte der Führung relativ gut folgen, obwohl meine Französischkenntnisse nicht wirklich gut sind. Außerdem gab es auch hier ein Informationsblatt in deutscher Sprache.
Der Nordwesten der Champagne, vor allem die Umgebung von Nogent-sur-Seine, unweit des Schlosses de Motte-Tilly ist voller Metalithmonumente aus der fernen Vergangenheit der Menschen. Es gibt hier eine Häufung von Dolmen, Menhiren und Steinkammergräbern. Es sind so viele, dass ich nur zwei gewählt habe. Wer aber alle Megalithanlagen besuchen möchte, sollte zwei-drei Tage einplanen. Die prähistorischen Begräbnisstätten finde ich mystisch und geheimnisvoll, es sind Artefakte aus einer Zeit, über die wir bis heute sehr wenig wissen. Über die Megalithstraße (Circuit des mégalithes) gibt es auch ein Informationsblatt in deutscher Sprache.
Es sollte eins der Highlights meiner Reise in die Champagne werden und dann war das Kloster geschlossen. Trotz der angeblichen Öffnungszeiten bei Google stand ich vor geschlossenen Toren. Meine Enttäuschung war riesig. Dennoch gehört das Kloster in meinen Augen zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Champagne, einfach nur, weil die Liebe von Abaelard und Heloise für mich zu den schönsten Liebesgeschichten des Mittelalters gehört. In Frankreich kennt die zwei Liebenden vermutlich jeder, in Deutschland sind sie etwas weniger bekannt.
Natürlich will ich Euch die Liebesgeschichte nicht vorenthalten. Abaelard war der Star-Philosophie- und Theologieprofessor des Mittelalters und er soll der schönste Mann von Paris gewesen sein. Abaelard hatte eine junge Studentin, bildhübsch und sehr jung, dazu intelligent und gebildet, eine der wenigen Frauen, die im Mittelalter an Studienseminaren teilnehmen durften. Natürlich verlieben sich die beiden ineinander, oder richtigerweise verführt Abaelard seine Studentin. Sie wird schwanger, daher heiraten die beiden heimlich und verheimlichen die Hochzeit. Heloises Onkel ist jedoch so erbost über die Entehrung seiner Nichte gewesen, dass er Abaelard kastrieren ließ. Abaelard und Heloise beschlossen trotzdem zusammen zu bleiben. Sie wurde Nonne und er Mönch.
Die Abbaye de Paraclet liegt unweit von Nogent-sur-Seine, ein Besuch kann daher mit dem Besuch vom Schloss von Motte-Tilly und den Megalithmonumenten verknüpft werden. Das Kloster soll von Abaelard gegründet worden sein und Heloise ist später hier Äbtissin geworden. Nach ihrem Tod wurden sie gemeinsam hier im Kloster bestattet und blieben hier über Jahrhunderte beerdigt. Erst nach der französischen Revolution, als das Kloster aufgelöst wurde, wurden Abaelard und Heloise exhumiert und auf dem Monumentalfriedhof Père Lachaise in Paris bestattet. Vom Kloster ist heute nur noch die Klosterscheune und die Gruft der Kirche erhalten geblieben, dort befindet sich das Grabmal von Abaelard und Heloise. Die Abtei kann nur zwischen dem 15. Juli und dem 30. August im Rahmen einer Führung besichtigt werden und ist an Sonntagen jedoch geschlossen.
Mehr über Abaelard und Heloise: Nur die Liebe zählt
Der berühmte Impressionist Pierre Auguste Renoir hat die Champagne zu seiner Wahlheimat gewählt. Im kleinen und idyllischen Dorf Essoyes am Fluss Ource hat er sich niedergelassen. Viele Jahre hat er hier mit seiner Frau Aline Charigot gelebt. Zwar ist er am Ende seines Lebens aus gesundheitlichen Gründen an die Côte d’Azur gezogen, doch es war sein Wunsch, in Essoyes beerdigt zu werden. Heute ist Essoyes ein Renoir-Zentrum. Die Stadt ist sehr klein, doch überall begegnet man dem berühmten Impressionisten. An den Häuserfassaden sind große Plakate mit seinen Werken gespannt. Auf Renoirs Spuren kann man hier sein Wohnhaus mit Atelier erkunden, aber auch eine Ausstellung über sein Leben und Wirken. Nur wenige Minuten von Renoirs Wohnhaus befindet sich der Friedhof, wo August Renoir, seine Ehefrau und sein Sohn, der Filmregisseur Jean Renoir beerdigt sind. Für jeden Impressionismus-Liebhaber ist Essoyes in der Champagne ein interessantes Ausflugsziel.
Der Hauptgrund für meine Reise in die Champagne waren die Templer, denn die Geschichte und die Legenden um den Orden der Tempelritter finde ich sehr interessant. Die Champagne ist die Ursprungsregion des Templerordens und der Ursprung der Gralslegende. Doch der Artikel ist schon sehr lang geworden, daher werde ich den Tempelrittern in der Champagne einen neuen Artikel widmen.
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Troyes scheint wirklich sehr hübsch zu sein, werd ich mir mal merken 🙂
Ja, Troyes ist wie eine Zeitreise, in den kleinen Gassen habe ich mich in die Vergangenheit versetzt gefühlt.
Ich habe ja alles ganz gespannt auf Instagram verfolgt!
Liebe Grüße!
Das war auch eine sehr geniale Reise, danke.
Hallo, vielen Dank für die Infos.
Wo genau in Troyes hat die Konferenz der Templer und Zisterzienser im Rahmen der Gründung/Verleihung der Ordensregeln um 1127/1129 stattgefunden?
Viele Grüße
Veit Rösler
Das weiß ich nicht. Herzliche Grüße zurück!