Gibt es in London noch Templergebäude? Wo findet man Templerspuren in London? Wie kann ich den Weg zur Templerkirche aus Dan Browns „Sakrileg“ finden? Bei meinen Reisen auf den Spuren des Heiligen Grals darf die Temple Church in London nicht fehlen. Aber ist die Kirche wirklich so sehenswert und geheimnisvoll? Bildet Euch selbst ein Urteil.
„In London lies a knight a Pope interred.
His labor’s fruit a Holy wrath incurred.
You seek the orb that ought be on his tobm.
It speaks of Rosy flesh and seedes womb.“
„Ein Ritter lag in London begraben, ein Ritter, dessen Werk den Zorn der Kirche auf sich gezogen hatte. Auf seinem Grab fehlte eine Kugel oder ein Ball, der eigentlich dort sein müsste. Die letzte Zeile des Gedichts – das rosige Fleisch und der samenschwere Leib – waren offenbar eine Bezugnahme auf Maria Magdalena, die den Samen Jesu in sich getragen hatte.“
Dan Brown „Sakrileg“
Dan Brown über die Temple Church
Dass der Londoner Bezirk Temple zu meinen Lieblingsecken Londons gehört, habe ich ja schon in meinem
Twinings-Post geschrieben. Im Herzen von Temple, direkt neben der Fleet Street findet man auch die Temple Church, eine der ältersten Kirchen Londons. Es ist eine kleine Kirche, die von Tempelrittern erbaut wurde. Dank dem Bestseller von Dan Brown ist sie inzwischen kein Geheimtipp mehr.
Die Temple Church ist schwer zu finden. Die kleine Kirche ist im Innenhof verschiedener Anwaltskanzleien versteckt. Beim ersten Besuch mussten wir ganz schön lange suchen.
Laut Dan Brown ist die Tempel Church das Zentrum der Prieuré de Sion (der Hüter des Gralsgeheimnisses) in England. Die Architektur der Kirche soll heidnisch sein, da die traditionelle Kreuzform beim Bau ignoriert wurde. Es ist eine kreisrunde Kirche, sie soll zu Ehren der Sonne erbaut worden sein. Der runde Raum ist für heidnische Zeremonien wie geschaffen. Das erfahren wir von Dan Brown. Sophie Neveu und Robert Langdon finden den Heiligen Gral aber nicht dort.
Geschichte und Architektur der Temple Church
Aber nun zu den Tatsachen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Kirche begonnen, 1185 wurde sie geweiht. Zuerst wurde nur die Rundkirche erbaut, der kastenförmiger Anbau entstand ca. 50 Jahre später. Die runde Form kommt nicht davon, dass die Kirche der Sonne geweiht ist, sondern weil sie der
Grabeskirche in Jerusalem nachempfunden ist. Die meisten Kirchen der Templer haben eine runde oder achteckige Form, wie die Kirche vom Heiligen Grab Jesu in Jerusalem. Die Grabeskirche diente z. B. als Vorbild für den Dom in Aachen oder Speyer.
Im Innenraum der Kirche findet man Gräber von Rittern. Es handelt sich dabei aber nicht um Tempelritter, sondern um Adelige, die den Templerorden unterstützt haben. Einige der Ritter haben überkreuzte Beine. Diese nahmen entweder an einem Kreuzzug teil oder sie haben einen Eid geleistet, dass sie es tun werden.
Bei Begräbnissen der Tempelritter wurden die Beine der Leichname (oder die Knochenüberreste) immer gekreuzt. Diese Überkreuzung der Beine soll an die Darstellung von Jesus am Kreuze erinnern. Angeblich hat auch die Piratenflagge hier ihren Ursprung.
Während einer Renovierung der Kirche nach dem II.Weltkrieg wurde festgestellt, dass die Grabstätten der Tempelritter leer sind. Bis heute weiß man nicht genau, ob die Kirche wirklich als Begräbniskirche der Templer gedient hat. Die Wände der Kirche sind mit Köpfen mit Fratzen von Dämonen und Ungeheuern verziert.
Nach der Zerschlagung des Templerordens im Jahre 1307 wurde die Kirche an den Johanniterorden übergeben. Dieser vermietete die Räumlichkeiten an zwei Anwaltsschulen vermietet. Die Juristen scheinen schon seit Jahrhunderten ihren Hauptsitz im Temple zu haben.
