*Gesponserte Bloggerreise*
Dass es im Süden von Deutschland und am Rhein viele Burgen und Schlösser gibt, dass wissen die meisten. Die Schlösser in Brandenburg sind dagegen weniger bekannt. Die Schlosslandschaft um Potsdam ist dank Sanssoucis berühmt, doch alles was östlich davon liegt, war für mich eine Neuentdeckung. Im Landkreis Oder-Spree gibt es eine unglaubliche Fülle imposanter Schlösser zu entdecken. In der Gegend zwischen Fürstenwalde und Bad Freienwalde gibt es in fast jedem Dorf ein Schloss oder ein Gutshof – ein Paradies für mich. Die Schlösser und Gutshäuser in Brandenburg sind für eine Hochzeit, viele verfügen über Restaurants und festliche Räume. Die Parks laden zum Picknick oder Spaziergängen ein. Die Schlösser und Schlosshotels zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brandenburg. Heute zeige ich Euch einige besonders schöne Schlösser.
Nicht ohne Grund zählt Steinhöfel zu den schönsten Schlössern von Brandenburg. Erbaut wurde das Schloss Anfang des 18. Jahrhunderts, doch doch schon einige Jahrzehnte später wurde es prunkvoll ausgebaut. Die heutige Pracht verdankt das Schloss dem preußischen Oberhofmarschall Valentin von Massow (1752-1817). Das Eingangstor zum Schlosspark wird von zwei Sphingen bewacht, die von Johann Gottfried Schadow stammen.
Besonders schön ist hier der englische Landschaftspark, der ideal für Spaziergänge oder Picknicks ist. Hier kann man ein chinesisches Teehaus, eine Grotte, einen künstlichen Wasserfall und einen Tempel entdecken. Heute befindet sich im Schloss Steinhöfel ein Hotel.
Valentin von Massow war enger Freund vom Kronprinz, dem späteren König Friedrich Wilhelm III. Dieser soll mit seiner Ehefrau Prinzessin Luise mehrfach hier zu besuch gewesen sein und fand das Schloss so schön, dass er seinen Sommersitz Schloss Paretz nach dem Vorbild von Steinhöfel erbauen ließ.
Ein weiteres Prachtschloss inmitten einer wunderschönen Parkanlage ist das Schloss Neuhardenberg. Erbaut Ende des 18. Jahrhunderts, wurde es relativ schnell umgebaut und prachtvoll ausgebaut und zwar von Karl August Fürst von Hardenberg (1750-1822). Dieser ließ den Ort und das Schloss von Quilitz in Neuhardenberg umbenennen. Doch warum Neuhardenberg? Die Familie von Hardenberg stammt aus Nörten-Hardenberg, wo sich eine Burg und ein Schloss Hardenberg befinden. Von dort stammt übrigens auch Novalis. Es gab also schon ein Hardenberg in Südniedersachsen, daher wurde das Anwesen in Brandenburg Neuhardenberg genannt.
Während der NS-Zeit trafen sich die Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg häufig in Neuhardenberg. Carl Hans Graf von Hardenberg gehörte zum engen Zirkel des “Unternehmens Walküre”. Nach dem gescheiterten Hitlerattentat vom 20.07.1944 wurde er verhaftet und im KL Sachsenhausen inhaftiert.
Heute ist das Schloss ein Teil eines Hotelensembles. Im Schloss befinden sich die Tagungs- und Festsäle, die Hotelzimmer dagegen befinden sich im Wirtschaftsgebäude des Schlosses. Das Schloss kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden, die Zeiten der Führungen kann man von der Webseite der Stiftung Neuhardenberg entnehmen.
Historisch und architektonisch ist das Schloss sehr bedeutsam, aber vor allem ist es unglaublich schön anzusehen. Der ganze Ort wird vom Schloss, der Schlosskirche und vom Park geprägt. Der Schlosspark ist nicht nur bei Besuchern, sondern bei Einheimischen besonders beliebt, beim guten Wetter trifft man viele Menschen im Park, sie picknicken oder sitzen beisammen im Sonnenuntergang.
Besonders sehenswert ist in Neuhardenberg die Schlosskirche, die von Karl Friedrich Schinkel entworfen wurde. Die klassizistische Kirche ist wie keine andere Kirche, die ich bisher gesehen habe, vielleicht sogar sehenswerter als das Schloss. Es ist eine weiße Kirche mit klaren Linien und einem Sternenhimmel. Hinter dem Alter befindet sich das mumifizierte Herz des Fürsten von Hardenberg. Es wird erzählt, dass es manchmal immer noch schlägt.
Nur wenige Kilometer von Neuhardenberg, im Stadtteil Wulkow findet man direkt das nächste Schloss, das Schloss Wulkow. Auch hier befindet sich heute ein Hotel, es wird das Hochzeitshotel genannt, da man hier angeblich besonders romantisch heiraten kann. Verglichen mit Neuhardenberg ist das Schloss klein und weniger imposant, aber deutlich persönlicher und verspielter. Schließlich lebten nicht bedeutende preußische Beamte hier, sondern niedriger Landadel. Entsprechend wenig ist heute über das Schloss und die Schlossherren bekannt. Berühmt wurde das Schloss vor allem durch die Hochzeit des TV-Bachelors Leonard Feier und seiner Ehefrau Caona – die jedoch nicht seine Bachelor-Auserwählte war.
