Vor 2 Wochen hab ich endlich wieder London besucht und da ich die bekannten Sehenswürdigkeiten schon während früherer Visiten abgearbeitet habe, habe ich dieses Mal eher den Ecken jenseits der Touristenströme Beachtung geschenkt. Die Reise war dieses Mal sehr museums- und friedhofslastig, darüber werde ich natürlich in der nächsten Zeit noch berichten.
Heute ist der erste Friedhof dran, Bunhill Fields, zu deutsch Knochenhügel. Ursprünglich war es ein Begräbnishügel für die Opfer der Pest. Der Friedhof ist sehr zentral gelegen und nur 2 Minuten von der U-Bahn-Station „Old Steet“ entfernt.
Der Friedhof wurde vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt, laut Wikipedia war er bei Nonkonformisten besonders beliebt. Man findet dort die Gräber einiger bemerkenswerter Personen.
Den Schriftsteller
John Bunyan, den Verfasser der
„Pilgerreise“ kannte ich bis dato nicht, aber nach dem Friedhofbesuch habe ich sein Hauptwerk in so ziemlich jeder Buchhandlung und jedem Antiquariat entdeckt. Das Buch scheint voller Allegorien zu stecken, es klingt interessant bis skurril und inspirierte verschiedene Autoren von Thackerey bis Vonnegut. Wird gekauft und gelesen!
Die kleinen Friedhofsbewohner, die man hier auf dem Baum sieht, hab ich sehr ins Herz geschlossen. Der Friedhof war voll von diesen Hörnchen, von denen ich leider nicht sagen kann, um was für Hörnchen es sich dabei handelt. Eichhörnchen oder Streifenhörnchen waren es nicht, aber sie waren so zutraulich, dass wenn man nicht aufgepasst hat, sie mir am Bein hochkriechen wollten, um an meine Handtasche zu kommen.
Die wahrscheinlich bekannteste Person des Friedhofs ist der Autor
Daniel Defoe, der mit „Robinson Crusoe“ weltberühmt wurde. Mein Lieblingsbuch von ihm ist übrigens „Moll Flanders“.
Eine weitere Berühmtheit von Bunhill Fields ist
William Blake, ein Maler und Schriftsteller, den ich sehr verehre. Sein Grab war der Hauptgrund, warum ich diesen Friedhof besuchen wollte. Dabei wurde Blake in einem Armengrab mit 9 weiteren Personen begraben, dieser Grabstein wurde erst nachträglich an dieser Stelle aufgestellt. Ich nehme an, dass viele von Euch William Blake kennen, da er das Gemälde „Roter Drache“ gemalt hat, welches im gleichnamigen Buch und Film aus der
Hannibal Lecter Reihe eine wesentliche Rolle spielt.
Leider sind nur die Gräber bekannter Persönlichkeiten frei zugänglich, das eigentliche Friedhofsgelände ist umzäunt und nur mit Führungen begehbar. Führungen gibt es in den Sommermonaten immer mittwochs um 12.30 Uhr. Die Führungen sind bestimmt sehr interessant, weil z. B. auch der Großvater von
J.R.R. Tolkien dort begraben ist.
Zum Abschied gibt’s natürlich noch ein Foto vom Hörnchen.
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Klasse Bilder und toller Bericht, ich freue mich schon auf weitere Beiträge aus London. So Friedhöfe finde ich auch sehr interessant.
Englische Friedhöfe finde ich nach wie vor faszinierend, sie wirken immer wie aus einer anderen Zeit. Ein schöner Bericht und tolle Bilder, freue mich auf mehr.
Hm, das könnten Grauhörnchen sein, zumal diese häufig in England vorkommen…Putzige Tierchen, die aber leider dafür sorgen, dass die roten Eichhörnchen es immer schwerer haben…
Hach ja, es ist schön, wenn man eine Gegend schon so gut kennt, dass man die typischen Touri-Orte auslassen und sich den schönen Feinheiten zuwenden kann.
Liebe Grüße und einen gemütlichen Restsonntag 🙂
Liebe Maegwin, das sieht wirklich nach einem spannenden Friedhof aus – ich finde diese Sarkophage, wie man sie in Britannien immer wieder antrifft, so dekorativ!
Was dein Hörnchen betrifft – ich dachte ja immer, egal welche Farbe, das sind immer "Eichkkatzln", aber nein, Wikipedia hat mich wieder um einiges gebildetet gemacht und die "Ahnungslose Wissende" scheint mit ihrem Grauhörnchengedanken völlig richtig zu liegen: http://de.wikipedia.org/wiki/Grauh%C3%B6rnchen
Übirgens gibt es die irrsten Hörnchenarten, wie ich durch diese Recherche festgestellt habe – schau dir mal das Riesenhörnchen an, sieht ziemlich schräg aus und wird immerhin 2 bis 3 Kilo schwer: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Malabar_giant_sqirrel.jpg
Und wie schaut's aus – einen Earl, der dich heiratet und mit dem du dann Bentley fahren kannst, hast du wohl noch nicht gefunden – ich nehme an, da musst du dann demnächst WIEDER nach Britannien aufbrechen :o))
Ganz liebe rostrosige Grüße,
Traude
Wunderbare Bilder … love travelling with you … come travel with me for a bit, if you like … mein travel blog ist: http://ckpeacemaker.wordpress.com/ Love, cat.
Friedhof habe ich in London bisher noch keinen gesehen. Aber irgendwie haben alte Friedhöfe einen ganz besonderen "Charme". Tolle Fotos hast du wieder gemacht.
Liebe Grüße
Susanne
Wieder sehr sehr schöne Bilder.
Ich mag deine Berichte.
Hallo Maegwin,
finde ich schon außergewöhnlich, einen Friedhofs-lastigen Urlaub zu verbringen. Der Friedhof sieht jedenfalls sehr würdevoll aus. Friedhöfe üben auf ihren eigenen Reiz aus. Gefällt mir durchaus.
Gruß Dieter
Hello Maegwin,
it's a beautiful urban and cultural heritage, recreates the past and show us the story and… we come to the inexorable certainty of our future :'(
In Buenos Aires we have the Recoleta Cemetery and I like to go visit its artistic mausoleums.
Have a nice day!