Die Frage, „Wo ist der Heilige Gral versteckt?“ hat mich schon zu sehr vielen Ecken Europas geführt. In Portugal war ich bisher noch nie. Dabei hat Portugal sehr viel zu bieten für alle die sich für das Thema Tempelritter und für den Heiligen Gral interessieren. Die Templer haben seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt. Um keinen anderen Orden ranken sich so viele Legenden. Vermutlich ist das der Hauptgrund, warum die Burg Tomar zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Portugals gehört.

DIE TEMPLER UND DER HEILIGE GRAL IN PORTUGAL

Der heimliche Grund, warum ich schon seit Jahren nach Portugal wollte, ist die Templerburg von Tomar. Vor Jahren hab ich eine Terra X-Doku über die Templer von Portugal gesehen und seit dem Wünsche ich mir, die Gegend um Tomar zu besuchen. Nun hat es geklappt, ich habe fast alle Burgen der Doku „Schwertbrüder – der Templer-Coup von Portugal“ besucht. Übrigens… hab ich dort erfahren, dass man Portugal auch als „Port u Gral“ lesen kann…..

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

GESCHICHTE DER BURG UND DES KLOSTERS TOMAR

Tomar liegt ziemlich mittig in Portugal, ca. 130 km nördlich von Lissabon. Bis zum 12. Jahrhundert gehörte Tomar zu den maurische Gebieten, doch der portugiesische König Henriques eroberte die Gegend und schenkte ihn dem Orden der Tempelritter. Die Burg- und Klosteranlage wurde auf sieben Hügeln erbaut, wie Rom oder Jerusalem.

Die Burg von Tomar ist eigentlich ein Wehr-Kloster. Im Jahre 1160 wurde mit dem Bau der Burg begonnen. Der Bau wurde vom Kreuzfahrer und Großmeister des Tempelordens Gualdim Pais in Auftrag gegeben, es sollte eine für Araber uneinnehmbare Festung werden. Während der Zeit der Kreuzzüge war die iberische Halbinsel teilweise unter arabischer Herrschaft, daher der Bau der Klosterburg. Nach der Auflösung des Templerordens bekam der Nachfolgeorden, der Christusorden, die Burg Tomar geschenkt.

Die Burgreste aus der Templerzeit sind für Touristen nur zu kleinen Teilen zugänglich.

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

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Der Großmeister und Erbauer Gualdim Pais vor dem Rathaus in Tomar

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Die Klosterkirche von Tomar ist eine sechzehneckige Rundkirche mit einem achteckigen Innenraum, die der Heilig-Grab-Kirche in Jerusalem nachempfunden ist.

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Interessant, aber nur von der Ferne zu sehen, ist der Kreuzgang der Gräber, ein Kreuzgang, wo viele bedeutende Ordensmitglieder begraben sind. Dort findet man auch das Grab des Bruders von Vasco da Gamma.

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral PortugalBurg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

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WEIBLICHE TEMPLER? GAB ES TEMPLERINNEN?

Im 13. Jahrhundert gab es in Tomar angeblich auch eine kleine Gemeinschaft weiblicher Templer(innen), die den Namen Santa Maria do Castelho trug. Ich hab ja schon viel über die Templer gelesen und gehört, aber dass es auch einen weiblichen Zweig des Templerordens gab, ist mir ganz neu. Daher hab ich etwas nachgeforscht. Die Ordensregeln der Templer untersagten die Aufnahme von Frauen als Mitschwestern „…da der Feind über die Gesellschaft von Frauen viele schon vom rechten Weg ins Paradies abgebracht hat…“ Es gab aber tatsächlich reine Frauenklöster, die sich den Templern anschlossen. In Rourell, in Katalonien, wurde die Templerkomturei zeitweise von einer Frau geführt. Frauenklöster der Templer gab es nicht nur in Portugal, sondern auch in Spanien und Deutschland. Den Frauen war es jedoch untersagt, die weiße Ordenstracht zu tragen und in den Krieg zu ziehen.

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

VON TEMPELRITTERN ZU CHRISTUSRITTERN

Als der Templerorden 1312 vom Papst Clemens V. aufgelöst wurde, ging die Burganlage in den Besitz des neu gegründeten Ordens der Christusritter über. Angeblich fanden sehr viele Templer, die nicht auf dem Scheiterhaufen starben, Unterschlupf im Christusritterorden.

1307 und 1310 berief Papst Clemens V. ein Konzil, in dem die Schuld oder Unschuld der Templer bewiesen werden sollte, sie wurden der Ketzerei angeklagt. Beide Konzile stellten die Unschuld des Ordens fest, doch der Papst beugte sich dem Willen des französischen Königs Philipp IV und ließ den Templerorden auflösen. In Frankreich wurden die Templer gefangen genommen, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, während in Spanien und Portugal gewährten die Könige den Templern Schutz. Der portugiesische König Dionysius weigerte sich, den Templerbesitz an die Johanitter zu übergeben und gründete einen eigenen Orden, den Orden der Christusritter. 1319 wurden die Besitztümer der portugiesischen Templer an den Christusritterorden übergeben und 1357 wurde der Hauptsitz des Ordens nach Tomar verlegt. Auch das Symbol der Christurritter ist ähnlich zu dem der Templer, in der Mitte des Kreuzes der Christusritter findet man aber ein weißes Kreuz, ein Symbol für die Unschuld.

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Symbol des Temelritterordens (links) und des Christusritterordens (rechts)

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

BERÜHMTE CHRISTUSRITTER

Zu den bekanntesten Mitgliedern der Christusritter gehörten: Heinrich der Seefahrer, Vasco da Gamma, Bartolomeu Diaz, Pedro Alvarez Cabral (alles berühmte Seefahrer) oder Martin Behaim (ein Deutscher, der Erfinder des Globus). Die Seefahrer führten ihre Expeditionen unter dem Banner des Christusritterordens. Sogar Christoph Kolumbus trug bei seinen ersten Expeditionen das Symbol der Christusritter, da diese von dem Orden finanziert wurden.

