Heiliger Sand – das ist der Name des ältersten noch erhaltenen jüdischen Friedhofs in Europa. Einer Legende nach haben fromme Juden vor der Friedhofsgründung den Boden mit Sand aus der Heiligen Stadt Jerusalem bedeckt, daher der Name „Heiliger Sand“ (Nachzulesen bei Ludwig Bechstein, siehe unten).
Der älterste Grabstein stammt aus dem Jahre 1058/1059, nach anderen Quellen aus dem Jahre 1076. Da in der Zeit die erste Wormser Synagoge gebaut wurde, wurde in dieser Zeit wahrscheinlich auch der Friedhof angelegt.
Über 2000 Gräber findet man auf dem Friedhof. Im Judentum ist die ewige Ruhe unantastbar, daher werden die jüdischen Gräber nicht entfernt oder umgebettet was im Christentum durchaus üblich ist. Bei Platzmangel wird eine Erdschicht über die Gräber gelegt und Tote werden übereinander bestattet. Besucher legen Steine statt Blumen auf die Gräber. Angeblich stammt der Brauch aus der Zeit der Wanderung der Israeliten durch die Wüste. Die Gräber wurden damals mit Steinen beschwert, um sie vor Aasfressern zu schützen.
Einzigartig an diesem Friedhof ist, dass alle Grabsteine in Richtung Süden zeigen und nicht wie auf jüdischen Friedhöfen in Richtung Osten, wo Jerusalem liegt.
Auf dem Wormser Friedhof wurden einige berühmte Rabbiner begraben, leider kenne ich keinen davon. Bedauerlicherweise habe ich nur sehr wenig Wissen über die jüdische Religion.
Hier noch eine Beschreibung des Märchen- und Sagensammlers Ludwig Bechstein (1801-1860), eine Passage aus dem „Deutschen Sagenbuch“:
„Mitten im Wein- und Wonnegau am gesegneten Rheinstrom, im Mark der Pfalz, erbauten Völker der Frühzeit das uralte Worms; dort haben schon Juden gewohnt nahe sechshundert Jahre vor Christi unsers Herrn Geburt. Die waren in Verbindung geblieben mit dem Lande ihrer Väter, mit Palästina, als aber den Priestern zu Jerusalem einfiel, ihnen zu befehlen, sie sollten hinwegziehen aus dem allzufernen Lande, damit die Männer nach Jehovas Gebot die drei hohen Feste zu Jerusalem mitfeiern könnten, und wenn sie nicht kämen, würde die Strafe ihres Gottes sie treffen – da schrieben die Juden zu Worms an den hohen Rat zu Jerusalem zurück: Ihr wohnet im gelobten Lande; ihr habt einen Tempel, und wir haben einen Tempel; ihr habt eine Gottesstadt, und wir haben eine. – Und der Totenhof dieser Juden hieß der Heilige Sand, der war hoch mit Sand bestreut, welcher aus Jerusalem gen Worms geschafft worden war, so viel vermochte ihr Reichtum. Als die Juden zu Jerusalem den Weltheiland kreuzigen wollten, hatte die Judengemeinde zu Worms nicht dazu gewilligt, vielmehr in einem ernsten Schreiben davon abgemahnt, das hat ihr hernachmals gute Frucht getragen, denn die Kaiser haben sie mit großen Freiheiten begabt, und es ist das Sprüchwort im Reich ergangen: Wormser Juden, fromme Juden. Sie hatten einen Vorsteher aus ihrer Mitte, der hieß der Judenbischof. Er war der erste der drei obersten Rabbiner, die es in Deutschland gab, zu Worms, zu Prag und zu Frankfurt am Main.“
Den Friedhof habe ich an einem nebligen und feuchten Wintertag besucht. Auch so ein Wetter hat gewisse Reize.
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Hach wie schön! Ich liebe Friedhöfe, besonders solche alten und charmanten wie diesen hier. Ich müsste echt mal eine Friedhofstour durch Deutschland machen und mir alle alten Friedhöfe ansehen. Danke für den tollen Beitrag!
Auch von mir vielen Dank für diesen tollen Beitrag. So ein alter Friedhof hat immer etwas Mystisches, und gerade die Winterzeit finde ich ideal für so einen Besuch.
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Maegwin,
das Wetter passt irgendwie gut zu diesem Friedhof, dadurch sind es besonders stimmungsvolle Fotos geworden!
Ich wünsche euch eine besinnliche Adventszeit!
Ucki
Hallo Maegwin,
interessantes Motiv, denn wir haben in Rheinnähe auch einen jüdischen Friedhof – der ist aber nicht so groß. Mit jüdischen Friedhöfen habe ich mich noch nie befasst. Das Thema ist durchaus interessant, denn mit Judentum habe ich mich noch nie richtig befasst.
Gruß Dieter
das sieht irgendwie total interessant aus- könnte eine filmkulisse sein.
danke fürs zeigen.
alles liebe
Maren Anita
FASHION-MEETS-ART by Maren Anita
Hoppla, hätte ich doch fast diesen tollen Beitrag verpasst, wow sieht ja echt spooky aus, so alte Friedhöfe sind schon super. Das mit der geänderten Himmelsrichtung finde ich interessant!
Ich liebe Friedhöfe, Frankreich,Amerika. Man hat seine Ruhe und kann in Ruhe, die Gräber ansschauen, die Bäume, den Himmel, die Türen, Häuser. Ich liebe es Nachts, da brennnen immer die Kerzen, Laternen, die Engel.Es ist ein Mysikischer Ort. Man erinnert sich an den Tot, die Toten, Ruuhe und Stille. Ich liebe es im Film, Spiele TV; Zeitung, Magazin, Modenschau, Schloss, Burg, Haus, Wald.
Ich liebe die Bilder,Videos,Spiele,Magazine und die Zeitung und das Man seine Ruhe hat.
Es sieht aus wie bei Hocus Pocus. Es ist ein Mysischer Ort, Gräber und die Bäume. Es ist sehr alt. Man hat seine Ruhe.
Man kann sich hinter dem Grabstein verstecken.Fotos, Videos, Spiele, auf der Bank sitzen und zum Himmel schauen,Nachts, Haus.Ich finde, es schade, das alle Mysischen Orte, Schlösser, Burger verschwinden. Ich finde, es toll, wenn Sie erhalten bleinen, Buch, Hörbuch.Lied, Film,Magazin, Zeitung.Ich komme gerne wieder und fühle mich wie ein anderer Mensch.Ich bin Ruhiger und Zufrieden.