Das Schloss wurde als Gutshof Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut und befand sich mehrere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Schapelow. Im 17. Jahrhundert wurde der Gutshof um- und ausgebaut, auch wurde in der Zeit die gegenüber liegende Schlosskirche erbaut. Das wurde vermutlich unter der Regie der damaligen Besitzer, der Familie von Burgdorff durchgeführt. Ende des 18. Jahrhunderts kam das Schloss in den Besitz der Familie von Pannewitz und kurz später von Brünneck, bis zum II. Weltkrieg blieb es im Familienbesitz.
Schon ein Dorf weiter findet man das Schloss Trebnit, das heute ein internationales Bildungs- und Begegnungszentrum beherbergt. Auf dem Gutsgelände befindet sich noch ein Museum des Bildhauers Gustav Seitz (1906-1969) und ein Dorfladen mit regionalen Spezialiäten und kleinem Bistro und Café mit köstlichem selbstgebackenen Kuchen.
Die Geschichte des Schlosses Trebnitz ähnelt der von Wuklow. Im 13. Jahrhundert wurde es als Gutshof erbaut und war damals im Besitz der schlesischen Fürsten. Das Dorf gehörte zur Lehnsherrschaft des Klosters Trebnitz in Schlesien – daher die Namensgleichheit. Im 19. Jahrhundert kam das Schloss in den Besitz der Familie von Brünneck, die das einfache Gutshaus in ein imposantes Schloss umgebaut hat.
Zum Ende noch ein besonders schönes Schloss, welches auch nur 16 Km von Neuhardenberg entfernt ist, das Schloss Reichenow. Von Außen erinnert das Schloss ein wenig an die Anlage von Steinhöfel und auch hier befindet sich ein sehr schönes Schlosshotel drin. Das Tudor-anmutende Schloss im neugotischen Stil ist zwar etwas kitschig, hat mir aber besonders gut gefallen, weil es mich an britische Schlösser erinnert.
Erbaut wurde das Schloss um die Jahrhundertwende vom August Freiherrn von Eckardstein. Obwohl es alt aussieht, ist es nur etwas mehr als 100 Jahre alt. Die Familie von Eckardstein wurde 1945 vom Schloss vertrieben. Erzählenswert ist aber hier die Geschichte der Schlossherrin, Osterhold Freifrau von Eckardstein. Diese stammt mütterlicherseits vom Adelsgeschlecht der Münchhausen aus Niedersachsen ab. Sie war eine Nachkommin des Lügenbarons und die Enkelin des Schriftstellers Börries von Münchhausen. Sie soll besonders volksnah und sehr beliebt gewesen sein. Sie starb vor wenigen Jahren im Alter von 100 Jahren.
Das waren nur einige Beispiele der imposanten Schlösser aus dem Seenland Oder-Spree, die alle nah beieinander liegen. Bei der Durchreise habe ich aber noch viel mehr Schlösser und Gutshöfe entdeckt. Doch warum gibt es gerade in dieser Gegend eine Vielzahl von Prunkbauten? Die preußischen Könige residierten in Berlin und in Potsdam, hatten Stadthäuser -oder Paläste in den Zentren und Schlösser auf dem Lande. Dazu kam noch der zahlreich vertretene Landadel. Davon profitieren wir heute, denn die die meisten der Schlösser sind heute zu Hotels umgebaut. So kann sich jeder für einige Nächte wie eine Gräfin oder Fürstin fühlen.
Ihr vermisst ein Schloss in der Aufzählung? Das sind natürlich nur die Beispiele, die ich besucht habe. Es gibt noch sehr viel mehr sehenswerte Schlösser und Gutshöfe zwischen Berlin und der polnischen Grenze. Kennt Ihr noch andere Schlösser, bei denen sich ein Besuch lohnt? Dann schreibt ein Kommentar. Bei meinem nächsten Besuch im Landkreis Oder-Spree werde ich den Ort besuchen und die Liste ergänzen.
Der Beitrag entstand im Rahmen einer gesponserten Reise in Zusammenarbeit mit Tourismus Marketing Brandenburg GmbH. Vielen Dank für die schöne Zeit!
Ich mag das Schloss, es erinnert mich sehr an Rammenau!
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
Oh wie schön, dass du Bad Freienwalde erwähnt hast. Die älteste Kurstadt der Mark Brandenburg hat auch ein kleines Schloss. Es beherbergt ein Museum. Im Schloss hat auch Walther Rathenau gelebt, daher ist die Ausstellung ihm gewidmet. In dem großen Gutshof in Bralitz (nun Teil von Bad Freienwalde) war schon seit ich denken kann eine Kita. Ich besuchte sie auch. Als Kind weiß man aber nicht, dass man da in einem historischen Gebäude ist.
Du musst unbedingt noch unser Turmdiplom machen. Da fühlt man sich ein bisschen wie Rapunzel.
LG Myriam
sehr schöne Schlösser hast du besucht
mich hat das Schloß Trebnitz jetzt interessiert
denn mein Vater stammt aus Trebnitz
und beim Fest der Hl.Hedwig hat er meine Mutter kennen gelernt
die zur Wallfahrt dort hin kam
liebe Grüße
Rosi
Das ist ja interessant, ich bin auch unweit von Trebnitz aufgewachsen. Die Wallfahrt gibt es bis heute, ich war auch schon dort.
Ui, da freue ich mich schon drauf, diese Schlösser (und viele weitere Schlösser) dann demnächst mal zu entdecken! Durch meinen Umzug nach Berlin eröffnen sich mir da ganz neue Schlossperspektiven 🙂
LG
Svenja
Auf Deine Berichte und Fotos bin ich natürlich auch sehr gespannt!