Die See-Reisen von Heinrich dem Seefahrer wurden hauptsächlich finanziert, um das legendäre Reich des Priesterkönigs Johannes zu finden. Angeblich hatte Heinrich der Seefahrer sogar einen Brief an den legendären und mythischen König dabei.

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

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Im 15. Jahrhundert wurde das Klostergelände vom König Manuel I. im manuelinischen Stil umgebaut und mit vielen verspielten pflanzlichen und tierischen Elementen ausgestattet. Die Schätze des Orients, die König Manuel nach Portugal brachte, inspirierten den manuelinischen Stil. Das Kloster hat insgesamt acht Kreuzgänge, die aus unterschiedlichen Epochen stammen.

GEHEIMNISSE VON TOMAR

Unter der Burganlage befindet sich ein Labyrinth von unterirdischen Gängen. Der Schatz der Templer soll dort versteckt sein. Auch die einzige existierende Abbildung von Baphomet, dem Götzen der Templer, soll in Tomar zu finden sein, leider auch an einer für Touristen unzugänglichen Stelle. In den vatikanischen Geheimarchiven soll es ein Dokument geben, eine Mitschrift von einem Verhör vom 06. Mai 1310, in dem ein Gefangener berichtet, dass das Götzenbild vom Baphomet im Haupthaus des Ordens in Tomar zu finden sei.

Burg Kloster Tomar Heiliger Gral Portugal

Schlussstein aus dem 16. Jahrhundert mit der Abbildung von Baphomet, Tomar

Die Klosteranlage ist seit 1983 Welt-Kulturerbe der UNESCO.

Erstellt am März 2, 2014

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13 Antworten zu “Templerburg und Klosteranlage von Tomar”

  1. ^.^ sagt:

    Wunderbarer post … wie immer … omg! Thank you … Love, cat.

  2. Klasse wie immer, danke!

    Grüße,
    Rainer

  3. Emilia sagt:

    Die Burg ist atemberaubend.
    Das sind wirklich wunderschöne Bilder.
    Danke für deinen Bericht.

  4. irrlicht sagt:

    Das erhebt Portugal doch glatt zu einem potentiell interessanten Reiseziel… wundervolle Bilder. 🙂

  5. Hallo Maegwin,
    die Klosterruine von Tomar "haut mich geradezu um" mit ihrem Ruinen-haften Stil. Mit der Klosterruine Heisterbach können wir im Rheinland leider nicht mithalten. Das erinnert mich ein wenig an Villers-la-ville bei Brüssel, wo es riesiges Gelände mit Ruinen und Mauern eines früheren Klosters zu besichtigen ist. Portugal war ich leider noch nie, wir haben es "nur" bis Spanien geschafft. Und dort eher an den Stränden von Mallorca oder der Costa Brava, wobei wir aber auch ins Hinterland gefahren sind.

    Gruß Dieter

  6. Mischa sagt:

    Wunderschöne Bilder und ein Bericht voller Informationen! Macht Lust auf eine Portugalurlaub. Ich bin gespannt auf noch mehr "alte Steine" aus Portugal.
    Lieben Gruß
    Mischa

  7. linda loves sagt:

    Wow echt toll! Dein blog ist übrigens echt super! Ich würde mich riiesig über einen Besuch von dir auf meinem Blog freuen! Love L.
    lindthings.blogspot.com

  8. Rostrose sagt:

    Liebe Maegwin,
    in den Geheimarchiven des Vatikan würde ich gern mal stöbern, da findet sich bestimmt EINIGES INTERESSANTES ;o)) Deine Schilderungen sind jedenfalls mal wieder sehr aufschlussreich und machen auch mir Lust, wieder mal nach Portugal zu fahren. "…den Frühling in Portugal genossen…" klingt sowieso herrlich für mich :o)) Das Land hat einen ganz besonderen Reiz – und dieses alte Gemäuer ist einfach …. "magisch"! Einige deiner Fotos haben mich regelrecht umgehauen – all diese moosbewucherten Steine, die Harmonie der Architektur, einfach schön und Geschichten erzählend! Ja, und Vasco da Gama schlägt einen Bogen von deinem Reiseort zu meinem vorläufig letzten, denn im südindischen Kochi ist er gestorben und wir haben die Kirche besucht, die eine Zeitlang seine Gebeine bewahrte ( http://rostrose.blogspot.co.at/2014/01/sudindien-7-kapitel-cochin-und.html ), und inzwischen sind die Gebeine von ihm im Mosteiro dos Jerónimos (da waren wir ein paar Jahre vorher) und die seines Bruders, wie du geschrieben hast, in Tomar… Spannende Zeitreisen kann man da machen!
    Ganz gegenwärtig ist hingegen dein und mein Faible für eine bestimmte Modemarke – gell, diese Farbenfreude ist ansteckend, in meinem aktuellen Posting siehst du u.a. mein Desigual-Lieblingskleid…
    Alles Liebe und Happy Weekend, Traude
    ✿ܓܓ✿ܓ✿ܓ✿ ♥♥♥♥ ܓܓ✿ܓ✿ܓ

  9. Gabriela Brandt sagt:

    Wunderschöne Bilder ! Ich habe ein großes Interesse mir wenigstens diese wundervollen Meisterwerke anzuschauen. Wie gern würde ich solche Bauwerke persönlich besuchen.

  10. Michael sagt:

    Ein wunderschöner Ort. Ein absolutes MUST in Portugal!

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