Das Wetter ist zurzeit wunderbar, daher haben wir den heutigen Tag genutzt, um einige legendäre Orte in Ostwestfalen zu erkunden. Wir haben uns auf die Spuren vom sagenhaften sächsischen Herzog Wittekind (auch Widukind genannt) gemacht. Wittekind lebte im 8. Jahrhundert und ist berühmt dafür, dass er bei einer Schlacht die Armee vom Karl dem Großen zum Rückzug trieb. Später siegte die fränkische Armee trotzdem, der heidnische Herrscher Widukind ließ sich taufen und nahm den christlichen Glauben an – Karl der Große war sein Taufpate. Herzog Wittekind wird urkundlich erwähnt, aber ob seine Taten nur Legenden sind, wurde bisher nicht bewiesen.

Kaiser-Wilhelm-Denkal in Porta Westfalica

Wir begannen mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica. Dieses imposante Bauwerk kann man sieht man schon aus von weitem und es ist ein richtiger Touristenmagnet.

Burg Burgruine Limberg Nonnenstein Wittekindsburg Margarethenkapelle Porta Westfalica Kaiser Wilhelm Denkmal Nonnenstein Babilonie

Das Denkmal hat zwar nichts mit Wittekind zu tun, aber es liegt auf dem Wittekindsberg und in ca. 1 Km Entfernung liegt die Wittekindsburg. Vom Denkmal geht direkt ein Wanderweg zur Burganlage.

Wittekindsburg

Von der Burg ist nicht mehr viel enthalten, lediglich anhand der Wälle kann man erkennen, wo frühedas Burggelände war. Laut einigen Überlieferungen schläft Wittekind im Burgberg und wartet auf sein Erwachen, um mit einer Armee für bessere Zeiten zu kämpfen.

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Margarethenklus

Auf dem Burgberg kann man noch die Margarethenklus sehen, eine romanische Kapelle, die ein Überbleibsel des dortigen Benediktinerklosters ist.

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Besonders interessant sind die Überreste einer alten Kirche, deren Grundriss ein griechisches Kreuz bildet, alle Arme sind gleich lang. Es gibt nur 4 vergleichbare Kirchen aus dieser Zeit in Europa, daher wurde zum Schutz ein gläserner Bau um die Mauern errichtet. Auf dem Kirchengelände wurden 5 Gräber (eine Frau und 4 Kinder) gefunden, bei denen es sich um einen der ältersten bekannten Familienbegräbnisstätten handelt.
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Ich hab schon oft die Erfahrung gemacht, dass in der Nähe von Burgen auch Bärlauch zu finden ist, Bärlauch sammeln gehe ich meistens an dem Wochenende der Zeitumstellung. Auch dieses Mal bin ich fündig geworden und werde im Laufe der Woche Bärlauchpesto und -quark machen.
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Babilonie

Von Porta Westfalica fuhren wir weiter nach Lübbecke, wo die sagenumwobene Burg Babilonie gestanden haben soll. Angeblich wurde Wittekind dort geboren. Es gibt auch Legenden, dass er in diesem Berg wohnt und auf seine Auferstehung wartet – diese Sage beanspruchen anscheinend gleich mehrere Berge.
Die Koordinaten von Wikipedia haben uns zu diesem Ort geführt. Mit etwas Phantasie kann man die Wälle erkennen. Zu Wittekinds Zeiten wurden die Burgen jedoch aus Holz und nicht aus Stein erbaut, daher kann es gut sein, dass früher dort eine Burg gestanden hat.
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Zeitgenössische Legenden berichten von einem Stollen, der sich im Berg befindet. Ein armer Bauer fand den Stollen und fand dort einen Schatz. Keiner der Dorfbewohner konnte sich erklären, wie der arme Dorfbewohner so plötzlich zum Reichtum kam. Einen großen Teil des Geldes stiftete er der Kirche (hmmm, eine ähnliche Geschichte habe ich schon aus einem pyrenäischen Dorf gehört)

 

Burg Limberg

Nur 10 Km weiter liegt Preußisch Oldendorf, wo wir eine richtige Burgruine gefunden haben: die Burgruine Limberg.

