Ein ziemlich unbekannter Londoner Friedhof ist
Brompton Cemetery. Obwohl er zu den
„Magnificent Seven“, den sieben schönsten Friedhöfen des 19. Jahrhunderts in London, ist er von Touristen ziemlich verschont.
„Nevermore“
In Londons Südwesten, quer gegenüber vom Earls Court liegt dieser Friedhof. Direkt hinter der U-Bahn-Station West Brompton ist er hinter hohen Mauern versteckt. Sehr zentral und doch versteckt und idyllisch gelegen. Rund 35.000 Gräber befinden sich dort – es ist einer der bedeutendsten und größten Friedhöfe Londons. Eröffnet 1840 dient der Friedhof bis heute gelegentlich als Begräbnisstätte, meistens wird er aber nur als eine große Parkanlage verwendet.
Ich kannte nur zwei berühmte Personen, die dort begraben sind, die Liste der berühmten Bewohner des Friedhofs ist lang ->
*wikipedia.UK*.
Oben seht Ihr das Grab von
Emmeline Pankhurst, eine der berühmtesten Suffragetten. Suffra…. was? Suffragetten, das waren britische Frauenrechlerinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts für das Frauenwahlrecht in Großbritannien kämpften. Emmeline Pankhurst war die Begründerin der Frauenbewegung, die zuerst friedlich und später ziemlich radikal für mehr Frauenrechte kämpfte. Als die Suffragetten sogar zu Brand- und Bombenanschlägen griffen, wurde auch Emmeline Pankhurst mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt. 1903 wurde die Bewegung gegründet, im November 1918 wurde das Frauenwahlrecht in England eingeführt.
Die zweite mir mehr oder weniger bekannte Person liegt in diesem kunstvollen Grab – es ist
Frederick Leyland. Nein, man muss ihn nicht kennen und ich kannte ihn vorher auch nicht. Frederick Leyland war ein reicher Industrieller und gleichzeitig aber auch ein wichtiger Mäzen der
Präraffaeliten (das ist die Kunst der Präraffaeliten liebe und verehre, habe ich ja schon häufig erwähnt). Das Grab wurde von einem der Künstler der präraffaelitischen Bruderschaft, von
Edward Burne-Jones entworfen. Und weil ich nicht genug von den Präraffaeliten kriegen kann, hier noch ein Gemälde von Burne-Jones…
Irgendwo auf dem Friedhof liegt auch
Fanny Brawne begraben, leider habe ich ihr Grabstein nicht gefunden. Wahrscheinlich ist sie zu unbedeutend, zu unbekannt. Sie war die (noch platonische) Geliebte des Dichters
John Keats, der jedoch mit 26 Jahren starb. Er starb bevor er mit seiner geliebten Fanny zusammen kommen konnte. Als nach Keats Tod die Liebesbriefe von ihm und Fanny veröffentlicht wurden, lösten sie ein Skandal aus.
Hier ein Teil von Keats Gedicht…“An Fanny“:
Ich schreie: hab Erbarmen! – Mitleid! – Liebe!
Liebe, die sich erbarmt und die nicht quält,
Beständige, arglose, offene Liebe,
Die, makellos, sich keine Maske wählt.
O gib dich ganz! Sei mein sei meinem Flehen!
Gestalt und Antlitz – süßer kleiner Mund –
Himmlische Augen, Hände, die verstehen,
Der warmen Brüste freudevolles Rund,
Gib deine Seele – gib dein ganzes All,
Halt nichts zurück, nichts – nichts! Ich würde sterben!
Und lebte ich, dein elender Vasall,
Ich würde doch an meinem Schmerz verderben!
Ich könnte meines Daseins Sinn nicht finden,
Mein Geist, mein Ehrgeiz würden stumpf erblinden!
Ich schweife ab… aber ich steh doch so auf traurige Liebesgeschichten…. und auch auf Liebesgedichte.
Was natürlich nicht fehlen darf, sind die wilden Friedhofsbewohner… auf dem Brompton Cemetary, mitten in der Großstadt London leben Füchse.
Zum Schluss noch ein Plan vom Freidhof, ich hoffe, dass er dem einen oder anderen von Euch eine Hilfe sein wird (zum Vergrößern bitte anklicken).
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Klasse, einen Fuchs hab ich noch nie auf einem Friedhof angetroffen!
Liebe Maegwin,
auch hier sieht man wieder wie interessant und aufregend Friedhöfe sein können!
Toller Bericht!
Ganz liebe Grüße
Ucki
I love the grave yards in Europe … unless the ones in North America … have you ever seen ? So empty and cold … terrible … for any soul to rest in peace … Lovely blog, you have here, Maeg … Love, cat.
Wow, ein sehr interessanter und schöner Bericht! Dieser alte Friedhof hat einen ganz besonderen Reiz, den du perfekt in Bildern festgehalten hast.
Liebe Grüße
Susanne
Total schöne Bilder, Respekt!
Ich freue mich auf neue Posts 🙂
Liebste Grüße,
http://lisa-justbreathe.blogspot.de/
WOW, schaurig schöne Bilder sag ich da nur !!! 🙂
GLG Silvi♥fashion-beauty-zone♥
Ich liebe Friedhöde… und solche ganz besonders. Tolle Fotos, die iene besondere Stimmung einfangen… und dann auch noch ein Fuchs… Unglaublich!
Ich freue mich auf mehr davon.
You have make beautiful photos!
Greetings, RW & SK
Hallo Maegwin,
ich summe vor mich hin: "the clock struck midnight and through my sleeping I heard a tapping on my door … through my amazement there stood a raven .. " Der Rabe auf dem dritten Foto führt mich direkt zu der LP "Tales of Mystery and Imagination" von Alan Parsons Project, basierend auf den Geschichten von Edgar Allan Poe. Aber auch die übrigen Fotos des Friedhofs beeindrucken mich.
Gruß Dieter
Ein beeindruckender Friedhof, liebe Maegwin! So viel zu entdecken! Und zu deinem Post fällt mir auch eine Menge ein – ich versuch's dennoch kurz zu machen – Nevermore, das passt zu dem Bild hier, das ich in Avebury aufgenommen habe: http://1.bp.blogspot.com/_eQzt2Wb4brs/TC4LzwhdOJI/AAAAAAAAD3g/kceTHBP38mA/s400/DSCF1051_bearbeitet-1.jpg
(Mehr zu diesen und anderen alten Steinen findest du in meinem England-Reisebericht.)
Edward Burne-Jones hat genau den Stil, den ich am liebsten mag – klar und doch poetisch, fantasievoll und detailgetreu.
Und weil du geschrieben hast, es wird mal wieder Zeit für Wien – in Wien gibt es derzeit einen tollen Friedhofs-Fotowettbewerb (bis 4.2.2014) – übrigens auch mit der Kategorie Tiere. Auch Nicht-Wiener können sich beteiligen – vielleicht schaffst du es ja noch hier hier!?!? Hier kannst du dir schon mal ein paar tolle Beispielfotos ansehen und dir Guster auf Wiens Friedhöfe mitsamt ihrer Tierwelt (Siehe Reiter Kategorien) holen: http://www.wienfotografiert.at/
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Alles Liebe, Traude (die jetzt noch zu deinem neuesten Post flitzt …)