Viele Burgen schmücken sich mit Legenden, dass der
Heilige Gral dort versteckt ist oder mal versteckt war. Ich habe schon mindestens zehn Orte besucht, verteilt in ganz Europa, die den Gral angeblich schon beherbergt haben – es scheint eine regelrechte Gralsinflation zu geben.
Gut für mich, es gibt noch viele wunderschöne Plätzchen, die ich aufsuchen muss, um meine Suche nach dem Heiligen Gral zu vervollständigen. Die heutige Reise geht nach Wales, für mich einem der schönsten Fleckchen Erde. Ich erwähne ja oft genug, dass ich ein großer Fan von Großbritannien bin und der Kommentar von
Mischa bei meinem letzten Post hat mich auf die Idee gebracht, mal wieder einen sagenhaften Ort in Wales zu zeigen:
Castell Dinas Bran. Im Nordosten von Wales, unweit des Städtchens Llangollen. Auch Wales hat eine Gralsburg!
Die Burg Dinas Bran ist mit dem Auto nicht erreichbar, der Aufstieg ist mühsam und dauert ca. eine dreiviertel Stunde. Beim Wandern wird man mit wunderschöner Landschaft belohnt. Die Burg liegt so unerreichbar und malerisch gelegen, daher ist sie für mich ein würdiger Kandidat für
Camelot Castle.
Der Name Dinas Bran stammt aus der Eisenzeit und wird als Krähenburg oder Krähenberg übersetzt. Andere Übersetzungen von Dinas Bran sprechen vom „Sitz des Bran“. Bran der Gesegnete oder Bran der Heilige ist der keltische Schutzgott Britanniens. Bran wird auch in der Legende um König Artus erwähnt. Bran soll in London in der Nähe des Towers beerdigt worden sein und König Artus soll seinen Kopf ausgegraben haben, da er glaubte, dass der Kopf Britannien vor einer Invasion schützt.
Auch Merlin, der Zauberer und Artus Mentor soll auf Dinas Bran gelebt haben, angeblich hat er dort zum ersten Mal in die Geschichte England Einfluss genommen.
Die Burg wurde zum ersten Mal im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt, aus König Artus Zeiten können diese Burgmauern nicht stammen, da die Legende vom König Artus aus dem 5. Jahrhundert stammt. Vor dem Bau dieser Burg soll es auf dem Gelände eine normannische Holzburg gegeben haben, die Chastiel Bran genannt wurde. Schon 600 v. Ch. soll auf dem Berg ein Fort gewesen sein, ein Erdwall und tiefe Gräben zeugen davon.
Erbaut wurde die Burg wahrscheinlich um 1270 vom walisischen Fürsten Madog von Bromfield, aber schon wenige Jahre später, bei der englischen Besatzung von Wales durch Edward I ist die Burg abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut. Seit dem verfällt die Ruine.
Der Schriftsteller und Weltenbummler Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) beschrieb die Burg wie folgt:
„Vor mir erhob sich eine doppelte Waldregion, durch Wiesenflächen mit weidenden Kühen abgetheilt, und über alles hoch oben die kahle conische Spitze eines vielleicht ehemaligen Vulkans, den jetzt
die düstern Ruinen der uralten welschen Burg Castel Dinas Bran, zu deutsch: die Krähen-Veste, wie eine Mauerkrone, decken; links zerstreuen sich die steinernen Häuser des Städtchens im Thal, und neben einer malerischen Brücke bildet der Fluß hier einen ansehnlichen Wasserfall; dicht hinter diesen angelehnt aber stellen sich, gleich Riesenwächtern, drei große Bergkolosse majestätisch vor, und verschließen dem Auge alle fernern Geheimnisse der wunderbaren Gegend.“
Die zauberhafte Gegend mit der düster anmutenden Burgruine wurde übrigens auch von
William Turner gemalt. Einige von Euch kennen den Maler schon vielleicht von einem anderen meiner
Posts über Wales.
Dinas Bran, with the Dee in the Foreground 1798 Joseph Mallord William Turner 1775-1851 Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856 http://www.tate.org.uk/art/work/D01350
Great Britain ist immer eine Reise wert!
schöne Bilder und tolle Landschaft 🙂
http://wing-fly-alone.blogspot.de/
Ja, tolle Bilder … wie immer, da wäre ich jetzt gerne 🙂
Ich freue mich, dass du uns so schöne Bilder von Wales zeigst. Da möchte ich mal hin!
LG
Ucki
Gloomy, secret… magical!
Best regards, lovely lady.
Danke fürs Zeigen dieser wunderbaren Fotos und tollen Schauplätze.
Liebe Grüße
Susanne