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Auch hier werden die Ursprünge der Burg auf Wittekind zurückgeführt. Der Sage nach hat er an einem schlimmen Hautausschlag gelitten und nur das Wasser aus einer nahegelegenen Quelle hat ihn geheilt. Voller Freude hat er in der Nähe der Quelle eine Burg gebaut. Von dieser Burg ist nichts mehr übrig, die steinernde Burg wurde erst im 12. Jahrhundert gebaut.

Eine andere Sage erzählt von einer grausamen Frau aus dem Dorf am Fuße der Burg, die angeblich ihre Pflegekinder gequält hat. Als der Burgherr davon erfuhr, ließ er sie gefangennehmen und sperrte sie in ein Verließ unter der Burg. Dort spukt sie angeblich bis heute.

 

Nonnenstein

Die letzte Station des Tages war der Nonnenstein, den man von Limberg auch bewandern könnte.

Der Nonnenstein ist ein Berg, auf dem ein Aussichtsturm steht, von dem man beim guten Wetter bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal und zum Hermannsdenkmal schauen kann. Der Turm wurde im 19. Jahrhundert gebaut. War bei uns leider nicht der Fall, trotz schönen Wetters war die Landschaft doch etwas nebelverhangen.

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Eine Sage erzählt, dass die Tochter des Burgherren, dessen Burg auf dem Berg stand, den armen Ritter von der Burg Limberg liebte. Dem Vater hat es nicht gefallen, daher veranstaltete er ein Turnier, der Gewinner sollte seine Tochter heiraten. Am Ende standen sich nur der Vater und der Ritter von Limberg gegenüber und spießten sich beim Kampf gegenseitig auf.

Die Tochter war so verzweifelt darüber, dass sie sich für ein Klosterleben entschied und ein Kloster auf dem Berg gründete – daher der Name Nonnenberg. Nach ihrem Tod lebten die Nonnen im Reichtum, waren jedoch sehr hartherzig und geizig, während die Dorfbewohner hungerten. Nachdem die Dorfbewohner zwei Mal die Nonnen um Hilfe gebeten haben und diese es abgelehnt haben, stürmten sie das Kloster, vertrieben die Nonnen und trugen das Kloster ab. Nur einen Stein mussten sie stehen lassen, weil dieser zu schwer war. 


Inspiriert zu dieser Reise hat mich das folgende Buch:

Der Schwarze Führer Westfalen

Kennt einer von Euch die Reihe: DIE SCHWARZEN FÜHRER? Es gibt sie für verschiedene Gegenden von Deutschland. Ich nehme sie als alternative Reiseführer oft mit. Leider ist die Reihe inzwischen vergriffen. 

Erstellt am März 24, 2012

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4 Antworten zu “Auf Wittekinds Spuren in Ostwestfalen”

  1. Arielle sagt:

    bei deinem super Bericht und den total tollen Fotos schlägt mein Herz höher! Ich würde auch gern solche Ausflüge unternehmen… Wunderbar! Ich liebe deinen Blog. Kann beim Anschauen der Bilder wunderbar entspannen und träumen…

  2. Erik sagt:

    Sehr schön. Irgendwie kriege ich beim Anblick vom Bärlauch Hunger… B-)

    Aber die Bilder und Sagen von den Burgen und Schlössern sind natürlich auch gut.

  3. Aiko sagt:

    Das klingt nach einem tollen Ausflug mit vielen Erlebnissen 🙂

  4. Thomas sagt:

    Sehr schöner Bericht! Das mit dem Bärlauch an Burgen muss ich mir fürs nächste Frühjahr mal merken…
    Liebe Grüße
    Thomas

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