Welche Geheimnisse birgt Rom? Welche geheimnisvollen Orte findet man dort? Welche Friedhöfe in Rom sind am schönsten? Rom, die beliebte Urlaubsstadt, hat mehr zu bieten als Sonne, Kolosseum und Espresso. Ein Abstecher abseits der üblichen Touristenpfade lohnt sich, denn die Stadt hat einige geheimnisvolle und auch makabre Plätze zu bieten.
Die Katakomben sind ein ganz besonderer Friedhof, unterirdisch, verzweigt, auf verschiedenen Ebenen. Die römischen Katakomben stammen meist aus dem 2.-5. Jahrhundert nach Christus, sie dienten den frühen Christen als Begräbnisstätte, aber auch als Versammlungs- oder Zufluchtsort vor römischen Verfolgern. Die ersten römischen Katakomben sind jüdischen Ursprungs, sie stammen aus vorchristlicher Zeit. Es gibt in Rom ca. 60 Katakomben, jedoch nur 5 sind für die Touristen zugänglich.
Rom hat viele Streuner, Rom hat viele Ruinen, warum sollte man dann nicht eine Ruine den Katzen als Zufluchts- und Wohnort überlassen. Die Tempelruinen am Largo di Torre Argentina sind eine römische Besonderheit. Für Touristen ist das Ausgrabunsareal nicht zugänglich, nur Katzen wohnen dort. Mehrere römische Tempel aus verschiedenen Epochen kann man auf dem Gelände bewundern, die Ruinen sind von allen Seiten gut sichtbar. Betreten dürfen das Gelände nur die ca. 200 Katzen, die dort wohnen und die freiwilligen Helfer, die sich um das Katzenobdach, um das Füttern und die Sterilisation der Katzen kümmern. Wer möchte, kann die obdachlosen Katzen adoptieren, auch Adoptionen auf Distanz sind möglich *klick*.
Rom hat natürlich viele beeindruckende Friedhöfe, die zwei interessantesten sind aber der Monumentale Friedhof „Cimitero Verano“ und der „Nichtkatholische Friedhof“. Den beiden Friedhöfen werde ich einen gesonderten Artikel widmen, daher heute nur kurze Infos.
Der Monumentale Friedhof Verano ist, wie der Name schon sagt, riesig. Neben wunderschönen Gräbern findet man dort hauptsächlich imposante Mausoleen wohlhabender Familien. Marcello Mastroianni und Roberto Rossellini sind dort beerdigt.
Der Protestanische Friedhof von Rom, oft treffender auch als der Nichtkatholische Friedhof genannt, hat mich noch deutlich mehr beeindruckt. Die Gräber sind nicht so protzig-pompös wie auf dem Monumentalen Friedhof, dafür findet man dort Gräber verschiedener Nationen und Religionen, was einen ganz besonderen Charme ausmacht. Auch hier sind viele Berühmtheiten beerdigt, z. B. der Ehemann von Mary Shelley, Peryc und John Keats.
Die Krypta der Kapuzinerkirche ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Bis vor wenigen Wochen wusste ich nichts von der Existenz dieses etwas morbiden Ortes, in einem Buch von Umberto Eco (der leider vorgestern verstorben ist) wurde sie erwähnt. Natürlich war die Krypta eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten für mich. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Die Krypta besteht aus mehreren Räumen, die alle nur mit Gebeinen exhumierter Kapuzinermönche dekoriert sind. Altäre, Wand- und Deckenornamente, Kronleuchter, alles besteht aus menschlichen Knochen. Das anliegende Museum und die Kirche fand ich auch sehr sehenswert, z. B. Gemälde von Caravaggio kann man dort bewundern. Die Orte sind düster, skurril und dennoch sehr faszinierend und interessant. Manchmal lohnt sich ein Abstecher zu den verlassenen oder unterirdischen Orten. Kennt Ihr noch Geheimtipps aus Rom, die nicht jedem Bekannt sind?
Ich habe natürlich schon von der Knochenkirche Kutna Hora in Tschechien gelesen, doch, daß es so etwas auch in Rom gibt, habe ich auch nicht gewusst. Vielleicht ‚soll‘ es gar nicht so bekannt werden oder vielleicht geht es in allem was man in Rom sehen kann unter? LG Thea
Wirklich sehr interessanter Beitrag, ich war ja auch – wie du weißt – vor Kurzem in Rom, doch wir haben uns nur einige Sehenswürdigkeiten, wie das Kolosseum usw. angeschaut. Ich muss ehrlich gestehen, dass dein Beitrag mich jetzt aber neugierig gemacht hat.
Ganz lieber Gruß ♥
das war sicherlich eine traumreise für dich als alte steine liebhaber 🙂
liebe grüße!
Total interessant und spannend auch mal etwas abseits der ganz großen üblichen Touristen Attraktionen zu gucken.
Hallo,
ich war leider noch nie in Rom. Bei meinen Texten, die u.U. auch in die Römerzeit zurückführen, wäre dies ein unbedingtes Muß, Rom zu sehen. Ist aber leider doch ein größeres Stück von uns entfernt. Passt übrigens sehr gut zu meinem letzten Post, in dem ich mich mit der Stadtwerdung von Köln in der Römerzeit befasst habe.
Gruß Dieter
Die Knochen-Krypta ist wirklich ein aussergewöhnlicher Ort. Wenn ich mal wieder nach rom komme, dann steht das jetzt fix auf meiner Liste. Danke dir wieder fürs mitnehmen, war spannend, ein bißchen mit Erinnerungen von früher, die gleich wieder in meinem Kopf waren 🙂
Liebe Grüße Ela
Ja, fand ich auch, das war für ein Highlight.
Ich werde wohl auch wieder hinfahren müssen, jetzt weiß ich erst, was ich noch nicht gesehen hab.
Ohja, da kannst Du von ausgehen!
Danke! Ich versuche ja immer etwas zu entdecken, was nicht in jedem Reiseführer steht.
Es gibt so viele interessante Städte, da ist es schwer, jede zu sehen. Dann mache ich mich auch gleich auf den Stadtrundgang, so etwas finde ich auch total spannend.