Templerdarstellung als Säule
Vor der Kirche ist eine Skulptur aus der gleichen Zeit zu sehen, zwei Templer, die auf nur einem Pferd reiten. Es ist ein Symbol für die Stärke der Gemeinschaft der Ritter untereinander. Eine andere Interpretation sagt, dass es die Armut der Tempelritter symbolisieren soll, wobei das die Templer zwar am Anfang der Ordensgründung ein Armutgelübde abgelegt haben, es waren jedoch alles Ritter aus reichen Häusern und verfügten über genügend finanzielle Mittel.
Im „Sakrileg“ wurde der Heilige Gral nicht in der Templerkirche gefunden, trotzdem ist sie für mich eine sehr sehenswerte Kirche, die ich jedem Londonbesucher empfehlen würde.
Ein toller Post mit einem tollen Schreibstil!
Ich liebe die Werke von Dan Brwon.
Es ist bemerkenswert, wie du interessante historische Fakten auf eine schöne Art und We4ise darlegst. Wirklich spannend zu lesen 🙂
Liebe Grüße
Darya
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Hello Maegwin,
for me the issue of the Templars is one of the most exciting and mysterious that exist throughout history.
Madame, today presents which is undoubtedly one of the most exciting topics in history shrouded in mystery. The truth will probably never be enlightened, but I hope they still remain many discoveries to be made, and we get to meet someday. Congratulations on another wonderful posting.
¸╭•⊰✿¸.•*✿⊱╮ღ
Liebe Maegwin,
Ich war noch nie in London, habe es aber auf meiner Urlaubsliste stehen und werde mir deinen Geheimtipp merken! Hört sich spannend an!
LG
Ucki
Wunderschöne Bilder 🙂 Ich bin ja total verliebt in England und auch London ist super. Diese Kirche muss ich mir beim nächsten Mal auf jeden Fall anschauen. Sieht zumindest ganz charmant aus 🙂 Hast du das ganze im Rahmen einer Reise angesehen oder wie kommst du dazu? Würde mich interessieren!
Liebst,
Eliziana
London habe ich schon 6x besucht, ich liebe England und London auch sehr. Aber das war immer auf eigene Faust, nicht eine organisierte Reise. So als Fan von der König Artus Legende, muss ich doch die verschiedensten Stationen besuchen :-).
Dass die Kirche heidnisch ist, bezieht sich wohl auf den Roman von Dan Brown (hat unsere Tochter im Bücherregal stehen, habe ich aber nicht gelesen). Ist ansonsten ja ein Widerspruch, dass es heidnische Kirchen gibt. In einer Kirche wird ja der Gott aus dem Christentum verehrt. Mit England habe ich sonst ein kleines Problem, weil ich mich ein bißchen stärker mit NL/F/B befasst habe und dafür weniger mit englischer Geschichte und englischer Kultur.
Gruß Dieter
Ich denke nicht, dass das ein Widerspruch ist, dass Kirchen heidnischen Ursprung haben können. Um die Heiden zu bekehren, wurden oft heidnische Ritualgebäude in Kirchen umgewandelt oder auf wichtigen Opferplätzen wurden Kirchen erbaut.
Bei der Temple Church glaube ich aber auch, dass es eher der Fantasie von Dan Brown entsprungen ist.
beautiful pictures 🙂
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xoxo
Danke, liebe Maegwin, für diesen schönen Bericht. Ich will damit sagen, auch wenn wir sicher nicht nach England reisen werden, so erfahren wir durch Dich doch wissenswertes über dieses Land, bzw. London.
Der heilige Krahl sollte wohl in jedem selbst inne sein, wenn man eins ist mit sich und der Welt. Er ist kein gegeständlicher Schatz, sondern ein geistiger.
Ich danke Duir für Dein Interesse an meinen Collagen.
Ich wünsche Dir zwei schöne Pfingstage, liebe Grüße Ulrike
Nicht nur Danke für die Bilder sondern auch Danke für die Geschichtlichen hintergründe.
Ich liebe diesen blog…
Lieben Gruß, Michaela