Das Wetter ist zurzeit wunderbar, daher haben wir den heutigen Tag genutzt, um einige legendäre Orte in Ostwestfalen zu erkunden. Wir haben uns auf die Spuren vom sagenhaften sächsischen Herzog Wittekind (auch Widukind genannt) gemacht. Wittekind lebte im 8. Jahrhundert und ist berühmt dafür, dass er bei einer Schlacht die Armee vom Karl dem Großen zum Rückzug trieb. Später siegte die fränkische Armee trotzdem, der heidnische Herrscher Widukind ließ sich taufen und nahm den christlichen Glauben an – Karl der Große war sein Taufpate. Herzog Wittekind wird urkundlich erwähnt, aber ob seine Taten nur Legenden sind, wurde bisher nicht bewiesen.
Wir begannen mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica. Dieses imposante Bauwerk kann man sieht man schon aus von weitem und es ist ein richtiger Touristenmagnet.
Das Denkmal hat zwar nichts mit Wittekind zu tun, aber es liegt auf dem Wittekindsberg und in ca. 1 Km Entfernung liegt die Wittekindsburg. Vom Denkmal geht direkt ein Wanderweg zur Burganlage.
Von der Burg ist nicht mehr viel enthalten, lediglich anhand der Wälle kann man erkennen, wo frühedas Burggelände war. Laut einigen Überlieferungen schläft Wittekind im Burgberg und wartet auf sein Erwachen, um mit einer Armee für bessere Zeiten zu kämpfen.
Auf dem Burgberg kann man noch die Margarethenklus sehen, eine romanische Kapelle, die ein Überbleibsel des dortigen Benediktinerklosters ist.
Zeitgenössische Legenden berichten von einem Stollen, der sich im Berg befindet. Ein armer Bauer fand den Stollen und fand dort einen Schatz. Keiner der Dorfbewohner konnte sich erklären, wie der arme Dorfbewohner so plötzlich zum Reichtum kam. Einen großen Teil des Geldes stiftete er der Kirche (hmmm, eine ähnliche Geschichte habe ich schon aus einem pyrenäischen Dorf gehört)
Nur 10 Km weiter liegt Preußisch Oldendorf, wo wir eine richtige Burgruine gefunden haben: die Burgruine Limberg.
Auch hier werden die Ursprünge der Burg auf Wittekind zurückgeführt. Der Sage nach hat er an einem schlimmen Hautausschlag gelitten und nur das Wasser aus einer nahegelegenen Quelle hat ihn geheilt. Voller Freude hat er in der Nähe der Quelle eine Burg gebaut. Von dieser Burg ist nichts mehr übrig, die steinernde Burg wurde erst im 12. Jahrhundert gebaut.
Eine andere Sage erzählt von einer grausamen Frau aus dem Dorf am Fuße der Burg, die angeblich ihre Pflegekinder gequält hat. Als der Burgherr davon erfuhr, ließ er sie gefangennehmen und sperrte sie in ein Verließ unter der Burg. Dort spukt sie angeblich bis heute.
Die letzte Station des Tages war der Nonnenstein, den man von Limberg auch bewandern könnte.
Der Nonnenstein ist ein Berg, auf dem ein Aussichtsturm steht, von dem man beim guten Wetter bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal und zum Hermannsdenkmal schauen kann. Der Turm wurde im 19. Jahrhundert gebaut. War bei uns leider nicht der Fall, trotz schönen Wetters war die Landschaft doch etwas nebelverhangen.
Die Tochter war so verzweifelt darüber, dass sie sich für ein Klosterleben entschied und ein Kloster auf dem Berg gründete – daher der Name Nonnenberg. Nach ihrem Tod lebten die Nonnen im Reichtum, waren jedoch sehr hartherzig und geizig, während die Dorfbewohner hungerten. Nachdem die Dorfbewohner zwei Mal die Nonnen um Hilfe gebeten haben und diese es abgelehnt haben, stürmten sie das Kloster, vertrieben die Nonnen und trugen das Kloster ab. Nur einen Stein mussten sie stehen lassen, weil dieser zu schwer war.
Inspiriert zu dieser Reise hat mich das folgende Buch:
Kennt einer von Euch die Reihe: DIE SCHWARZEN FÜHRER? Es gibt sie für verschiedene Gegenden von Deutschland. Ich nehme sie als alternative Reiseführer oft mit. Leider ist die Reihe inzwischen vergriffen.
bei deinem super Bericht und den total tollen Fotos schlägt mein Herz höher! Ich würde auch gern solche Ausflüge unternehmen… Wunderbar! Ich liebe deinen Blog. Kann beim Anschauen der Bilder wunderbar entspannen und träumen…
Sehr schön. Irgendwie kriege ich beim Anblick vom Bärlauch Hunger… B-)
Aber die Bilder und Sagen von den Burgen und Schlössern sind natürlich auch gut.
Das klingt nach einem tollen Ausflug mit vielen Erlebnissen 🙂
Sehr schöner Bericht! Das mit dem Bärlauch an Burgen muss ich mir fürs nächste Frühjahr mal merken…
Liebe Grüße
Thomas